Moodle als Online-Berichtsheft in der Berufsausbildung

Dieser Forumsbeitrag wurde gelöscht.

Anzahl Antworten: 7
Der Inhalt des Forumsbeitrags wurde gelöscht und kann nicht weiter angezeigt werden.
Als Antwort auf gelöscht

Re: Moodle als Online-Berichtsheft in der Berufsausbildung

von Wolfgang Loester -

So, ich habe mich etwas schlauer gemacht ...

... und eines der herkömmlichen Berichtshefte besorgt. Dort steht: "Das Berichtsheft dient zur Ergänzung und Vertiefung der planmäßigen Berufsausbildung. Der Lehrling wird dazu angehalten, seine Tätigkeit zu überdenken und zu erläutern und damit sein berufliches Wissen zu festigen. Das Berichtsheft verschaffte Eltern und Ausbildern einen Überblick üder den Stand der Ausbildung. Wissens- und Ausbildungslücken lassen sich leichter erschließen.
Die Ausbildungsordnung und der Ausbildungsvertrag verpflicheten den Lehrling zu regelmäßiger Führung des Berichtsheftes. Die Vorlage eines vollständig und regelmäßig geführten Berichtsheftes ist Voraussetzung für die Zulassung zur Gesellenprüfung, § 36 Abs. 1 Ziff. 2 Handwerksordnung."

(Alles bezieht sich auf mein Handwerk: Rollladen- und Sonnenschutztechnik): Wie gesagt, es sind zwei Hauptteile:

  • Zum Einen der Lehrbericht, der monatlich geschrieben und gezeichnet werden soll. Dazu gibt es einen Themenkatalog
  • Zweiter Bestandteil sind die täglichen "Tätigkeitsnachweise" (einzeilig/Stichworte)

So, wie ich mahara (e-Porfolio) kennengelernt habe, ist es sehr gut geeignet für den ersten Teil.
Eine Bewertung findet nicht statt, aber die Hefte werden i.d.R. bei der Gesellenprüfung vorgelegt und auf Vollständigkeit geprüft (was in der Praxis dazu führt, dass einige Kandidaten innerhalb weniger Tage vor der Prüfung drei Jahrgänge irgendwo abknäulen - entsprechend sieht´s dann auch aus).
Ein Austausch von Berichten ist (bislang) nicht vorgesehen. Aber der Azubi sollte sie Ausbildern und Erziehungsberechtigten sichtbar machen können. Bei der Gesellenprüfung müssen sie natürlich auch für die Prüfer sichtbar sein.
Ein Ausdruck wäre nicht sinnvoll, weil Zweck des digitalen Berichtsheftes auch die Einsparung von Papier sein soll.
Natürlich sollten sämtliche Medien genutzt werden können.
Das sollte alles kein Problem sein, wobei man überlegen muss, was man an Kopien zulässt und ob evtl. Quartals- statt Montsberichte gemacht werden sollten etc. Auch Überlegungen zu Gruppenarbeit sollten gemacht werden.


Zum täglichen Tätigkeitsnachweis sollte eine Art Kalender gehören, in den eingetragen werden kann. Eine sinnvolle Ergänzung wäre ein statistischer Abgleich mit den Handlungsfeldern der Ausbildungsordnung. Dafür müsste den Tätigkeiten eine Art Kategorie zugeordnet werden.

Wichtige Funktion, für die ich noch keine Lösung gefunden habe: Berichte und Tätigkeitsnachweise sollten einmal monatlich den Ausbildern und ggf. den Erziehungsberechtigten vorgelegt werden. Nach Kenntnissnahme sollte zumindest bei den Tätigkeitsnachweisen eine spätere Änderung nicht mehr möglich sein. Das müsste auch rechtssicher sein, ebenso der Nachweis für die Kenntnisnahme. Ob man das auch bei den Berichten macht wäre zu überlegen.

Vielen Dank für´s Mitüberlegen!

me. Wolfgang Löster


Als Antwort auf Wolfgang Loester

Re: Moodle als Online-Berichtsheft in der Berufsausbildung

von Ralf Hilgenstock -
Nutzerbild von Besonders aktive Moodler Nutzerbild von Deutsche Moodle Übersetzer Nutzerbild von Entwickler Nutzerbild von Moodle Partner Nutzerbild von Translators

Guten Tag

in Moodle gibt es kein spezielles Modul für ein Berichtsheft. Ein wenig in die Richtung könnte man Journal https://moodle.org/plugins/mod_journal verstehen.

Als Aktivitäten kann man sich folgende vorstellen:

  • Aufgabe (monatlich neu angelegt, Abgabeende definiert, Trainer gibt Feedback)
  • Datenbank (Werte müssen täglich eingegeben werden. Erfassdatum begrenzt, Feedback durch Trainer)
  • Wiki

Gruß

Ralf Hilgenstock

Anzahl der Bewertungen:  (1)
Als Antwort auf Wolfgang Loester

Re: Moodle als Online-Berichtsheft in der Berufsausbildung

von Friedhelm Küppers -
Nutzerbild von Besonders aktive Moodler

Hallo Wolfgang,

vielleicht hilft hier eine Kombination von zwei Tools und zwar z.B. der Block exabis eportfolio als Sammlung. Die Auszubildenden können das Portfolio den verantwortlichen Personen monatlich oder wöchentlich zur Einsicht freigeben. Die Tätigkeitsnachweise, die abgezeichnet werden müssen, müssen vorher über die Aufgabe abgegeben werden. Als Bewertung könnte eine Skala zum tragen kommen, über die du dann Standard Kommentartexte generieren kannst. Nach der Bewertung in der Aufgabe können die Auszubildenden ihre Abgabe in exabis eportfolio importieren und somit das Berichtsheft vervollständigen.

