Glaubenskriege: welches LMS ist denn nun besser?

Glaubenskriege: welches LMS ist denn nun besser?

von Ralf Hilgenstock -
Anzahl Antworten: 6
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Mit Verblüffung beobachte ich, dass es immer wieder um heiße Debatten, um die Frage kommt: Ist Ilias besser oder moodle?

Ich halte diese Form der Diskussion wenig hilfreich. Die Frage müsste anders lauten.
Mit welchem LMS kann ich meine pädagogischen Konzepte besser umsetzen?
Damit individualisiert sich aber die Antwort, weil die organisatorischen und konzeptionellen Bedingungen einfach unterschiedlich sind.

Ilias ist ein gutes LMS. Keine Frage. Es folgt jedoch einem anderen Konzept als moodle. (Vereinfacht: Ilias geht vom persönlichen Schreibtisch der TN aus und nimmt an, dass ein Teilnehmer mehrere Kurse nutzt. moodle setzt den einzelnen Kursraum und die kommunikativen Funktionen in den Mittelpunkt. )
moodle ist ein gutes LMS. Das wissen hier viele. Aber auch moodle ist nicht für alle Lernkonzepte optimal geeignet.
Es gibt dann im Open Source Bereich auch noch Atutor und Dokeos (bzw. claroline), die ebenfalls ernst zu nehmen sind.

Daneben gibt es gut ein Dutzend weiterer OpenSource LMS Systemen, die alleine in den letzten Jahren überwiegend an deutschen Hochschulen entwickelt wurden. Die meisten dieser Entwicklungen waren aus Projektmitteln "Neue Medien in der Bildung" gefördert. Dieses Programm läuft Ende 2004 aus. Es stellt sich damit die Frage, welches dieser Programme auch in Zukunft weiter entwickelt und supportet wird.
Viele dieser Programme haben von der Konzeption und den Features gute Ideen. Zumeist ist aber keine Community und keine größere Verbreitung bei der Nutzung erkennbar. Meine persönliche Einschätzung. Hier hat nahezu kein Projekt eine Überlebenschance.

Ich finde es wichtig, die Diskussion über geeignete Systeme mehr an pädagogischen Fragen auszurichten und keine Glaubenskriege zu führen.
Mittelwert:  -
Als Antwort auf Ralf Hilgenstock

Re: Glaubenskriege: welches LMS ist denn nun besser?

von Klaus Westermann -
Ein wahres Wort! Man sollte die Diskussion wirklich daran ausrichten, mit welchem System man die eigenen pädagogischen Vorstellungen und Inhalte umsetzen kann. An Fachwissen orientierte Inhalte bedürfen einer anderen Plattform als Verhaltensthemen. Wer für heterogene Zielgruppen arbeitet, stellt andere Anforderungen als für homogene usw. Nur eine Diskussion ist komplett falsch: Eine E-Learning-Plattform alleine von der IT-Seite zu beurteilen.

PS. Trotzdem macht es immer wieder Spaß sich zu fetzen. Mit Wehmut erinnere ich mich noch an die guten, alten Zeiten, als der Kampf zwischen Mac- und PC- Kriegern tobte ...
Als Antwort auf Ralf Hilgenstock

Re: Glaubenskriege: welches LMS ist denn nun besser?

von Hans Müller -
Hallo

>Ich halte diese Form der Diskussion wenig hilfreich. Die Frage müsste >anders lauten. Mit welchem LMS kann ich meine pädagogischen
>Konzepte besser umsetzen?
>Damit individualisiert sich aber die Antwort, weil die organisatorischen
>und konzeptionellen Bedingungen einfach unterschiedlich sind.

Ich bin eher der Ansicht, dass wir mit jedem für unsere Evaluation ausgewählte LMS`: Ilias, Moodle, .Tutor und .LRN (die in Meta-Evaluationen meist gut abschneiden) unsere pädagogische Konzepte umsetzen können. Moodle kann frontal und instruktionalistisch als Präsentationswerkzeug (neben MS Powerpoint) eingesetzt werden, WebCT auch "konstruktivistisch". Nicht das LMS, sondern die didaktische Phantasie der Lehrenden ist entscheidend.

>Ilias geht vom persönlichen Schreibtisch der TN aus und nimmt an,
>dass ein Teilnehmer mehrere Kurse nutzt. moodle setzt den einzelnen
>Kursraum und die kommunikativen Funktionen in den Mittelpunkt. )

Merci für diesen Beitrag. Ich denke auch, dass hier ein entscheidender Unterschied liegt.

