Erweitern der Möglichkeiten von "Bewertungen definieren"?

Erweitern der Möglichkeiten von "Bewertungen definieren"?

von Margarita Fischer -
Anzahl Antworten: 26
Die vorgegebene Tabelle von "Bewertungen definieren" bietet mir nur 12 Zeilen, also nur die Möglichkeit, zwölf Notenstufen auszufüllen.
Bei der bei uns üblichen Notenskala von 1 bis 6 reicht das gerade mal für ganze und halbe, aber nicht mehr für Viertelnoten.
Für die Oberstufe bräuchte ich mindestens 15 Zeilen, da maximal 15 Punkte vergeben werden, besser aber doch 30, damit ich auch halbe Punkte eintragen kann.
Auch sieht es für mich so aus, als ob man immer nur mit einer Bewertung arbeiten kann. Will man die Art der Bewertung mal ändern, kann man anscheinend die alte Bewertung nicht abspeichern.
Ist das so mangelhaft oder mache ich etwas falsch?
Mittelwert:  -
Als Antwort auf Margarita Fischer

Re: Erweitern der Möglichkeiten von "Bewertungen definieren"?

von Matthias Makowsky -
Etwas lästig, aber die Erweiterung der Bewertungsskale funktioniert, wenn Sie alle 12 Zeilen ausfüllen und die Skala dann abspeichern. In der nächsten Ansicht wird die Skala dann um eine weitere leere Zeile erweitert. Sie können dann sukzessive weitere Zeilen anfügen - einen anderen Weg habe ich noch nicht gefunden.

So wie ich es sehe kann man einem festen Kurs nur eine Bewertungsskala zuordnen. Für einen Tipp, verschiedene Bewertungsskalen vorrätig zu halten wäre ich auch dankbar.
Als Antwort auf Matthias Makowsky

Re: Erweitern der Möglichkeiten von "Bewertungen definieren"?

von Margarita Fischer -
Danke, ja, etwas lästig diese Methode, aber sie funktioniert.
Tja, das mit dem Zuordnen nur einer Skala pro Kurs ist natürlich sehr mickrig...
Als Antwort auf Matthias Makowsky

Re: Erweitern der Möglichkeiten von "Bewertungen definieren"?

von Ralf Hilgenstock -
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Guten Tag,

"So wie ich es sehe kann man einem festen Kurs nur eine Bewertungsskala zuordnen. Für einen Tipp, verschiedene Bewertungsskalen vorrätig zu halten wäre ich auch dankbar."

Unter Skalen können in einem Kurs beliebig viele Bewertungsskalen angelegt werde und in einem kurs genutzt werden. Man muß sich jedoch bei einer Aktivität für eine Skala entscheiden. Also bei einer Aufgabe gibt es eine Bewertungsskala. Bei der Punkteübersicht gibt es für die Gesamtnote auch nur eine Skala. Und das ist auch sinnvoll so.

Ralf Hilgenstock
Als Antwort auf Ralf Hilgenstock

Re: Erweitern der Möglichkeiten von "Bewertungen definieren"?

von Margarita Fischer -
Guten Tag Herr Hilgenstock,
vielen Dank für Ihren Beitrag, der aber leider nicht weiterhilft, da Sie sich auf eine andere Art Bewertungsskala beziehen als im ersten und zweiten Posting gemeint ist.

Zitatanfang:
"So wie ich es sehe kann man einem festen Kurs nur eine Bewertungsskala zuordnen. Für einen Tipp, verschiedene Bewertungsskalen vorrätig zu halten wäre ich auch dankbar.
(Antwort)
Unter Skalen können in einem Kurs beliebig viele Bewertungsskalen angelegt werde und in einem kurs genutzt werden. Man muß sich jedoch bei einer Aktivität für eine Skala entscheiden.
" Zitatende

Hier liegt eine Verwechslung vor. Herr Makowsky und ich diskutierten über die Noten-Punkte/Prozentzuweisung (unterhalb der Rubrik "Punkte"), aber NICHT über Bewertungsskalen (unterhalb der Rubrik "Bewertungsskalen"). Letztere sollen doch wohl offensichtlich eine eher verbale Bewertung enthalten, die z.B. zum Bewerten eines Aufsatzes passt.
Im Hilfetext zu diesen verbalen Bewertungsskalen steht:

"Die Skala wird durch eine geordnete Liste von Werten definiert, die vom negativen zum positiven Wert geordnet ist. Die einzelnen Werte werden durch Kommas getrennt. Zum Beispiel:

enttäuschend, nicht gut genug, durschnittlich, gut, sehr gut, ausgezeichnet!
Skalen sollten eine gute Beschreibung ihrer Bedeutung und ihrer Verwendung umfassen."

Also, nochmals, diese Art Skala meinten wir NICHT, sondern die, welche unter "Bewertung definieren" aufzurufen ist. In dieser werden z.B. Prozentzahlenbereiche Noten oder Notenpunkten zugeordnet. Wenn man es richtig macht, rechnet das System nach erfolgtem Test anhand der ermittelten erreichten Prozentwerte automatisch die Note/Zensur aus. Eine feine Sache!
Hat man sich diese Art "Bewertungskala" aber einmal eingerichtet, sehe ich bislang noch keine Möglichkeit, sich eine weitere Variante davon abspeichern und anwenden zu können.
Das hielte ich aber für notwendiger als viele verschiedene verbale Bewertungsskalen erstellen zu können. In der Schulpraxis wendet man schließlich für verschiedene Arten (bzgl. Schwierigkeitsgraden) von Tests verschiedene Punkte/Noten Zuordnungen an.
Gibt es vielleicht in einer neueren Moodle-Version (ich arbeite mit 1.54) mehr Möglichkeiten Bewertungen zu definieren als jeweils bloß eine?
Mit freundlichen Grüßen
Margarita Fischer
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Re: Erweitern der Möglichkeiten von "Bewertungen definieren"?

von Ralf Hilgenstock -
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Guten Tag,

ok, nun verstehe ich es besser. Im Bereich Bewertung laufen normalerweise die Noten verschiedener Bewertungen zusammen und werden gewichtet. Unterschiedliche Skalen sind innerhalb eines Kurses für die Gesamtbewertung nicht möglich. M.E. scheint mir das auch an dieser Stelle nicht sinnvoll.

