Lernplattformen wie wir sie kennen und nutzen sind kontraproduktiv ...

Lernplattformen wie wir sie kennen und nutzen sind kontraproduktiv ...

von Ralf Hilgenstock -
Anzahl Antworten: 26
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An allen Ecken und Enden wird gefordert, dass sich Lernen ändern soll. Das gilt für Schulen, Hochschulen und Unternehmen.  Auch wenn die Diskussionen weitgehend getrennt verlaufen, so haben sie doch einen gemeinsamen Tenor:

  • Die Veränderungen in der Welt sind schnell und nicht (gut) vorhersehbar. Daher sind die Anforderungen, welche Qualifikationen benötigt werden, nicht vorherbestimmbar.
  • Es kommt oft weniger darauf an, Wissen anzusammeln, als eine Haltung (manche nennen es Mindset) zu fördern, die  den Einzelnen darin unterstützt, sich selber, das an Kenntnissen zu beschaffen, was benötigt wird. Dabei geht es oft nicht um Vorratswissen, sondern um adhoc-Ergänzung von Fähigkeiten und Kenntnissen. Das würde ich mal Micro-Content nennen.
  • Dies geht einher mit stark veränderten Strukturen in der Arbeitswelt, in der Netzwerke wichtiger sind als Hierarchien. Es lässt sich derzeit beobachten, dass auch große Unternehmen sich umstrukturieren, um flexibler reagieren zu können.
  • Das bedeutet jedoch auch einen Verlust an zentraler Steuerung z.B. was zu lernen ist, da die Zentrale das gar nicht mehr sehen kann. Zentrale Lernpläne können nur in wenigen Bereichen eingesetzt werden und sind manchmal schon bei der ersten Umsetzung von der Entwicklung überholt.
    In der Schule gibt es ähnliche Prozesse wenn eine Abkehr von der Gießkanne hin zur Individualisierung eingefordert wird. (Lehrer würden das vermutlich anders formulieren.) In der schulischen Berufsausbildung stellt sich die Frage, wie der schulische Ausbildungsteil uptodate bleiben kann wenn sich im Unternehmensalltag alles so schnell ändert.
  • Der derzeitige Stand der Diskussion und der Trend ist, dass der einzelne Lerner mehr Verantwortung und Initiative an den Tag legen muss als bisher. Hier kommt wieder der Aspekt Haltung/Mindset zum Tragen.
Vor diesem Hintergrund kann man nun den Ansatz Lernplattform betrachten. Geht man von Moodle und ihren Derivaten aus, so geht es weniger um die Lernplattform, als um deren häufigen praktischen Einsatz.

  • Kurse werden zentral angelegt
  • Ein Trainer/Lehrender bestimmt Struktur und Ablauf
  • Es findet Bewertung statt
  • Diskussion wird weder gewünscht noch forciert.
  • Das herrschende Frontalunterrichtsparadigma wird in der Lernplattform weiter eingesetzt.
In der Unternehmenswelt ist der noch immer stark befürwortete Einsatz von SCORM Lernpaketen ein deutliches Anzeichen dieser frontal fokussierten Lernwelt.

Über die Jahre hat es immer wieder Abgesänge auf Lernplattformen gegeben. Das LMS ist tot, es lebe das Wiki/ die Blogs/ Social Media /Trello/ der Activity Stream und so weiter. Trotzdem gibt es Moodle weiter. Trotzdem steigen weiterhin Organisationen in Moodle ein.

Ich arbeite inzwischen seit über 15 Jahren mit Moodle. Ich sehe täglich den Einsatz der Lernplattform. Gerade hier in den Foren werden ganz verstreut immer wieder sehr spannende Einsatzszenarien angefragt. Das Interessante daran ist, man kann sehr vieles mit Moodle umsetzen. Ich kenne keine Platform, die auch nur annähernd diese didaktische Vielfalt unterstützt. Manches geht sehr einfaches, manches mittels Winkelzügen oder mit Zusatzplugins. Und ganz selten müssen wir sagen, sorry, geht nicht, könnte man aber entwickeln.