>Ich finde es wichtig, die Diskussion über geeignete Systeme mehr an
>pädagogischen Fragen auszurichten und keine Glaubenskriege zu
>führen.

Für mich ist das kein Glaubenskrieg. Wenn wir aber schon die Wahl haben, dann möchten wir uns sicher für ein LMS entscheiden können, das auch mittelfristig noch unterhalten wird, das bei 300 gleichzeitigen Zugriffen nicht in die Knie gezwungen wird, bei dem wir in einer aktiven Community mitwirken können.

Eine Ausrichtung an pädagogischen Fragen ist sinnvoll. Wir wollen jedoch auch die technischen Fragen klären. Denn:

- Einerseits gibt es (bei uns) Lehrpersonen, die ihren Unterricht  medial anreichern wollen (Anreicherungskonzept), die in die Lehrveranstaltung Online-Angebote integrieren wollen (Integratives Konzept) oder die eine virtuelle Lehr/-Lernumgebung einrichten wollen und damit optimal für "Blended Learning" ausgerüstet sind. Für diese Lehrpersonen ist es wichtig, dass ein einfaches und gut funktionierendes LMS vorhanden ist.
- Andererseits verfügen wir z.B. in unserem Virtuellen Campus Pädagogik über Personen, die sich fast ausschliesslich mit den ICT befassen, die Professoren und Assistierenden konzentrieren sich eher auf die Generierung der Lehrinhalte sowie der Durchführung. Sie schreiben ihre Texte mit MS Word uä., für die mediale Umsetzung sind die TA`s zuständig.

Es ist also auch wichtig, dass Wert auf die Technik gelegt wird und die Inhalte von unseren TAs effizient in die Lernplattform importiert werden können. Sie wollen nicht Bild für Bild hochladen, sondern z.B. via WebDAV-Anbindung.

Hier jedoch eine erste "pädagogische" Anregung: Forensoftware gibt es zu Hunderten. Die Autoren von < http://www.1000ways.com > haben mit den 4 Rollen (Kolumbus, Odysseus, ...) ein didaktisches Konzept umgesetzt. Wäre schön, wenn dies auch in Moodle und Illias eingeführt wird.

Dann habe ich im Herbst an einer Tagung in Zürich zu Illias teilgenommen. Verbesserungsvorschläge für Illias gibt es viele. Ev. gibt es auch einige, die für Moodle interessant sein könnten:

Vorschläge Ilias

a) Online-Teilnehmer werden aufgelistet => Aber: können Fotos direkt aus einer Datenbank (LDAP) bezogen werden?

b) Individuell einstellbare Rechte (Rollendefinition)

c) Individuelle Einstellungsmöglichkeiten - z.B. hierarchisches Menü.

d) "Echte" Pinwand (Schwarzes Brett), bei dem man Dokumente mit Zusatztext wie Beschreibung des Dokumentes anhängen kann.

e) Alle Dokumente sollten von den Teilnehmern optional mit Anmerkungen in Form von Notizen versehen werden können, diese sollten von allen TN auch gelesen werden können.

d) Die Resultate von Lernkontrollen und Evaluationen sollten vom Designer auf die Harddisk geladen werden können.

f) Diskussionsforum: Weiterleitung von Emails. Bzw: Notify-Funktion bei den Foren: Wenn jemand eine Nachricht schreibt, wird eine Kopie an:
- Alle Studierenden, die dieses Forum abonniert haben, gesendet.
- Optional an alle bzw. die vom Designer ausgewählten Studierenden gesendet (2 Option: Alle Studierende) gesendet.

g) "Wer ist Online"-Funktion wird mit ICQ-Tool erweitert.

h) Integration von Wiki: Studierende können so ihre Arbeiten oder Vorträge auf einfache Weise präsentieren oder das Gruppen-Wiki als kooperatives Tool einsetzen:
- Öffentliche Wikis (für alle eingeschriebenen Studierenden): alle können bearbeiten und löschen.
- Halb-öffentliche Wikis: Bestimmte Studierende können bearbeiten, die anderen haben nur Leserechte (Präsentationstool!)
- Private Wikis: Für einzelne Studierende oder Gruppen: Webspace für Dokumentenaustausch => Gruppenbezogener Dokumenten-Pool mit ev. Versonskontrolle.

