Lernen erfolgt zumeist in geschlossenen Silos. Was während einer Lerneinheit passiert, ist im Regelfall eine BlackBox. Man sieht was hineingeht und man sieht was herauskommt. Letzteres oft auf eine Teilnahmebescheinigung oder ein Zeugnis beschränkt. Was dazwischen geschieht, bleibt jedoch verborgen.
Auch Moodle ist im Regelfall geschlossen. Das entspricht dem herrschenden Paradigma von Schule, aber auch anderen Lehreinrichtungen.
Muss das so sein, oder kann man Moodle auch öffnen?
Schauen wir uns zuvor Schule noch einmal genauer an.
Zugang zum Schulgebäude haben Lehrer und Schüler. Andere Personen nur im Ausnahmefall. Der Unterricht findet hinter geschlossenen Türen mit Zugang für eine Lehrende und ihre Schüler im 45 Minutentakt statt. Eltern dürfen - zumindest in der Grundschule - nach Voranmeldung auch mal hospitieren.
Schüler, die mal für ein paar Lerneinheiten in eine andere Klasse wechseln, Lehrende, die gegenseitig hospitieren, dürften eher die Ausnahme als die Regel sein.
Können wir nun Moodle öffnen, oder steht Moodle Veränderungen im Weg?
Moodle bietet hier abgestuft eine Reihe von Möglichkeiten.
- Lehrende gibt anderen Lehrenden Einblick in ihren Unterricht.
Die anderen Lehrenden werden als Teilnehmerin/Schülerin in den Kurs aufgenommen. Um mehr Einblick zu nehmen, kann der Admin Lehrenden das Recht geben, die Rolle Trainer/in auch selber zu vergeben. - Lehrende gibt Eltern das Recht das Tun der eigenen Kinder zu verfolgen.
Wenn Eltern selber einen Account haben (z.B. für die Eltern-Community der Klasse) kann dieser mit dem Kinderaccount verknüpft werden (Mentorenrolle). Dann können sie die Leistungen ihrer Kinder einsehen. - Interessierte Schüler wechseln mal für ein paar Stunden in eine andere Klasse.
Dazu werden sie einfach in den Fachunterricht als Teilnehmer aufgenommen. - Schüler schlüpfen in die Rolle als Lehrende
Dazu geben Lehrende für einzelne Aktivitäten allen/einzelnen Schülern das Trainerrecht. Das ginge auch für den gesamten Kurs, würde dann jedoch auch Einblick in Bewertungen erlauben. Selbiges könnte man mit einer Schülerlehrer-Rolle verhindern, die man extra erstellt.
Kompetenzbasierter offener Unterricht
Öffnung der Schule nach außen
- Gastzugang zum System und zu einzelnen Kursen
- Kopien von 'echten Kursen', die dann geöffnet werden für Externe als Gast.
- Demo-Login. Diese eLeDia Funktion erlaubt, einfach über einen Link einen Zugang als Teilnehmer mit allen Rechten zu einzelnen Kursen freizugeben.
- Selbstregistrierung für externe und Selbsteinschreibung in Kurse
Inhalte anderen verfügbar machen
- Jede/r Lehrende kann den eigenen Kurs sichern und mit Kolleg/innen teilen. Die Sicherungsdatei kann in jedem anderen Moodle wieder hergestellt werden. Schülerdaten sind in den Sicherungen von Lehrenden nicht enthalten. Urheberrecht beachten. Wenn im Kurs Inhalte von Schülern enthalten sind, haben auch diese daran Urheberrechte. Forenbeiträge, Glossar- oder Wikiinhalte sind daher auch nicht in den Sicherungen enthalten.
- Kurse oder Aktivitäten eines Moodle können direkt auch für andere Lernplattformen bereitgestellt werden. Das erlaubt z.B. schulübergreifenden Unterricht. Dies erfolgt über Externes Tool als Provider. Mit den Admins abstimmen.
- Kooperativ Kursinhalte sammeln und nach Moodle übernehmen. Das ist der Gedanke hinter moodle.net, einer Community Lehrender. DerStart verzögert sich leider noch, ist aber ganz spannend.