Eine Gesamtbewertung eines einzelnen Tests mit einer anderen Skala als den Punkt/Prozentwerten gibt dagegen durchaus Sinn. Dies gibt es bislang nicht.

In moodle 1.7 gibt es die Möglichkeit innerhalb eines Tests ein Feedback zu definieren. Je nach erreichter Prozentzahl wird ein Feedbacktext angezeigt. Bis zu 5 Feedbacktexte können für unterschiedliche Prozentbereiche definiert werden. Für jeden Test des Kurses könenn andere Schwellenwerte und andere Feedbacktexte definiert werden. Die Version 1.7 wird in Kürze freigegeben.

Ralf Hilgenstock


Als Antwort auf Ralf Hilgenstock

Re: Erweitern der Möglichkeiten von "Bewertungen definieren"?

von Margarita Fischer -
Guten Morgen Herr Hilgenstock,

haben Sie vielen Dank für Ihre Antwort. Ich möchte dazu noch etwas sagen.
Sie schreiben:
"Unterschiedliche Skalen sind innerhalb eines Kurses für die Gesamtbewertung nicht möglich. M.E. scheint mir das auch an dieser Stelle nicht sinnvoll."

Über den tieferen Sinn möchte ich zunächst hier nicht diskutieren, aber auf die Schulpraxis hinweisen. Es gibt nun mal in den verschiedenen Fächern / Schularten/ Klassenstufen und auch innerhalb einer Klasse und eines Kurses ganz verschiedene Bewertungen (weil man es für pädagogisch begründet und sinnvoll hält). Daher wäre schon aus rein pragmatischen Gründen die Möglichkeit, verschiedene Bewertungen anlegen, abspeichern und je nach Bedarf für den Einzeltest darauf zugreifen zu können, wirklich sinnvoll, auf jeden Fall aber äußerst hilfreich.
Die Feedbacktextmöglichkeit in I.7 ist schon von vornherein zu beschränkt, wenn nur auf 5 Stufen begrenzt. Sie hilft beim obigen Problem auch nicht weiter, wenn sie sich nicht auch rechnerisch für eine Gesamtbewertung auswirkt.
Also - weiterhin der dringende Wunsch an den/die Entwickler, die Bewertungsmöglichkeiten zu erweitern. Wohin wende ich mich da?
Mit freundlichen Grüßen
Margarita Fischer
Als Antwort auf Margarita Fischer

Re: Erweitern der Möglichkeiten von "Bewertungen definieren"?

von Ralf Hilgenstock -
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Hallo,

ich habe gestern diese Feedbackmöglichkeit noch in Ruhe ausprobiert. Es sind mehr als 5 Feedbackmöglichkeiten einrichtbar. Nach dem Abspeichern der ersten fünf werden automatisch weitere Felder angeboten.
Diese Feedbackmöglichkeiten sind für jeden Test individuell anlegbar.

Rechnerisch wirkt sich die Punktbewertung aus.

Wenden Sie sich bitte im Kurs "Using moodle" mit einem Beitrag an das QuizForum. Tim Hunt von der OpenUniversity kooordiniert die Aktivitäten rund um das Testmodul.

Nur eine kleine Bemerkung nachdem ich die Beiträge hier noch einmal gelesen habe, moodle bietet an verschiedenen Stellen sehr differenzierte Bewertungs- und Feedbackmöglichkeiten. Mir ist kein anderes Werkzeug bekannt, das dies in dieser Vielfalt und Individualität erlaubt. Natürlich bleiben Wünsche offen. Aber bereits heute stelle ich fest, dass die bestehenden Möglichkeiten selten genutzt werden. Und das liegt nicht so sehr an mangelnden Funktionen. Also 'mickrig' ist das ganz sicher nicht.
Man sollte hier auch beachten, dass wir uns in einem Bereich der automatischen Zuordnung von Bewertungen und Feedbacks bewegen.


Ralf Hilgenstock
Als Antwort auf Ralf Hilgenstock

Re: Erweitern der Möglichkeiten von "Bewertungen definieren"?

von Margarita Fischer -
Guten Nachmittag Herr Hilgenstock,

vielen Dank für Ihre Informationen und Ihre kleine Bemerkung, die mich zu weiteren Überlegungen veranlasst.
Hier zunächst Zitat:
"Nur eine kleine Bemerkung nachdem ich die Beiträge hier noch einmal gelesen habe, moodle bietet an verschiedenen Stellen sehr differenzierte Bewertungs- und Feedbackmöglichkeiten. Mir ist kein anderes Werkzeug bekannt, das dies in dieser Vielfalt und Individualität erlaubt. Natürlich bleiben Wünsche offen. Aber bereits heute stelle ich fest, dass die bestehenden Möglichkeiten selten genutzt werden. Und das liegt nicht so sehr an mangelnden Funktionen. Also 'mickrig' ist das ganz sicher nicht.
Man sollte hier auch beachten, dass wir uns in einem Bereich der automatischen Zuordnung von Bewertungen und Feedbacks bewegen."