i) Integration von Google-Search: Gefundene Wörter gelb markieren.

j) WebDav-Implementation! Hochladen von (html, pdf, jpg,...)-Dokumenten via WebDav bzw. ftp.

k) News-Funktion (per Email): Es lassen sich News-Seiten einrichten. Wenn nun ein Studierender oder ein Dozierender eine Email an eine bestimmte Emailadresse sendet, wird diese Nachricht auf der Newsseite veröffentlicht.

l) ein "brauchbarer" Kalender (.ics-Format)

m) Ein Anmeldetool (ev. verknüpft mit dem Kalender) sollte es den Dozierenden erlauben, bestimmte Termine freizuschalten. In diesen Terminen können sich dann Studierende(ngruppen) für Sprechstunden eintragen.

n) Studierende können farbige Markierungen und Marginalien (Randnotizen) zu einem (für alle einen, optional für jeden Studierenden einen separaten) Text hinzufügen => als Aufgabe für alle Studierenden. Nach Beendigung der Aufgabe sollten sie die Aufgabe einem Dozierenden senden können.

t) Wenn kein Wiki (h), dann wenigstens ein strukturiertes Dokumentenarchiv/Dateiablage (Studierenden-Präsentationstool ist dafür nicht geeignet).



Liebe Grüsse, Hansjörg
Als Antwort auf Hans Müller

Re: Glaubenskriege: welches LMS ist denn nun besser?

von Ralf Hilgenstock -
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Ich versuche mal eine Antwort aus moodle-Sicht und blende den Vergleich mit anderen Programmen aus:

***Eine Ausrichtung an pädagogischen Fragen ist sinnvoll. Wir wollen jedoch auch die technischen Fragen klären.
-> Technik gehört dazu, sollte aber m.E. an zweiter Stelle stehen. Es gibt schon zu viele 'Technikfriedhöfe'.

****- Einerseits gibt es (bei uns) Lehrpersonen,...
****- Andererseits verfügen wir z.B. in unserem Virtuellen Campus Pädagogik über Personen, ....
-> Das ist genau die organisationale Perspektive, dievon Institution zu Institution sehr unterschiedlich ist aber die Bewertungsperspektive stark beeinflusst. Dies macht mir nochmal deutlich, dass Ranking-Listen individuell für eine Institution stimmen, aber nicht generalisiert werden dürfen.

***Sie wollen nicht Bild für Bild hochladen, sondern z.B. via WebDAV-Anbindung.
->Im Prinzip kein Problem durch Datenbankanbindung. Authentifizierung über externe DB, LDAP, sog. Bulkupload.


***Vorschläge Ilias
-> und die moodle Funktionen dazu:
***a) Online-Teilnehmer werden aufgelistet => Aber: können Fotos direkt aus einer Datenbank (LDAP) bezogen werden?
-> beides macht moodle

b) Individuell einstellbare Rechte (Rollendefinition)
-> hier ist Ilias besser. moodle kennt nur die Rechte Hauptadmin, Admin, Kursersteller, Trainer in Kurs 1, Trainer, Teilnehmer, Gast

c) Individuelle Einstellungsmöglichkeiten - z.B. hierarchisches Menü.
-> Rückfrage: welche Art von Hierarchie ist gemeint?
moodle kann Lernaktivitäten in einem Block einrücken und man kann sie durchnummerieren. Einzelne Aktivitäten können verknüofz werden. Z.B. Lektion, Test, ... Dann kann eine Aktivität erst dann durchgeführt werden, wenn eine andere bearbeitet wurde. Andere Aktivitäten sind zeitgesteuert. Nur zu bestimmten Zeiten nutzbar.

d) "Echte" Pinwand (Schwarzes Brett), bei dem man Dokumente mit Zusatztext wie Beschreibung des Dokumentes anhängen kann.
-> Dazu kann man das Glossar nutzen oder ein Forum. Beide können zusätzlich kommehtiert werden.

e) Alle Dokumente sollten von den Teilnehmern optional mit Anmerkungen in Form von Notizen versehen werden können, diese sollten von allen TN auch gelesen werden können.
-> moodle bietet Kommentarfunktionen bei verschiedenen Modulen. Durch die Multiforenfunktion kann man es jedesmal ergänzen. Man kann nicht in den Text hinein kommentieren. Es gibt eine interessante Diskussion über eine Korrekturfunktion bei Aufgabe und Übung. Der Trainer soll Korrekturen wie im Klassenarbeitsheft im Dokument vornehmen können. Das wäre eine solche Funktion.