Wie kommt das? Als Martin Dougiamas mit der Entwicklung von Moodle begann hatte er die Vorstellung, dass Lernen ein sozialer Vorgang ist, der immer in Bewegung bleibt.  Social Constructivism war das theoretische Konzept, das ihn leitete. Auf seiner Website finden sich hierzu Quellen und Dokumente https://dougiamas.com/archives/. Ganz grundlegend vielleicht: https://dougiamas.com/archives/a-journey-into-constructivism/
Konkret bedeutet dies, dass Moodle viele Werkzeuge und Ansätze beinhaltet, die den Lernenden zum aktiv Gestaltenden macht.  Das fängt an bei der Interessen-Funktion im Profil zur Vernetzung, integrierten persönlichen Blogs, den Wikioptionen, der Vielfalt bei Foren, dem Rollenmodell bis hin zur Gegenseitigen Beurteilung (Workshop). Viele dieser Funktionen werden eher selten genutzt. Oft soll der integrierte Messenger, der eine systemweite Kommunikation ermöglicht, deaktiviert oder eingeschränkt werden. Ich halte das für ein deutliches Zeichen für die 'letzten Zuckungen' des alten Paradigmas.

Eine Lernplattform ist ein Werkzeug. Es gibt Menschen, die den Einsatz der Werkzeuge festlegen. Daher passiert nichts von alleine. Es kommt also auf das Mindset der Anwender, ihr Bild vom Lehren und ihre Nutzung der Werkzeuge an.

Wenn der Online-Kurse primär eine Ablage von Dateien oder ein Ort für Ankündigungen, Übungstests und Prüfungen ist, dann mag das zwar im Moment hilfreich sein, ist jedoch vor dem Hintergrund der oben genannten Entwicklungen gerade mal die Fingerübung vor dem Konzert.

Übrigens, auch der vor ein paar Jahren eingesetzte Trend zu xMOOCs und cMOOCs bleibt weitgehend dem alten Paradigma verhaftet. Schaut zwar nett aus, ist aber weitgehend fremdbestimmtes und fremdgeleitetes Lernen.

So viel der Vorrede. Ich denke derzeit nach über die Frage wie denn eine Lernplattform gestaltet wird, die den obigen Entwicklungen gerechter wird und welche Funktionen in Moodle dazu zum Einsatz kommen, umfunktioniert werden müssten oder ggfs. auch noch fehlen und entwickelt werden sollten.  

Hier ein paar Stichworte:
  • Es gibt Bereiche für verpflichtende Kurse, dieser ist verborgen, da die TN hier zugewiesen werden.
  • Es gibt Bereiche für Communities. Diese sind offen und jeder kann abonnieren und beitragen.
  • Es gibt zentral bereitgestellte Learning  Nuggets mit kurzen Hinweisen. Diese sind nach Themengebieten strukturiert und werden kuratiert.
  • Es wird systematisch mit Tags gearbeitet. Tags dienen dazu, Inhalte zu finden.
  • Die Volltextsuche erlaubt es nicht über Tags auffindbare Inhalte zu finden.
  • Die Nutzer werden motiviert ihr Interessenprofil zu pflegen, eigenen Blogs zu nutzen und zu taggen.
  • Der systemweite Messenger dient zur Vernetzung.
  • Die Startseite teasert neue Kurse und weit via RSS auf Informationen aus zentralen Foren der Community, bzw. Hinweise auf neue kuratierte Inhalte hin.
  • Jeder Nutzer kann selber Kurse anlegen und greift dabei auf Kursvorlagen zurück, die vorstrukturiert Kurselemente umfassen. Damit wird es leichter, eigene Inhalte einzupflegen.  Vor Jahren habe ich das mal exemplarisch gemacht: https://community.moodle.de/course/index.php?categoryid=6
  • Badges unterstützen die Motivation.
  • Die Plattform wird zur Kommunikation an alle Nutzer genutzt. Das passiert häufig.
  • Es gibt Hinweise auf neu entstehendes und fertig gewordenes.
  • Inhalte werden mit Austauschmöglichkeiten verknüpft.