Volle Zustimmung zu Ihren Aussagen in Satz 1 bis 3. Um Ihre Feststellung in Satz 4 zu bestätigen, fehlen mir Überblick und Erfahrung, ich zweifle sie jedoch keinesfalls an. Ihre Begründung / Vermutung, warum die bestehenden Möglichkeiten selten genutzt werden, enthält die Einräumung, dass auch mangelnde Funktionen der Grund für das Nichtverwenden sein können.
Ich denke, es kommt doch auf die Situation und entsprechende Perspektive des Nutzers an. Wenn dieser zwar viele Funktionen vorfindet, diese ihm bei seiner Aufgabenstellung aber letztendlich nicht weiterhelfen, wird er freilich dazu neigen, die Funktionen, die er nicht brauchen kann, kaum zu verwenden und sie bald gar nicht mehr wahrzunehmen. Im Bezug darauf, dass das, was er bräuchte, nicht da ist, wird er durchaus auch einmal etwas zu schnoddrig das Wort "mickrig" oder ähnliche Begriffe verwenden. Es ist eben seine Perspektive, dass da für ihn ein gravierender Mangel besteht.

Ich möchte nicht ungebührlich Ihre Zeit beanspruchen, aber sehr interessant fände ich, von Ihnen erfahren zu dürfen, worin Sie die Hauptgründe für das Nichtverwenden der Berechnungsfunktionen sehen.

Mit freundlichen Grüßen
Margarita Fischer

Als Antwort auf Margarita Fischer

Re: Erweitern der Möglichkeiten von "Bewertungen definieren"?

von Ralf Hilgenstock -
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Hallo Frau Fischer,

eswäre vielleicht einfcaher das am konkreten Beispiel zu diskutieren. Ich habe das Gefühl, dass wir hier noch aneinander vorbei reden.

Ich würde mich freuen wenn Sie eine konkrete Situation beschrieben in der die verschiedenen Bewertungenn zum Einsatz kommen sollen.


Ralf Hilgenstock

Als Antwort auf Ralf Hilgenstock

Re: Erweitern der Möglichkeiten von "Bewertungen definieren"?

von Margarita Fischer -
Hallo Herr Hilgenstock,

gerade habe ich unter:
http://moodle.org/mod/forum/discuss.php?d=56780
das etwas näher beschrieben, ich dachte mir schon, dass ich etwas konkreter werden sollte.
Gerne poste ich aber auch, wenn Sie es möchten, den Text nochmals auf Deutsch hier.
Ich bin wirklich daran interessiert, dass man mich und mein Anliegen versteht. Sehr schön wäre, wenn es Lösungen gäbe, die ich eben im Moment nicht sehe.
Freundliche Grüße
Margarita Fischer



Als Antwort auf Margarita Fischer

Re: Erweitern der Möglichkeiten von "Bewertungen definieren"?

von Ralf Hilgenstock -
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Frau Fischer , ich kopiere mal Ihren Beitrag in Auszügen hier hinein.

"Quiz 1 is maybe a True/ False one, even the notorious (maybe lazy) underachiever now stands a good chance to get a "pass", just by clicking at random either "true" or "false". (So I would like to say, only 65 percent is a pass.)
Quiz 2 is a Multiple Choice one, students have to choose among let us say 4 answers. The chance that students who do not know how to answer the questions can get a pass just by clicking without thinking is much lower than in Quiz 1. (So I would like to say, 50 percent is a pass.)"

Ich erkläre jetzt einmal etwas, weil das vielleicht noch nicht klar ist:
  • Ein Test besteht aus mehreren Fragen.
  • Jede Frage kann ein anderer Fragentyp sein.
  • Für die meisten Fragentypen ist ein individueller Feedbacktext je nach Antwort möglich.
  • Für jede Frage ist das Erfassen eines allgemeinen Feedbacktextes und eines globalen Feedbacktextes wenn die Antwort insgesamt richtig/teilrichtig oder falsch ist. (Version 1.7)
  • Jeder Teilantwort wird ein Prozentwert zugeordnet für die qualitative Bewertung (= Prozent der Gesamtpunktzahl für diese Frage). Wenn Antwortoption 1 bei multiple-choice angeklickt wurde ist die Frage zu 50 % richtig beantwortet. Das bedeutet man bekommt 1 von 2 möglichen Punkten für diese Frage.
  • Nach der Zusammenstellung der Fragen zu einem Test werden jeder Frage Punkte zugeordnet. Bsp.: Frage 1= 3 Punkte bei 100% richtiger Beantwortung, Frage 2 = 1 Punkt, etc.
    Dadurch kann eine Frage in unterschiedlichen Tests eingesetzt werden und jeweils andere Punktwerte erhalten
  • Die Gesamtsumme der Punkte für alle Fragen kann zudem auf einen anderen Wert verrechnet werden: z.B. auf 100er Skala umgerechnet werden.
Damit sind extrem viele Bewertungen quantitativ und qualitativ abbildbar.
Was in ihrer Darstellung noch nicht klar ist, ist was "Pass" bedeuten soll. Bezogen auf eine einzelne Frage gibt es bei Wahr-Falsch-Fragen nur 100% Richtig oder Falsch. Dies bedeutet der TN erhält für die Frage 0 oder 1 Punkt.
Erst wenn ich 3 Richtig/Falsch-Fragen zu einem Test zusammensetze kann ein Wert 66% = "2 Fragen richtig, eine Frage falsch beantwortet" entstehen. Bei einer Punktzuordnung bedeutet dies wenn für den Test 10 Punkte vergeben werden. Der Tn erhält 6,6 Punkte oder 66% der Punkte.

Mit dem Gesamtfeedback für den Test kann ich nun dem TN nicht nur sagen er hat in diesem Test 66% erreicht, sondern da das Ergebnis zwischen 50 und 75% liegt einen Text als Feedback geben. (ab Version 1.7)

"I would fancy a system that allows teachers to individually use any grading table of a predefined series of grading tables for each new Quiz. "
Genau das passiert jetzt indem obigen Fall.