d) Die Resultate von Lernkontrollen und Evaluationen sollten vom Designer auf die Harddisk geladen werden können.
-> Die Bewertungen sind exportierbar z.B. über xls-Datei

f) Diskussionsforum: Weiterleitung von Emails. Bzw: Notify-Funktion bei den Foren: Wenn jemand eine Nachricht schreibt, wird eine Kopie an:
- Alle Studierenden, die dieses Forum abonniert haben, gesendet.
- Optional an alle bzw. die vom Designer ausgewählten Studierenden gesendet (2 Option: Alle Studierende) gesendet.
-> genau das macht moodle. Mailbenachrichtigung, RSS-Feed und Ncahricht auf Kursseite

g) "Wer ist Online"-Funktion wird mit ICQ-Tool erweitert.
-> gute Idee. Ich glaube aber, dass sie überbewertet wird und in der Praxis kaum genutzt werden wird. In den Profilen kann die ICQ-Nummer hinterlegt werden. Der Caht kann jederzeit genutzt werdebn. Was fehlt, ist die Einladungsfunktion.

h) Integration von Wiki: Studierende können so ihre Arbeiten oder Vorträge auf einfache Weise präsentieren oder das Gruppen-Wiki als kooperatives Tool einsetzen:
- Öffentliche Wikis (für alle eingeschriebenen Studierenden): alle können bearbeiten und löschen.
- Halb-öffentliche Wikis: Bestimmte Studierende können bearbeiten, die anderen haben nur Leserechte (Präsentationstool!)
- Private Wikis: Für einzelne Studierende oder Gruppen: Webspace für Dokumentenaustausch => Gruppenbezogener Dokumenten-Pool mit ev. Versonskontrolle.
-> Genau diese Wikifunktionen hat moodle. Dokumentenpool besteht mit dem DMS-System wird aber künftig noch besser integriert.

i) Integration von Google-Search: Gefundene Wörter gelb markieren.
-> google search existiert. interne Suche wird überalle Dokumente erarbeitet. Die jetztige Suche markiert genau mit farbiger Markierung.

j) WebDav-Implementation! Hochladen von (html, pdf, jpg,...)-Dokumenten via WebDav bzw. ftp.
-> Wenn der FTP Zugriff auf die Verzeichnisse erteilt wird, kein Problem. Hochladen einzelner Dateien heute möglich.

k) News-Funktion (per Email): Es lassen sich News-Seiten einrichten. Wenn nun ein Studierender oder ein Dozierender eine Email an eine bestimmte Emailadresse sendet, wird diese Nachricht auf der Newsseite veröffentlicht.
-> Eine Option zur Beantwortung von Forenbeiträgen per Mail ist in der Diskussion/Erarbeitung.

l) ein "brauchbarer" Kalender (.ics-Format)
-> würde mich mal interessieren. Ist da wirklich ein Bedarf? Ich habe auch nicht die Übersicht, welche Formate da standardisiert sind und mit welchen Kalenderprogrammen zusammen arbeiten.

m) Ein Anmeldetool (ev. verknüpft mit dem Kalender) sollte es den Dozierenden erlauben, bestimmte Termine freizuschalten. In diesen Terminen können sich dann Studierende(ngruppen) für Sprechstunden eintragen.
-> ist als add-on für moodle verfügbar

n) Studierende können farbige Markierungen und Marginalien (Randnotizen) zu einem (für alle einen, optional für jeden Studierenden einen separaten) Text hinzufügen => als Aufgabe für alle Studierenden. Nach Beendigung der Aufgabe sollten sie die Aufgabe einem Dozierenden senden können.
-> Habe ich nicht begriffen. Wer hilft?

t) Wenn kein Wiki Herz, dann wenigstens ein strukturiertes Dokumentenarchiv/Dateiablage (Studierenden-Präsentationstool ist dafür nicht geeignet).
-> liegt mit DMS vor. Wiki existiert.