Dies sind nur ein paar Ideen. Ich bin gespannt, ob ihr mich jetzt für einen Wolkenkuckucksheimer (Phantasten) haltet oder an diesen Ideen wieter mitschreibt.

Ralf

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Als Antwort auf Ralf Hilgenstock

Re: Lernplattformen wie wir sie kennen und nutzen sind kontraproduktiv ...

von Thorsten Rochelmeyer -

Kurze Antwort, da für morgen noch ein paar Handgriffe zu tun sind.

Positives zuerst: Ich habe ab und an das Vergnügen morgens mit Bussen zu fahren, die auch von Schülern aller Altersklassen benutzt werden. Jeder der nicht stocktaub ist, bekommt deren Gespräche mit, ob er will oder nicht.

Für die gehören Klassen- oder Jahrgangsstufen übergreifende Projekte ganz selbstverständlich zum Alltag. Man kann eine gewisse Begeisterung aus den Schilderungen heraushören. Manche Anmerkungen lassen mich glauben, dass hier auch schon auf persönliche Stärken / Schwächen / Lerngeschwindigkeiten eingegangen wird. Ich denke, dass diese Kinder und Jugendlichen sich in Zukunft nicht wieder auf althergebrachte Lernformen zurückwerfen lassen, sondern dass diese interaktive Lernformen einfordern werden.

Welchen Anteil digitale Systeme hieran haben, kann ich nicht sagen.

Im beruflichen Kontext habe ich hingegen den Eindruck, dass Menschen ohne pädagogischen Kontext Leistungen so bestellen, wie sie es gewohnt sind - und dass Dienstleister eher selten darauf hinweisen, dass es auch andere Möglichkeiten gäbe. Vorgaben zu regelmäßig zu wiederholenden "Unterweisungen", die lebensfern und wenig hilfreich sind und daher hauptsächlich mit wenig Aufwand abgewickelt werden sollen, tun ihr übriges ...     

Hier sehe ich noch jede Menge Potenzial.

Ich bin vollkommen bei Dir, was Deine oben gemachten Bemerkungen angehen. mit einer (kleinen) Ausnahme: Wenn es mir wirklich mal nur um den Erwerb von WIssen geht, finde ich kuratierte Lernformen wie MOOCs und ähnliche durchaus hilfreich. ich möchte auch nicht auf das heute-Journal verzichten, nur weil es das Internet gibt zwinkernd  

Was ich kritisch sehe ist die (von mir einfach mal postulierte) Beobachtung, dass es in diesem (textbasierten) Kontext schwierig ist, diejenigen mitzunehmen, die sich mit Schriftsprache nicht so wohl fühlen. Unsere Gesellschaft produziert die leider in erschreckend hoher Anzahl.

Als Antwort auf Ralf Hilgenstock

Re: Lernplattformen wie wir sie kennen und nutzen sind kontraproduktiv ...

von Peter W. Schlatter -

Dieses umfangreiche Thema im Moodle-Umfeld anzustossen finde ich sehr hilfreich. Allerdings denke ich, dass unterschieden werden muss zwischen dem Einsatz von Lernplattformen in Schulen und demjenigen in der betrieblichen Ausbildung. Ich kann mich nur zur letzteren Gruppe äussern.

Da betriebliche Bildung selten Basisinhalte vermittelt, unterliegt sie genauso dem dynamischen Umfeld der Unternehmen (VUCA). Einzig die pädagogischen Prinzipien bleiben gleich – auch wenn sie allenfalls in einem neuen Kleid dargestellt werden. Lernplattformen wie Moodle bieten umfangreiche Tools um Lernprozesse wirkungsvoll zu gestalten. Trotzdem glaube ich, dass wir uns in diesem Kontext nicht nur auf Lernplattformen allein konzentrieren dürfen. Siehe dazu einen durch Karlheinz Pape übersetzten Artikel von Clive Shepherd https://colearn.de/clive-shepherd-skills-fuer-learning-professionals/.