"And it would be wonderful, if we teachers could see the grades for each single Quiz and not only the final grade for all the Quizzes of one course."
Genau das erlaubt die Auswertung bei jedem einzelnen Test. Gehen Sie dazu in den Test als Lehrerin und sehen Sie sich die Ergebnisse für jeden Versuch jedes Schülers, mit Gesamtnote und allen Einzeleinträgen des Schülers, einer Auswertung für die Fragen zur Evaluation und einer Exportmöglichkeit als Textdatei und als Exceldatei an.

"I have to admit, I am just a beginner, and I may be wrong in seeing deficiencies in Moodle. In this case, please do contradict me."
Dafür haben wir großes Verständnis und wir versuchen es immer wieder gerne ausführlich zu erläutern.

Was passiert nun auf der Kursseite im Bereich Bewertungen?
Für jede Lernaktivität der Kursseite mit Bewertungen werden hier die Noten aller Schüler gesammelt. Das entspricht Ihrem Notenbuch (rot). Die Bewertungen können in Kategorien (z.B. Tests, Aufgaben) gesammelt und addiert werden, Kategorien können zueinander gewichtet werden, TN, die bei einem Test gefehlt haben, können herausgerechnet werden. Bonuspunkte können verteilt werden. Und nun kann die Summe dieser Werte zur Gesamtnote am Schuljahresende berechnet werden und dazu dient die Skala am Schluß, um einen Prozentwert in eine Note '0'-'15' Punkte oder 'Sehr gut' bis 'ungenügend' zu berechnen.

Auch wenn ich kein Lehrer bin, gibt es wenige Bewertungsmuster, die nicht abbildbar sind. Meine häufigen Diskussionen mit Lehrern zeigen, dass erst einmal ein Trest- und Prüfungskonzept vorliegen muß und Bewertungsmuster klar und stimmig definiert werden müssen. In dem Sinne.

RalfHilgenstock




Als Antwort auf Ralf Hilgenstock

Re: Erweitern der Möglichkeiten von "Bewertungen definieren"?

von Margarita Fischer -
Hallo Herr Hilgenstock,

danke für Ihr ausführliches Eingehen auf mein Anliegen.
Ihre Erklärungen in der Form einer "ordered list" sind mir, wie ich meine, alle einsichtig.
Diese Möglichkeiten sind in ihrer Vielfalt ja auch nur zu loben.
Als Lehrer kann ich innerhalb Moodle Tests zusammenstellen, die entweder nur aus einem Fragentyp bestehen oder verschiedene Fragentypen enthalten. Ich kann Feedback geben, ich kann die Lösungen der einzelnen Fragen unterschiedlich gewichten.
Egal, wie nun so ein Test zusammengestellt und in ihm die einzelnen Fragen gewichtet wurden, gilt nun gewöhnlich auch, dass wenn ein Schüler alle Fragen/Aufgaben eines Tests richtig gelöst und damit die höchste Zahl der insgesamt zu erzielenden Punkte erreicht hat, dass er dann 100 % erreicht hat und die Bestnote bekommt.
Nun erkläre ich, was ich mit "pass" meine:
als Nomen - "pass" = "success in examination", Beispiel: "to get a pass in French"
als Verb: "to achieve the required standard in (an examination or a test)"
Im Allgemeinen hat man in unserem Schulsystem einen Test dann bestanden (= passed a test, got a pass) , wenn man mindestens die Note 4 erlangt hat (das entspricht in Notenpunkten in der Oberstufe 5 von insgesamt 15).
Nun gibt es verschiedene Meinungen zu diesem "pass". Oft wird verlangt, dass der Schüler wenigstens 50 % der Höchstzahl der zu erreichenden Punkte tatsächlich erreicht haben muss, damit er die 4 bekommt. Bei Tests, die man als schwieriger empfindet, ist man geneigt, dem Schüler für 50 % eher eine bessere Note, also z. B. eine 3,5 zu geben.
Alle meine Ausführungen hier beziehen sich auf das Endergebnis eines Tests, das sich ja in der Gesamtnote für den Test niederschlägt.
Diese Endnote, wird, so habe ich es in Moodle schon praktiziert, dem Schüler aufgrund der automatisch ermittelten erreichten Prozentzahlen und im Bezug auf die von mir abgespeicherte definierte Bewertung ebenfalls automatisch zugeordnet. Soweit wirklich super, aber es funktioniert nur beim ersten Test so toll.

Stellen wir uns nun vor, dass ich in einem Kurs einen ersten Test schreiben lassen möchte. Beim ersten Test definiere ich die Bewertung so, dass man mit 50 % die 4 bekommt . Es ist vielleicht ein Vokabeltest, der wirklich nicht schwer ist.

Beim zweiten Test prüfe ich Grammatikkenntnisse. Der Test ist viel schwieriger. Daher möchte ich bei erreichten 50 % die 3,5 zuordnen. Um das in Moodle tun zu können, muss ich die Bewertung entsprechend anders definieren.

Eine neu definierte Bewertung wirkt sich aber rechnerisch quasi rückwirkend auch auf den ersten Test aus, denn es gilt ja, dass die definierte Bewertung für alle Tests innerhalb eines Kurses gilt.

Und an diesem Punkt wünschte ich mir, dass man innerhalb eines Kurses auf mehrere solcher Test-Endbewertungen zugreifen könnte. Man könnte dann von Test zu Test neu entscheiden, ab wann die 4 gegeben wird.

Ich habe in einem Moodle-Mittelstufenkurs bislang nur einen Test geschrieben. Sofort waren die Notenergebnisse da - wunderbar.