Als Antwort auf Ralf Hilgenstock

Re: Glaubenskriege: welches LMS ist denn nun besser?

von Hans Müller -
Hallo zusammen
-> Technik gehört dazu, sollte aber m.E. an zweiter Stelle stehen. Es gibt schon zu viele 'Technikfriedhöfe'.

==>Einverstanden. Meine Liste ist jedoch nicht als eine Ansammlung von Nice-to-have-Gadgets zu verstehen. Es sind dies Anregungen, die m.A. nach einen echten Mehrwert bieten.

***Vorschläge Ilias
-> und die moodle Funktionen dazu:
***a) Online-Teilnehmer werden aufgelistet => Aber: können Fotos direkt aus einer Datenbank (LDAP) bezogen werden?
-> beides macht moodle
==> wunderbar, merci.

b) Individuell einstellbare Rechte (Rollendefinition)
-> hier ist Ilias besser. moodle kennt nur die Rechte Hauptadmin, Admin, Kursersteller, Trainer in Kurs 1, Trainer, Teilnehmer, Gast
==> schade, aber das könnte man sicher mit entsprechenden finanziellen und personellen Ressourcen noch programmieren? Oder seht ihr da Hindernisse?

c) Individuelle Einstellungsmöglichkeiten - z.B. hierarchisches Menü.
-> Rückfrage: welche Art von Hierarchie ist gemeint?
==>Die Ansprüche der Anwender sind gestiegen: Schlichtes und funktionales Webdesign ist gefragt. Auch die LMS sollten sich bezüglich des Designs den Bedürfnissen der Benutzer anpassen lassen. So engt z.B. das Design von WebCT zu stark ein. Es ist dort z.B. nur mit grossem Aufwand möglich, auf der linken Seite eine hierarchische Navigationsleiste zu generieren. Es gibt zwar viele Moodle-Benutzer, aber das Design wird nur selten angepasst. Es wäre schön, wenn in Moodle z.B. über eine Navigationsleiste (vgl. z.B. < http://www.xtreeme.com/sitexpert/styles/sample9 >) auf die Foren, Wikis, ... zugegriffen werden könnte. Wie weit ist das Design customizable?

==>Wäre es z.B. möglich, ein schlichtes Design, mit kleineren Schriften uva., herzustellen? Apropos: Das Design bei Ilias wirft mich auch nicht vom "Hocker", aber das ängehängte Design wäre möglich.

e) Alle Dokumente sollten von den Teilnehmern optional mit Anmerkungen in Form von Notizen versehen werden können, diese sollten von allen TN auch gelesen werden können.
-> moodle bietet Kommentarfunktionen bei verschiedenen Modulen. Durch die Multiforenfunktion kann man es jedesmal ergänzen. Man kann nicht in den Text hinein kommentieren. Es gibt eine interessante Diskussion über eine Korrekturfunktion bei Aufgabe und Übung. Der Trainer soll Korrekturen wie im Klassenarbeitsheft im Dokument vornehmen können. Das wäre eine solche Funktion.
==> Genau, der Trainer sollte Korrekturen im Dokument vornehmen können. (sogenannte Randnotizen oder Marginalien (vgl. auch n! D.h. auch Studierende sollten Bemerkungen, Markierungen und Randnotizen vornehmen können).

h) Integration von Wiki:
-> Genau diese Wikifunktionen hat moodle. Dokumentenpool besteht mit dem DMS-System wird aber künftig noch besser integriert.

==>Sehr gut. Wikis haben sich bei uns gut bewährt!

j) WebDav-Implementation! Hochladen von (html, pdf, jpg,...)-Dokumenten via WebDav bzw. ftp.
-> Wenn der FTP Zugriff auf die Verzeichnisse erteilt wird, kein Problem. Hochladen einzelner Dateien heute möglich.
==> Nun sollte aber der Administrator auch einstellen können, dass die Designer/Dozierende per FTP Dokumente in die Verzeichnisse hochladen können, ohne dass der Administrator bei jedem einzelnen Account die Rechte freigeben muss. Die Vorgehensweise sollte dokumentiert sein.

g) "Wer ist Online"-Funktion wird mit ICQ-Tool erweitert.
-> gute Idee. Ich glaube aber, dass sie überbewertet wird und in der Praxis kaum genutzt werden wird. In den Profilen kann die ICQ-Nummer hinterlegt werden. Der Caht kann jederzeit genutzt werdebn. Was fehlt, ist die Einladungsfunktion.
==> Wenn die ICT-Literacy steigt. Wenn man schon sieht, wer online ist, sollte man auch auf einfache Weise Kontakt aufnehmen, d.h ihn/sie zu einem Chat einladen können. Sonst ist die ganze Chose "Wer ist online?" überflüssig.