Z.B. wird immer wieder vom informellen Lernen gesprochen. Dazu habe ich im Moodle-Framework keine Lösung gefunden. Um den damit entstehenden "Kontrollverlust" auszugleichen – bzw. den Lernprozess an den Zielen der Unternehmen auszurichten - bedingt es eher einer entsprechenden Unternehmenskultur (z.B. Kultur des Teilens von Wissen und Erfahrung, Lern-, Feedback- und Fehlerkultur).

Ich gehe mit Ralph einig, dass sehr oft das Potenzial von Moodle nicht genutzt wird und die Lernplattform als besserer "FTP-Server" missbraucht wird. Ebenso besteht die grosse Gefahr bisherigen Frontalunterricht lediglich zu "digitalisieren". Ich pflichte Thorsten ebenso bei, dass im beruflichen Kontext Auftraggeber, die Art von Lernprodukt bestellen, das sie aus ihrer eigenen Ausbildungszeit kennen. Mir wurde schon eine Zusammenarbeit aufgekündigt, weil mit "Kuschelpädagogik" (Konstruktivismus) Mitarbeitende viel zu lange von der Arbeit abgehalten würden (ob bei Mitarbeitenden die Inhalte verankert wurden, war unwichtig). Es ist ausserordentlich schwierig, in Unternehmen pädagogisch wirkungsvolle Produkte zu verkaufen.

Was ich mir für Moodle wünsche, wäre:

  •  Grundsätzlich die Lernplattform so nah wie möglich an den Arbeitsplatz der Mitarbeitenden bzw. Lernenden zu bringen (Stichwort 70:20:10).
  • Attraktives Erscheinungsbild mit einer guten User-Führung (bin mir bewusst, dass Inhalte wichtiger sind. Aber die jüngere Generation steht nun mal darauf = trägt zur Motivation bei)
  • Hoch interaktive Bereiche für "Lösungs-" Communities, inkl. Messenger.
  • Nutzerprofil zum "Influencer"-Profil ausbauen – evtl. bisheriger Blog ausbauen.
  • Nutzer kann mit einfachen, vorstrukturierten Kurselementen selbst (Sub) Kurse anlegen (analog articulate Rise), z.B. als eine Form von Reflektion
  • Eine einfache Möglichkeit innerhalb von Moodle individuelle Lernpfade – abhängig von der Reaktion/Antwort/Resultat der Lernenden – zu erzeugen (analog articulate storyline).
  • Systematisch mit Tags (idealerweise in Volltext-Suche) zu arbeiten, die es Lernenden ermöglichen schnell auf entsprechende Informationen (Kurs-Kapitel) zuzugreifen, auch wenn sie nicht in einem bestimmten Kurs eingeschrieben sind (Wunschdenken?).
  • Mehr spielerisches und gleichzeitig visuell attraktives Lernen ermöglichen.
  • Vereinfachte, attraktive, mehrfach nutzbare Testumgebung.

Für Unternehmen wünschte ich mir, dass sich heute auf Lerngewohnheiten der kommenden Mitarbeitenden einstellen, denn betriebliche Bildung wird Teil Ihres Markterfolges werden.


Als Antwort auf Peter W. Schlatter

Re: Lernplattformen wie wir sie kennen und nutzen sind kontraproduktiv ...

von Ralf Hilgenstock -
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Hallo Peter

danke für deine Sichtweise. Ich greife erst mal nur Teile deiner Wunschliste auf:

  • Nutzer kann mit einfachen, vorstrukturierten Kurselementen selbst (Sub) Kurse anlegen (analog articulate Rise), z.B. als eine Form von Reflektion
    Das machen wir mit unserem Kurswizard. Jeder Nutzer kann selber Kurse anlegen. Dazu wählt er aus Templates aus.