In einem Moodle-Oberstufenkurs habe ich mehrere Tests geschrieben und Aufgaben gestellt. Ich sah nun aber nicht neben jedem einzelnen Test die zuzuordnenden Noten, sondern nur die erzielten Punkte bzw. die Prozentzahlen. Als Note unterhalb "Bewertung" sah ich nur eine Gesamtnote, die sich aus allen Tests ermittelte.
Das ist in meinem Notenbuch (heutzutage weiß) anders. Dort vermerke ich die Testnummer und -art und darunter die Einzelnoten der verschiedenen Tests, ich vermerke nicht die erreichten Prozentzahlen pro Test.
Mein Notenbuch kann zwar nicht, was Moodle kann, nämlich mir durch Klicken sofort wieder die Einzelergebnisse innerhalb eines Tests anzeigen.
Aber ganz ehrlich gesagt, das ist zwar aus pädagogischer Sicht eine sehr gute Sache, hilft mir aber wenig im Bezug auf das einzelne erwünschte differenzierte automatische Zuordnen der Einzelnoten pro Test.

Nun will ich hier ja wirklich nicht nur Wünsche äußern, sondern auch erfreut zugeben, dass mir beim Durchführen von Tests in Moodle eine Menge Korrekturzeit abgenommen wird. Für mich ist das noch nie zuvor dagewesen, da ist man wirklich dankbar. Und so schlimm ist es auch nicht, wenn ich nun eben "händisch" noch den letzten Schritt des Notenzuordnens selbst durchführen muss. Es wäre aber trotzdem schön, wenn man das System im Bezug auf meine obigen Vorstellungen noch erweitern und perfektionieren könnte.

Und nochmals - so gut kenne ich mich noch nicht aus mit Moodle, vielleicht habe ich ja auch nur den richtigen Knopf noch nicht gedrückt und es geht schon alles, was ich mir wünsche. Gerne lasse ich mir das dann hier auch sagen.

Mit freundlichen Grüßen
Margarita Fischer









Als Antwort auf Margarita Fischer

Re: Erweitern der Möglichkeiten von "Bewertungen definieren"?

von Ralf Hilgenstock -
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Guten Tag Frau Fischer,

Ihre Erläuterungen sind jetzt wirklich sehr hilfreich. In moodle 1.5 und 1.6 haben Sie die Option nochnicht. In moodle 1.7 können Sie nun mit dem Gesamtfeedback in einem Test genau die von Ihnen gewünschte testspezifische Umrechnung des Prozentwertes/der Punktzahl in eine Note oder einen Punktwert erzielen. Dies passiert innerhalb des Tests und verwendet nicht (!) den Bewertungsbereich im Administrationsblock.

Tatsächlich gibt es nun zwei Dinge, die es auch in 1.7 nicht gibt und hier kann ich mir weiteren Entwicklungabedarf vorstellen.
  1. Abspeichern eines in einem Test einmal angelegten Umrechnungsmusters zur wiederholten Verwendung analog den Bewertungsskalen.
  2. Übernahme der umgerechneten Noten in den Bewertungsbereich des Kurses anstatt der Prozent-/Punktwerte.
Ralf Hilgenstock
Als Antwort auf Ralf Hilgenstock

Re: Erweitern der Möglichkeiten von "Bewertungen definieren"?

von Margarita Fischer -
Hallo Herr Hilgenstock,

danke - nun ist es für mich klar, was geht, was ab 1.7 gehen wird und was weiter auf der Wunschliste bleibt.

Nun stellte sich mir noch eine Frage, als ich gestern, angeregt durch Ihren Tipp auf dem Forum "Using Moodle Quiz-Module" herumsurfte. Es gibt auch ein Forum zu "Gradebook". Ist das ein extra Modul oder ist damit der Notenbereich von Moodle gemeint, über den wir hier diskutierten?

Viele Grüße
Margarita Fischer

Als Antwort auf Margarita Fischer

Re: Erweitern der Möglichkeiten von "Bewertungen definieren"?

von Ralf Hilgenstock -
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Hallo,

ganz richtig, Gradebook ist der Abschnitt "Bewertungen" im Block Administration.  In der Begriffswelt von moodle ist es kein Modul, sondern ein Teil der Administration. Aber das ist nicht so wichtig.

Ralf Hilgenstock

Als Antwort auf Ralf Hilgenstock

Re: Erweitern der Möglichkeiten von "Bewertungen definieren"?

von Margarita Fischer -
Hallo Herr Hilgenstock,

"ganz richtig, Gradebook ist der Abschnitt "Bewertungen" im Block Administration. In der Begriffswelt von moodle ist es kein Modul, sondern ein Teil der Administration. Aber das ist nicht so wichtig."

vielen Dank für Ihre Auskunft. Alle meine Fragen wurden hier inzwischen ausführlich beantwortet. Danke auch den anderen Forumsmitgliedern für die interessanten zusätzlichen Beiträge.
Freundliche Grüße
Margarita Fischer
Als Antwort auf Margarita Fischer

Re: Erweitern der Möglichkeiten von "Bewertungen definieren"?

von Maik Riecken -
"Im Bezug darauf, dass das, was er bräuchte, nicht da ist, wird er durchaus auch einmal etwas zu schnoddrig das Wort "mickrig" oder ähnliche Begriffe verwenden. Es ist eben seine Perspektive, dass da für ihn ein gravierender Mangel besteht."

In Bezug auf ein OpenSource-Produkt, welches kostenfrei eingesetzt werden darf, dass hervorragend supportet wird und dass im Zuge seiner Genese sehr häufig und sehr zeitnah auf die Bedürfnisse seiner Nutzer eingegangen ist, bin ich meiner Ansicht nach dazu angehalten, meine Wortwahl an diesen Kontext anzupassen.

Nicht aus der Sicht der Anwenders auf das Produkt, aber aus Sicht des Anwenders auf das Ganze. Meine Berufsgruppe - ich bin selbst Lehrer und darf das sagen - neigt meiner Ansicht nach oft dazu, den Kontext im Zuge der eigenen Bedürfnisse gelegentlich aus den Augen zu verlieren.