i) Integration von Google-Search: Gefundene Wörter gelb markieren.
-> google search existiert. interne Suche wird überalle Dokumente erarbeitet. Die jetztige Suche markiert genau mit farbiger Markierung.
==> Genial.

l) ein "brauchbarer" Kalender (.ics-Format)
-> würde mich mal interessieren. Ist da wirklich ein Bedarf? Ich habe auch nicht die Übersicht, welche Formate da standardisiert sind und mit welchen Kalenderprogrammen zusammen arbeiten.
==> Ja. Und: ics wird zum Standard: "iCalendar is the upcoming standard for calendar exchange. It is already implemented in software like Apple iCal, Mozilla Calendar, Ximian Evolution. "

Liebe Grüsse, Hansjörg



Das folgende Bild soll aufzeigen, wie aus unserer Sicht ein schlichtes und brauchbares Design aussehen sollte. Bitte nur das Design beachten, nicht die Funktionalitäten.
Anhang PersSchreibtisch_1.jpg
Als Antwort auf Hans Müller

Re: Glaubenskriege: welches LMS ist denn nun besser?

von Ralf Hilgenstock -
Nutzerbild von Besonders aktive Moodler Nutzerbild von Deutsche Moodle Übersetzer Nutzerbild von Entwickler Nutzerbild von Moodle Partner Nutzerbild von Translators
b) Individuell einstellbare Rechte (Rollendefinition)
==> schade, aber das könnte man sicher mit entsprechenden finanziellen und personellen Ressourcen noch programmieren? Oder seht ihr da Hindernisse?
-> Ja. Leider gibt es hier Hindernisse oder zumindest viel Arbeit. moodle hat keine zentrale Rechteorganisation. Jedes Modul definiert die Redhte selber. Für ein flexibles Rechtesystem müssten alle Module umgestellt werden, damit ein individuelles Einstellen der Rechte möglich wird. Das greift in sgesamte System ein. Wünschenswert ist es. Es gibt hier aber auch ein paar 'kulturelle' Probleme. Zumindestens brauchen wir da eine längere Diskussion mit Martin Dougiamas. Ich denke aber, dass Jon (Griechenland/England) und Eloy (Spanien) unsere Ideen teilen und mitmischen könnten. Das sollte ab Januar (nach Version 1.5.) intensiviert werden.


****c) Individuelle Einstellungsmöglichkeiten - z.B. hierarchisches Menü.
-> Rückfrage: welche Art von Hierarchie ist gemeint?
==>Die Ansprüche der Anwender sind gestiegen: Schlichtes und funktionales Webdesign ist gefragt. Auch die LMS sollten sich bezüglich des Designs den Bedürfnissen der Benutzer anpassen lassen.
-> Ein paar Beispiele habe ich hier einmal in einem Prtäsentationsraum aufgezeigt: http://moodle.de/course/view.php?id=47&topic=5
Der Zugriff auf die Aktivitäten ist durch den Aktiovitätenblock immer möglich. Hier werden nur die genutzten Aktivitäten gezeigt. Nach der Auswahl der Aktivitätenart gibt es ein Unterverzeichnis mit den Beschreibungen.
Es gibt inzwischen eine Anleitung zur Erstellung von Blöcken.
moodle.org -> Kurs: using moodle -> Forum: blocks.
Mit Version 1.5. ist XHTML-Gestaltung möglich. Siehe dazu weiter unten.

==>Wäre es z.B. möglich, ein schlichtes Design, mit kleineren Schriften uva., herzustellen? Apropos: Das Design bei Ilias wirft mich auch nicht vom "Hocker", aber das ängehängte Design wäre möglich.
-> Da sehe ich kein Problem. Schon heute nicht. Die styles.php kann in jedem Theme einfach angepasst werden.


j) Hochladen von (html, pdf, jpg,...)-Dokumenten via WebDav bzw. ftp.
-> Schau Dir mal das DMS (document management system) an. Es funktioniert ist aber optisch und funktional noch nicht vollintegriert.

g) "Wer ist Online"-Funktion wird mit ICQ-Tool erweitert.
==> Wenn die ICT-Literacy steigt. Wenn man schon sieht, wer online ist, sollte man auch auf einfache Weise Kontakt aufnehmen, d.h ihn/sie zu einem Chat einladen können. Sonst ist die ganze Chose "Wer ist online?" überflüssig.
-> Zustimmung !!