Viele Grüße

Friedhelm

Anzahl der Bewertungen:  (1)
Als Antwort auf Friedhelm Küppers

Re: Moodle als Online-Berichtsheft in der Berufsausbildung

von Wolfgang Loester -

Vielen Dank Ralf und Friedhelm!

Ich schaue mir die vorgeschlagenen Lösungen mal genauer an.

Prinzipiell ist der tägliche Tätigkeitsnachweis so was wie ein Klassenbuch in das der Azubi seinen Eintrag selbst macht und auch seine Anwesenheit dokumentiert.

Ende November treffen sich alle Berufsschullehrer unserer Branche (Rollladen- und Sonnenschutztechnik - es gibt nur vier Berufsschulen) zu einer Fortbildung. Ich werde versuchen bis da hin ein Muster eines Berichts zu machen um es vorzuführen.

Frohes Schaffen!

Als Antwort auf Wolfgang Loester

Re: Moodle als Online-Berichtsheft in der Berufsausbildung

von Stefanie Berger -
Nutzerbild von Besonders aktive Moodler Nutzerbild von Deutsche Moodle Übersetzer

Lieber Herr Loester,

ich denke, wie Ralf, dass das zusätzliche Plugin Journal das passendste und für die Anbieter (also dich erst einmal zwinkernd) das Unaufwändigste ist – oder ein Teilnehmer/innen-Wiki (jeder Teilnehmer im Kurs hat ein eigenes Wiki), für das man eine Vorlage erstellt, auf der die nötigen Seiten also schon vorangelegt sind, wie z.B. die "Anwesenheitsliste" o.ä. Für die Berufsschüler braucht es sicherlich eine Nutzungseinführung – aber die ist dann ja auch gut fürs Leben.

Liebe Grüße
Stefanie

Als Antwort auf Stefanie Berger

Re: Moodle als Online-Berichtsheft in der Berufsausbildung

von Wolfgang Loester -

Liebe Frau Berger und alle Interessierte,

leider hatte ich die Zeit noch nicht, das Journal-Plugin so richtig zum Laufen zu bringen. Dabei geht es ja eher um den täglichen Tätigkeitsnachweis.

Aber ich hatte die Möglichkeit mahara etwas besser kennenzulernen, und ich halte es für den optimalen Ersatz für das, was heute die monaltlichen Berichte zu einem Thema sind.

Unter Umständen muss man sich Gedanken darüber machen, ob man noch monaliche Berichte macht, oder ob bis zum Ausbildungsende an einer bestimmten Anzahl von Berichten gleichzeitig gearbeitet wird. (Heute ist es schließlich auch so, dass die Berichte und den letzten beiden Wochen vor der Prüfung abgekupfert werden.) Auch über Gruppenarbeit müsste man nachdenken usw.

Ich habe mal versucht, ein Beispiel zu einem Thema zu machen. Es geht um den Ausbildungsberuf des Rollladen- und Sonnenschutzmechatronikers. Ich selbst bin Meister im Rollladen- und Sonnenschutztechnikerhandwerk: http://rollladenakademie.de/mahara/view/view.php?t=xEGLBNbM04QezWC5OKSY

Als Antwort auf Wolfgang Loester

Re: Moodle als Online-Berichtsheft in der Berufsausbildung

von Stefanie Berger -
Nutzerbild von Besonders aktive Moodler Nutzerbild von Deutsche Moodle Übersetzer

Hallo Meister Loester lächelnd

der Monatsbericht sieht doch schon mal sehr gut und machbar aus mit Mahara.

Man könnte die Sperre, also dass die Berichte nicht mehr geändert werden können, einrichten, indem man doch Moodle mit Mahara per mnet verbindet und die Mahara-Sammlung als Aufgabenabgabe in eine Moodle-Aufgabe einreicht. Dabei kann man als Dozent festlegen, ob die Mahara-Ansicht (oder Sammlung) weiter verändert werden kann oder nicht – bis zur erteilten Bewertung.

Da man nun schon auch Moodle nutzt, würde ich die täglichen Berichte vielleicht ebenfalls mit dem Modul "Aufgabe" (Online-Text)machen, wobei dann für jeden Tag eine Aufgabe eingestellt werden müsste. Funktional wäre das "Feedback" passend, weil man dort Zuordnungen zu den Kategorien vornehmen lassen kann, da müsste man nur testen, ob die Auswertung der Einträge wirklich das ergibt, was man erwartet (teilnehmerbezogene Antworten, und nicht Querschnitte). Oder eben das Journal – das habe ich jetzt aber auch noch nicht getestet.

Liebe Grüße
Stefanie