  • Systematisch mit Tags (idealerweise in Volltext-Suche) zu arbeiten, die es Lernenden ermöglichen schnell auf entsprechende Informationen (Kurs-Kapitel) zuzugreifen, auch wenn sie nicht in einem bestimmten Kurs eingeschrieben sind (Wunschdenken?).
    Machs doch einfach mal. In 3.5. kannstdu über die Voltextsuche auf alle Datenbankinhaltezugreifen. Die Suche kann umfassen: eingeschriebene Kurse und Kurse in denen ich mich selbst einschreiben könnte. Mit einer Indexierungssoftware könnten auch dateibasierte Inhalte bei der Suche gefunden werden.  Diese kann optional auch um OCR Suche erweitert wrrden.

  • Vereinfachte, attraktive, mehrfach nutzbare Testumgebung.
    Kanst du das erklären?



Als Antwort auf Ralf Hilgenstock

Re: Lernplattformen wie wir sie kennen und nutzen sind kontraproduktiv ...

von Peter W. Schlatter -

Hallo Ralf

Nur schnell in Kürze.

  • Ich hatte mir Deinen Vorschlag zu den Kurswizards angeschaut. Für einen mehr oder weniger regelmässigen Nutzer von Moodle in der Rolle eines Trainers ist dies selbstverständlich ideal. Das geschilderte Nutzerniveau sollte nochmals tiefer sein. Ich denke dabei an Lernende, die mit den Aktivitäten und Materialien von Moodle nicht vertraut sind. Für diese Zielgruppe wird es schwierig. Das genannte Programm stellt formularbasierte Textformate, vorgegebene interaktive Module, Importmöglichkeiten von audiovisuellen Elementen und einfache Tests usw. zur Verfügung. Das meiste ist selbsterklärend. Nachteil ist allerdings auch ein deutlich geringerer Funktionsumfang.

  • Dass Lernende über die Volltextsuche bzw. anderen Tools von Moodle Inhalte in Kursen, in denen sie nicht eingeschrieben sind, anschauen können, war mir nicht bewusst. Werde ich später mal für mich austesten. Welche Indexierungssoftware müsste ich allenfalls in Moodle implementieren?

  • Meistens coache ich Fachspezialisten im Umgang mit Moodle. Die Testumgebung wird dabei zur grössten Herausforderung. Sie besteht ja aus dem umfangreichen Fragenpool und der Aktivität Test.
    Reichere ich Fragen mit Bildern/Grafiken/audiovisuellen Elementen an, können sie nicht einfach anderen Kursen zugewiesen werden ohne die Bilder etc. zu verlieren – sie müssen kopiert und dem Fragepool des zweiten Kurses zugewiesen werden. Dies macht die zentrale Verwaltung der Fragen aufwändig.
    Manchmal wünschte ich mir das visuelle Erscheinungsbild der Fragen ändern zu können ohne gleich über Programmierkenntnisse zu verfügen. Ich denke da auch wieder an die jüngere Generation unserer Zielgruppe, denen dies wichtig ist.
    Bei den Berichtsoptionen der Aktivität Test frage ich mich selbst regelmässig, welche Einstellungen für welchen Zweck sinnvoll sind. Da wären verschiedene, bereits vorgeschlagene, Anspruchsniveaus hilfreich.


Als Antwort auf Peter W. Schlatter

Re: Lernplattformen wie wir sie kennen und nutzen sind kontraproduktiv ...

von Ralf Hilgenstock -
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Hallo Peter

zur Volltextsuche. Ab 3.5 gibt es im Standard die Suchfunktion über alle datenbankbasierten Inhalte. Die Suche inkl. dateibasierter Inhalte erfordert die Installation von SolR auf dem Server.

ralf

Als Antwort auf Peter W. Schlatter

Re: Lernplattformen wie wir sie kennen und nutzen sind kontraproduktiv ...

von Ralf Hilgenstock -
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Ich greife mal einen Ansatz auf, den du nur am Rande angesprochen hast, individuelle Lernpfade. VordemHintegrud Learnig Analytics und KI habe ich am Wochenenede auf Xing mal etwas herumgedacht/gesponnen:


Ich greife auch mal die KI Frage auf. Das ist ein Thema über das ich auch nachdenke, ohne dabei jedoch selber tief in Technologiefragen einsteigen zu wollen.
Moodle hat den Einstieg zu Learning Analytics gemacht. Zunächst steckt dahinter folgender Gedanke: Wie kann das System erkennen, dass ein TN evtl. Probleme beim Lernen hat? Die daraus gewonnenen Informationen werden dem Trainer als Information gegeben, damit er den TN unterstützen kann. Dahinter stecken keine festen Scenarien, sondern Auswertungen aus Erfahrungen auf dem konkreten System auf dem der Nutzer gerade arbeitet.
Dazu werden abgeschlossene Kurse ausgewertet. Das Handeln von Nutzern darin wird betrachtet und auf laufende Kurse hin angewandt. Zu verschiedenen Zeitpunkten eines Kurses werden dann Hinweise gegeben wenn ein TN sich ähnlich verhält wie andere TN in früheren Kursen, die den Kurs z.B. nicht abgeschlossen haben.
Die Funktionen gibt es nun seit über einem Jahr. Die Eignung und der Nutzen in der Praxis muß noch ausgewertet werden. Zudem wird diskutiert wie der Ansatz auf andere Fragestellungen übertragen werden kann, z.B. welche Kurskonzepte bewähren sich, etc...
Das ist keine KI. Aber ich halte es nicht für unmöglich, daraus auch Konzepte zu entwickeln, die dem Fragemuster folgen: welche Inhalte könnte ich dem TN automatisch anbieten weil andere TN damit erfolgreich gewesen sind?
Was für mich unklar ist, ist die Frage, welche Quantitäten an Lernstoff denn eigentlich benötigt werden, damit KI etwas sinnvolles gestalten kann.
Beispiele: Ich lerne als Vertriebler gerade etwas über ein neues Produkt X, das ab Januar am Markt eingeführt wird. Oder Ich lerne gerade was man mit Pivotabellen in EXCEL machen kann.
Welche zusätzlichen Materialien müssten noch da sein, damit KI daraus etwas für mich 'zusammenstrickt'? Oder geht es letztlich doch um Lernpfade, die aber vielleicht nicht ein Mensch erstellt, sondern, die sich aus Metadaten, Tags und Kompetenzhierarchien ergeben. Tags und Kompetenzhierarchien sind in Moodle da. Man könnte also leicht die Frage hinterlegen: Möchtest du zu dem Thema mehr lernen, dann zeige ich dir gerne welche anderen Lernobjekte in den letzten drei Monaten die gleichen Tags bekommen haben. Oder: Du scheinst das Thema ja schon ganz gut verstanden zu haben. Ich hätte hier noch einiges an Material, dass auf der nächsten Kompetenzstufe dir weiterhelfen würde. Willst du?
Wenn wir es in die Richtung denken stellt sich die Frage wie die Tags und Kompetenzzuordnungen für Lernobjekte ins System kommen: Mensch oder künstliche Intelligenz?
Mich beschäftigt dann die Frage ab welchen Mengengerüsten das sinnvoll wird. Wer sein Compliance-WBT und eine FAQ Liste im System hat, den EXCEL-Kurs und eine F&A-Forum dazu im System hat, kann der davon profitieren?
Und eine andere Frage: Ich erlebe im Corporate Bereich, dass es eine unglaubliche Fixierung auf Reports gibt. Sind wir bereit, auf Reports für den Vorgesetzten zu verzichten. Wie sähen Reports über das Lernen eines Mitarbeiters für eine Führungskraft aus wenn sich das Lernen individualisiert?
Oder entwickeln wir Modelle mit Mikro-Badges?

Als Antwort auf Ralf Hilgenstock

Re: Lernplattformen wie wir sie kennen und nutzen sind kontraproduktiv ...

von Peter W. Schlatter -

Du greifst sicher eine interessante Frage auf. Aus Zeitgründen kann ich momentan nicht näher darauf eingehen.