****l) ein "brauchbarer" Kalender (.ics-Format)
==> Ja. Und: ics wird zum Standard: "iCalendar is the upcoming standard for calendar exchange. It is already implemented in software like Apple iCal, Mozilla Calendar, Ximian Evolution. "
-> Aus der Windows-IE-Mehrheits-Ecke sage ich: nett. Nützt aber 85 % der Anwender nichts. Das bedeutet nicht, dass es nicht sinnvoll wäre zwinkernd)


****Das folgende Bild soll aufzeigen, wie aus unserer Sicht ein schlichtes und brauchbares Design aussehen sollte. Bitte nur das Design beachten, nicht die Funktionalitäten.
-> Mit der Version 1.5. wird moodle XHTML kompatibel. Damit ist gestalterisch viel mehr möglich. Es ist auch beabsichtigt, dass Kursräume individuell gestaltet werden können. Hier mehr Infos und ein paar links. http://moodle.de/mod/forum/discuss.php?d=111

Schöne Grüße
Ralf
Als Antwort auf Hans Müller

Re: Glaubenskriege: welches LMS ist denn nun besser?

von Malte Sussdorff -
Ich denke das man bei der Fragestellung, welches LMS nun das beste sei, eine Zweiteilung vornehmen muss. Davon ausgehend, dass alle grundlegenden Funktionalitäten vorhanden sind, stellt sich die Frage, wie hoch ist der Innovationsgrad meines LMS, wie schnell wird auf Verbesserungsvorschläge eingegangen, wie groß ist die Entwicklergemeinschaft und ganz wichtig bei OpenSource LMS: Worauf basiert die Finanzierung. Gerade letzterer Punkt lässt meiner Meinung nach bei einer ehrlichen Evaluation die meisten in Deutschland entstandenen LMS komplett unter den Tisch fallen weil sie von Förderprojekten des Bundes abhängig sind/waren (was, wenn ich die Seiten von Ilias durchlese wohl auch auf Ilias zutrifft, aber das wissen andere besser).

In einem zweiten Schritt kann man sich dann überlegen wieweit die LMS in der Lage sind verschiedene Ansätze der Pädagogik umzusetzen. Hier muss man sich jedoch sehr deutlich bewusst sein, dass die didaktischen Anforderungen sehr unterschiedlich sind, abhängig vom Fachbereich (und vom Lehrenden). Kommen einige Dozenten noch wunderbar mit Multiple Choice Tests aus, so benötigen andere fallbasierte, interaktive Tests. Beides muss von einem LMS unterstützt werden (natürlich durch externe Player und Editoren) und die Ergebnisse verarbeitet werden.

Da bei .LRN der Innovationsgrad (auch bedingt durch die technische Basis) meiner Meinung nach ziemlich hoch ist füge ich (als jemand der auch technische Ahnung hat) bei den Vorschlägen (die ich sehr gut finde) eine Schätzung bei wie lange es zu einer Umsetzung in .LRN dauern würde.

a) Online Teilnehmer werden aufgelistet (bei Anbindung an einen Jabber Server auch wenn die Teilnehmer per Instant Messaging Online sind). Dies gilt für die gesamte Seite, den eigenen Kurs und für die eigene "Buddy" Liste. Das Photo wird hierbei in .LRN hinterlegt, die Integration in eine externe Datenbank wie LDAP dürfte, gerade wenn die externe Datenbank auch zur Authentifizierung genutzt wird, einen Tag Programmieraufwand sein. Gute Idee (mit Photo's in LDAP), aber wird das von Drittsystemen unterstützt ?

b) Bei der Rollendefinition ist es wichtig, die Möglichkeit zu haben, die Rollen zu erweitern, meist reicht es jedoch voll und ganz aus die mitgelieferten Rollen zu nutzen. Wenn man jedoch in .LRN einen "Bürokratiesimulator" (benannt nach dem Einsatz von OpenACS, der Basis von .LRN, bei einem deutschen Grossunternehmen) aufbauen will, so ist dies über die Verlinkung "Eine Person hat in einer Gruppe eine Rolle und bekommt damit auf ein Objekt bestimmte Rechte" durchaus möglich.