Wann habe ich eigentlich das letzte Mal in einem öffentlichen und offiziellen Word-Forum von Microsoft in direktem Kontakt zu den Entwicklern Kritik oder Unmut gepostet? Ach so - gibt es ja nicht - geht also gar nicht. Dabei kostet Word doch Geld - demnächst vielleicht sogar monatliche Miete...

Gruß,

Maik
Als Antwort auf Maik Riecken

Re: Erweitern der Möglichkeiten von "Bewertungen definieren"?

von Margarita Fischer -
Hallo Herr Rieken,

"Wann habe ich eigentlich das letzte Mal in einem öffentlichen und offiziellen Word-Forum von Microsoft in direktem Kontakt zu den Entwicklern Kritik oder Unmut gepostet? Ach so - gibt es ja nicht - geht also gar nicht. Dabei kostet Word doch Geld - demnächst vielleicht sogar monatliche Miete..."

Ja, traurigerweise geht das nicht. Aber ich dachte, hier kann man sich relativ frei äußern. Dabei möchte ich die Regeln der Höflichkeit beachten. Ich hätte aber nicht gedacht, dass man so empfindlich auf das Wort "mickrig" reagiert. Ich sah es einfach als einen Begriff, der für mich einen Mangel beschreibt. Dieses Adjektiv war keineswegs an irgendeine Person gerichtet und nie etwa als eine persönliche oder Gruppen-Beleidigung gedacht. Man entschuldige also doch bitte, wenn ich hier unbedacht ungeschriebene, mir nicht bekannte Regeln der Moodle-Foren-Nettiquette übertrat. Gerne lasse ich mich auch weiterhin bei unbeabsichtigten Ausrutschern meinerseits von Forenmitgliedern hierbei belehren. Ich bitte aber, trotz aller aus Ihrer Sicht berechtigten Kritik an meinem Sprachstil, den eigentlich doch wichtigeren inhaltlichen Teil meiner Beiträge nicht aus den Augen zu verlieren.

"In Bezug auf ein OpenSource-Produkt, welches kostenfrei eingesetzt werden darf, dass hervorragend supportet wird und dass im Zuge seiner Genese sehr häufig und sehr zeitnah auf die Bedürfnisse seiner Nutzer eingegangen ist,"

Genau, und damit man weiterhin häufig und sehr zeitnah auf diese Bedürfnisse eingehen kann, bedarf es des Users, der seine Bedürfnisse äußert.
Ich hoffe, ich werde die Wortwahl bei diesen Äußerungen in Zukunft so treffen, dass man sie untadelig findet. Mir liegt sehr viel an einer sachbezogenen und freundlichen Atmosphäre.
Also - nichts für Ungut!
Freundliche Grüße
Margarita Fischer

Als Antwort auf Margarita Fischer

Re: Erweitern der Möglichkeiten von "Bewertungen definieren"?

von Maik Riecken -
"bin ich meiner Ansicht nach dazu angehalten, meine Wortwahl an diesen Kontext anzupassen."

Ich wollte nicht eine allgemeine Netiquette formulieren oder zum Ausdruck bringen, sondern darstellen, wie ich persönlich damit umgehe. Ich bin beileibe nicht das Maß der Dinge. Vielleicht sind sie auch einfach nur "Opfer" eines bei mir angestauten Ärgers geworden.

Manchmal wird aus meiner Sicht in der Moodle-Community verlangt, verlangt, verlangt, abwechslungsweise auch gemeckert und recht wenig bis gar nichts gegeben. Das gilt ausdrücklich auch für den internationalen Bereich. Peter hat das einmal auf den Punkt gebracht: Viele verwechseln Moodle mit dem Christkind...

nichts für ungut....

Maik Riecken
Als Antwort auf Maik Riecken

Re: Erweitern der Möglichkeiten von "Bewertungen definieren"?

von Peter Sereinigg -

Hallo Maik, ich versteh dich .... sehr, sehr gut ....

Zum Christkind: Wenn ich nicht sofort alle meine Aufträge bei öffentlichen Stellen verlieren würde, wäre eine Erhebung der Geldvernichtung in den letzten Jahren gerade für den Schulbereich ein spannendes Thema. Was da an Projekten gefahren wurde, hoch subventioniert, mit einem nachhaltigen Erfolgsgrad von teilweise gegen Null ist wirklich spannend. Mir ist klar es gibt viele, die arbeiten toll, viel Engagement, viel Eigenleistung und genau dann geraten wir in diese Schere zwischen unterschiedlichen Bildungssystemen bzw. individuellen Anpassungen. Auch innerhalb einer Schule gibt es Unterschiede - jeder schwört auf sein System (meist zu Recht) und trotzdem gibt es andere Lösungen (auch meist zu Recht) - warum? Weil der (gute) Lernprozess nie automatisierbar ist, er ist so individuell wie der Mensch und damit immer anders - auch bedingt durch Tagesverfassung. Ich nehme an, dass der "Nürnberger Trichter" als Methode sicher wissenschaftlich widerlegt wurde (hoffe ich zumindest)

Meine Sorge gilt derzeitdem kulturellen Verlust unserer Identität in der Schule/Lehre:
In der Schule müssen wir wie die Finnen werden (Pisa) und in der Hochschule wie der anglo/amerikanische Raum (elearning und damit verbundene Lernstrategien). 

Ich will jetzt hier keine nationale Rede schreiben, aber Pommes ist inzwischen ein deutschsprachiges Nationalgericht (dank Mc Donalds) und in Österreich gibts die Quarktorte statt der Topfentorte (dank des Tourismus)- nur um sich anzupassen. Und Pisa is eine Lernmethode, dank eines fragwürdigen Erhebungsprozesses.

Etwas Geld aus dem Bildungsbudget für individualisierbare Module in Moodle gewidmet würde viel an Problemen ersparen. Beispiel: Beim neuen Workshop 2 (1/2007) werden wir ein Beurteilungsplugin integrieren, das eine (fast) vollkommene Individualisierung ermöglicht.
Sponsor dafür: Fehlanzeige! Wer kennt ein Beispiel (!), bei dem die öffentliche Hand im deutschsprachigen Raum in die Entwicklung von Moodlestandards (!) investiert hat? Ich meine hier nicht Activity Module! Ich bin sicher, dass 2-3 Entwickler, die aus diesem Raum bezahlt und bei moodle.com beschäftigt wären, einiges bewirken könnten.

Ich will einfach keine Lehrenden zu "besseren" Methoden erziehen, die es so ja nicht gibt. Gute LehrerIn arbeiten gut und meist besser mit Moodle, Schwache werden noch schwächer, da der methodisch/didaktische Background als flexibler Faktor fehlt. Moodle ist kein Antibiotikum, es ist ein Werkzeugkasten, der derzeit eher einem dicken Schweizer Messer gleicht (viele Funktionen, aber einige sind sehr allgemein und nur der methodisch/didaktische Mc Gyver holt das Optimum raus). Dieser Mc Gyver ist derzeit gesucht: "Wir haben ein ungelöstest Problem in Moodle - wir finden den Workarround". Mc Gyver wäre schon lange nicht mehr am Leben, wenn er nicht aus einer Dose, einem Bindfaden, seinem schweizer Messer  und etwas Grips was tolles basteln könnte. Ich hab Ihn noch nie über das "geht nicht" reden gehört, sondern nur erlebt seine Haltung "wo ist das Problem - ich hab die Lösung!".

Gerade auf moodle.org ist es wichtig für Fragen ein offenes Ohr zu haben und darauf sind wir sehr stolz - aber es muß auch akzeptiert werden, dass 1:1 nichts übertragbar ist. Ich finde es ja spannend, das Ralf als Nichtlehrer diese Diskussion führen darf/kann/soll - wo sind die vielen anderen LehrerInnen, die Moodle einsetzen und ja ähnliche Probleme haben sollten. Wie gehen die damit um?

Peter

p.s.: Hmm ...bin ich jetzt auch gereizt?

Als Antwort auf Peter Sereinigg

Re: Erweitern der Möglichkeiten von "Bewertungen definieren"?

von Ralf Hilgenstock -
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Hallo Peter,

Ich will zwei Punkte aufgreifen:

  1. Wer ist ein Lehrer?
    Ich nehme für mich in Anspruch von Schule einiges zu verstehen (wenn man den solch ein System verstehen kann [systemisch verstanden]), auch wenn ich nicht täglich mit und in dem System Schule arbeite.
    Hier 'ticken' übrigens Österreich und die Schweiz etwas anders als Deutschland. In Deutschland sind an vielen Stellen Menschen lehrend in Schulen tätig, die kein Lehramtsstudium (meint Fachstudium mit Ergänzungsfach Erziehungswissenschaften plus Referendariat) absolviert haben.
    Mein Background: Studium Erziehungswissenschaften, Organisationspsychologie,  Soziologie, VWL und als Hauptfach Politikwissenschaften, Tätigkeit in Lehrerfortbildung, Projekte in Schulen, Trainertätigkeit, Leitung einer Erwachsenenbildungseinrichtung, Entscheider in kommunalem Schulausschuß und Unterausschuß Schule (Personalauswahlgremium), Berater in Schulentwicklungsprozessen, Coach für Schulleiter,  moodle-Schulungen in Schulen und nebenher noch Vater von zwei Kindern mit spannenden Schulhorizonten.... Dennoch sage ich, ich bin kein Lehrer. Aber eine Aussensicht ist manchmal ganz hilfreich, den Horizont zu erweitern und Klarheit zuschaffen.
    Mit der Bewertungsproblematik haben nicht nur Lehrer zu tun, sondern auch Dozenten in der Berufsbildung und -weiterbildung (z.B. in Kammerbildungseinrichtungen. Und die haben meist keine Lehrer-Schulsozialisation hinter sich.
  2. Unser Debattenstil hier - und das zeigt dieser Diskussionspfad wieder recht schön - ist entscheidend. Wollen wir verstehen oder uns profilieren? Und manchmal sitzt da auch mal ein "Wort" quer. Ok. Wir sind Menschen.
    Insgesamt versuchen aber alle hier konstruktiv zu bleiben, zu verstehen und weiterzuhelfen. Hier wird einer Qualität der Unterstützung gelebt, die man sonst kaum wieder findet: konstruktiv, nicht von oben herab und besonders zeitnah. Das haben uns hier die Australierund z.T. die Amerikaner vorgelebt und die Adaption in den deutschen Sprachraum funktioniert.

"Moodle ist kein Antibiotikum, es ist ein Werkzeugkasten, der derzeit eher einem dicken Schweizer Messer gleicht (viele Funktionen, aber einige sind sehr allgemein und nur der methodisch/didaktische Mc Gyver holt das Optimum raus). Dieser Mc Gyver ist derzeit gesucht: "Wir haben ein ungelöstest Problem in Moodle - wir finden den Workarround". Mc Gyver wäre schon lange nicht mehr am Leben, wenn er nicht aus einer Dose, einem Bindfaden, seinem schweizer Messer  und etwas Grips was tolles basteln könnte. Ich hab Ihn noch nie über das "geht nicht" reden gehört, sondern nur erlebt seine Haltung "wo ist das Problem - ich hab die Lösung!"."

Genau dieses Zitat sollten wir uns einrahmen. Man kann es auch verkürzen: Es geht um die Haltung.

Ralf

Als Antwort auf Ralf Hilgenstock

McGyver gesucht

von Maria Hardinger -

Hallo miteinander!