c) Verstehe ich nicht ganz, aber stellt man die Darstellung des Menü nicht über CSS ein ?

d) Reicht ein CSV export oder alternativ "Save as..." im Browser?

e) Würde hier eine generelle Kommentarfunktion die es erlaubt zu jedem Objekt (Lerneinheit, Datei, Projekt etc.) eine Beschreibung zu hinterlassen, helfen? Interessant wird es dann, wenn man die Funktion auch als "Post-IT" nutzen kann, also persönliche Kommentare vergeben die nur man selbst wieder lesen kann.

f) Schliesse ich mich Moodle an, wobei bei .LRN RSS Feed fehlt (wir haben den zwar bei Files, Weblogs und CVS commits, aber irgendwie hat sich bei Foren noch niemand daran gesetzt dies mit einzubinden). 1-2 Tage Aufwand (da ja RSS Feeds auch über Schlüsselworte gefiltert werden sollten).

g) Siehe oben. Halte ich jedoch sehr wichtig nach Erfahrungen beim Einsatz in einer Studentenorganisation (AIESEC). Die Studenten nutzen die Möglichkeit, sich sofort bei jemandem zu melden der ein Forum Posting gemacht hat. Auch der (protokollierte) Gruppenchat wird gerne angenommen.

h) Wiki ist gut, wir lösen das jedoch über ein sehr simples integriertes CMS Tool mit Richtext (HTMLarea) support. Wobei es ein Wiki Modul im erweiterten Feature Set auch gibt.

i) Yes. Unbestritten wichtig, teil unserer Spezifikation für das neuschreiben von Search (was auch die Suche innerhalb von hochgeladenen Dateien beinhaltet).

j) WebDAV vorhanden, FTP zu unsicher (ausserdem werden dann die Dateien nicht vom LMS verwaltet, das heisst wir haben keine Meta Informationen und auch keine Versionierung).

k) Obwohl wir ein Newsmodul haben, schwenken immer mehr Hochschulen auf den Einsatz eines Weblogs anstatt der Newsfunktion um. Ob posting per E-Mail jedoch wünschenswert ist, vor dem Hintergrund der Problematik dass E-Mail Adressen gefälscht werden können, wage ich zu bezweifeln (wie stelle ich sicher das es sich wirklich um den Dozenten handelt. In dem Augenblick wo ich eine Signatur bei der E-Mail verlange dürfte es schneller und einfacher sein, einfach bei den Favouriten auf den Link "Neuer Newseintrag" zu klicken und die News Online zu posten).

l) Im Augenblick nur one way (vom LMS per .ics zu Outlook), schön wäre natürlich ein Abgleich über Synchronizationssoftware wie sie auch für PDAs verwendet werden.

m) Auch extern verfügbar (glaube ich). Bei .LRN ging es darum zu sagen wir haben 100 Studenten, 5 Tutorien a 20 Studenten und wie optimiere ich die Studenten auf die Tutorien (wobei die Studierenden Präferenzen angeben können).

n) Klingt nach Blackboard (sind die einzigen von denen ich weiß dass man in fliessendem Text Markierungen hinterlassen kann). Sonst folge man den Ausführungen zum Thema CMS (aka. Wiki) oder Kommentare.

o) Design: XHTML hilft viel lächelnd, so auch bei .LRN. Standardmässig sieht .LRN aus wie hier zu sehen http://openacs.org/picture/album?album_id=243083, wobei mir die schwebenden Portlets wie in dem demonstrierten Design aus Köln auch sehr gut gefallen.

Last but not least sollte jedem bewusst sein, dass es hier nicht um Glaubenskriege geht. Gerade im OpenSource Bereich sollte der Schwerpunkt auf Collaboration zwischen den LMS liegen, nicht im "Krieg" dazwischen. Voneinander lernen und sich miteinander austauschen können werden in der Zukunft existenzielle Merkmale der guten OS LMS Systeme sein und da wird sich die Spreu vom Weizen trennen.

Gruß und einen guten Rutsch ins Jahr 2005
  Malte

P.S.: Ich mag den Hilfebutton von Moodle, da man dort längere Hilfetexte hinterlegen kann (bei .LRN beschränken wir uns auf einen kurzen Hilfetext unterhalb des Eingabeformulars).