Zwar noch "recht neu" in der moodle-community (2,5 Jahre), bin ich gerade dabei im Rahmen meiner Diplomarbeit dieser McGyver-Vorgehensweise auf die Spur zu kommen winken Ich teste, in welchen Lern- und Lehrsituationen welche Moodle-Module warum sehr gut anwendbar sind und wo die Anwendung von Forum, Wiki, Test, Glossar und Workshop vielleicht keine signifikanten Verbesserungen die Sturktur des Unterrichts betreffend gibt. Falls also jemand seine konkreten Erfahrungen mit mir teilen möchte - GERNE! lächelnd

lg MiA

Als Antwort auf Maria Hardinger

Re: McGyver gesucht

von Ralf Hilgenstock -
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Hallo,

die Methodik Ihrer Arbeit interessiert mich sehr.

McGyver'ism würde ich mal vereinfachend mit Pragmatik übersetzen. Ich würde ja mal glatt sagen, dass viele der Problemlösungen,die hier in Foren vorgestellt wurden sehr pragmatisch sind.
Meine Fragen:
  • Was ist der Vergleichsmaßstab? Unterricht ohne Plattform?
  • Wie misst man die Verbesserung der Struktur des Unterrichts?
  • Geht es um Struktur oder um Wirkungen = Resultate?
  • Was ist beim Umgang mit der Plattform die Differenz zwischen McGyver und Ja genau, was wäre eine andere Bezeichnung für ein Vorgehen? Einsatz eines Forums nach Lehrbuch oder nach McGyver?

Als Antwort auf Ralf Hilgenstock

Re: McGyver gesucht

von Maria Hardinger -

Hallo Hr. Hilgenstock!

Tja, Pragmatik ist ein guter Begriff dafür, somal die Dudenübersetzung ja "die Kunst, richtig zu handeln" ist lächelnd Meine DA-Arbeit ist auf ein qualitatives Forschungsdesign aufgebaut, d.h. eben Qualität geht vor Quantität.

Zu ihren Fragen:

  • Vergleichsmaßstab:
    • Moodle wird bei uns an der Hochschule schon seit fünf Jahren eingesetzt und aus Erfahrung, Experten- und Studierendenfeedback lernt man - also Vergleich ist Einsatz bisher
  • Verbesserung der Struktur des Unterrichts UND der Wirkung:
    • Studierende arbeiten in verschiedenen Vorlesungen mit Moodle - in einigen LV's führe ich meine Interventionen als Feldstudie durch --> Studierendenfeedback was Ablauf, Struktur, ... etc betrifft
    • Lehrendenfeedback, da einige vorher nicht oder anders mit Moodle gearbeitet haben (Was haben sie beobachtet? was war ander? besser? schlecher? soziales Gefüge? Atmosphäre? Interess u Motivation? ...)
    • Expertenmeinungen und nicht zuletzt Noten

In meinen Feldstudien gibt es meist eine Test- u Kontrollgruppe bzw. zieht sich die Evaluation über mehrere Jahre und Jahrgänge. Insgesamt sind ca. 140 Studierende involviert. Die Intervention wurde genau beschrieben und abgegrenzt um mögliche Wirkungen auf die Intervention zurückführen und eventuelle Biases so weit wie möglich ausschließen zu können. Die Evaluation stützt sich auf Feedbacks von direkt betroffenen Personen, Befragungen, Noten, Expertenmeinungen.

Ich hoffe, Ihnen einen kurzen Überblick gegeben zu haben - Ihre letzte Frage ist mir leider nicht ganz klar.

liebe Grüße

Maria

Als Antwort auf Peter Sereinigg

Re: Erweitern der Möglichkeiten von "Bewertungen definieren"?

von Rudolf Riep -
wo sind die vielen anderen LehrerInnen, die Moodle einsetzen und ja ähnliche Probleme haben sollten

Ich bin einer von den Lehrern, die moodle als Hilfsmittel für den Unterricht einsetzen. Manches mache ich aber doch noch gerne wie früher. Diese ganze Diskussion habe ich aufmerksam verfolgt und fasse für mich zusammen: Wenn man versucht alles in moodle zu erledigen, verlangt man zuviel von dem System. Wer verschiedene Maßstäbe für verschiedene Tests braucht, kann die Zuordnung von Prozenten zu Punkten mit Excel erledigen oder besser solche "Kinderfragen" einbauen, die es den schwachen Schülern erlauben die Schwelle zum "Bestanden" (in einem Beitrag als pass bezeichnet) zu überschreiten. Es scheint mir angemessener, die Ansprüche durch die Qualität der Fragen zu variieren als mit unterschiedlichen Bewertungsskalen zu arbeiten. Mir ist es wichtig, dass sich die Schüler selbst ausrechnen können, welche Note sich aus welcher Prozentzahl ergibt. Mehr als eine Prozentzahl würde ich ohnehin nicht als Rückmeldung geben wollen, wenn es um Testverfahren zur Notengewinnung geht. Was anderes sind Test zum Selbstlernen, hier ist der Prozentwert eine Nebensache, die allerdings aus meiner Erfahrung erheblichen Motivationscharakter haben kann, die Feedbackmöglichkeiten durch Kommentare der Lösungen stehen hier im Vordergrund.
Bei uns an der Schule hat sich im Rahmen einer Fortbildung für KollegInnen, die moodle nutzen wollen aus der Diskussion ergeben, dass es am sinnvollsten scheint, Kurse im Umfang von inhaltlichen Unterrichtseinheiten zu gestalten, damit würde sich die ganze Diskussion ohnehin erübrigen, weil dann pro Them eine eigene Bewertung vorgenommen würde. Unsere Diskussion hat dazu geführt, dass wir einen Unterrichtsgang nicht über einen längeren Zeitraum mit moodle begleiten würden sondern immer nur einzelne Abschnitte damit unterstützen würden. Resume: aus meiner Sicht ist die ganze Aufregung unnötig, sie hat allerdings geholfen manche Dinge klar zu stellen.
In dem Sinne Dank für die Beiträge mit dem Wunsch nach mehr Gelassenheit grüßt
Rudolf Riep