Als individuelle Lernpfade verstehe ich eine Verzweigung zu ergänzendem Inhalt abhängig von einer Antwort/Resultat/Reaktion von Teilnehmenden - dies im Sinne der Lernziele.

Unter KI verstehe ich ein künstliches, selbstlerndes System. Dies würde demzufolge nur funktionieren bei einer grösseren Zahl durchgeführter gleicher Kurse.

Spontan kam mir die Frage auf, wie könnte KI den Lernenden im Sinne der Unternehmensziele leiten.....  oder soll KI als ein Assistenzsystem für die betreuende Lehrperson dienen?

Als Antwort auf Ralf Hilgenstock

Re: Lernplattformen wie wir sie kennen und nutzen sind kontraproduktiv ...

von Steffen Bachmann -
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"Ein Trainer/Lehrender bestimmt Struktur und Ablauf"

Ja, ich denke, so sollte das sein. Warum?

Ich habe bereits an MOCs teilgenommen. Dort wurden dann auf einer zentralen Plattform die Plattformen der Teilnehmer (Blogs etc.) verlinkt, teilweise kommentiert, aber eben auch Kommentare direkt auf den Plattformen der Teilnehmer eingestellt. 

Die MOC-Protagonisten vertraten sinngemäß die Meinung. "Im Internet ist alles Wissen zu finden, Lernprozesse sind individuell und deshalb findet auch die Dokumentation/Diskussion auf den individuelle Plattformen der Teilnehmer statt."

Mein Einwand: "Wenn ich schon das Wissen nicht im Kurs habe, dann muss ich dem Lerner wenigstens eine Struktur bieten." fand kein Gehör.

Im Ergebnis war der MOC für mich ein ziemliches Chaos. Die verschiedenen Wissens- und Diskussionsschnipsel waren strukturlos auf verschiedenen Plattformen verteilt und dort musste ich mir diese zusammensuchen.

Für mich war das kein großer Unterschied zu einer Suchmaschine, bei der ich zu Suchbegriff passende Webseiten ohne Strukturierung einfach aufgelistet kriege.


Für mich sind MOCs deshalb kein Kursformat mit ich lernen wollte und ich denke, auch unseren Schülern sollten wir eine (mögliche) Struktur (was ja letztlich eine Orientierung darstellt) bieten.


Grüße

Steffen

Als Antwort auf Steffen Bachmann

Re: Lernplattformen wie wir sie kennen und nutzen sind kontraproduktiv ...

von Ralf Hagemeister -
Hallo Steffen, hallo zusammen,

vielen Dank für Deine Darstellung - genau das ist m.E. der Punkt. Aus vielen Jahren eLearning in Unternehmen stelle ich fest, es fehlt oft ganz einfach an pädagogischer Handlungskompetenz beim eLearning (mir geht es hier bitte nicht um eine Wertung).
Hier ist umfangreiche Hilfe und Unterstützung mit Blick auf pädagogische Konzepte und Prozesse erforderlich. 

Es ist vergleichbar mit Word, Excel oder PowerPoint - die Technik allein erstellt weder ein gutes Buch noch eine tolle Präsentation.
ELearning wird häufig schnell mal nebenbei gewünscht, die IT installiert die Technik - und jetzt?

Wenn eine Person fachlich versiert ist, dann bedeutet dies leider m.E. nicht, dass sie auch gute, verständliche, ansprechende und zielführende eLearning-Szenarien aufbauen kann.

Zwei grundlegende Stolpersteine sehe ich hier:

  1. Menschen fällt es nicht immer leicht ein fachliches Thema (ggf. aus der Präsenz) in ein eLearning-Format zu transferieren und
  2. Die Erlebnisse aus der schulischen Biografie legen es leider vielen Menschen nahe, Lernen funktioniert nur dann, wenn es möglichst sachlich und allumfassend von Expert*innen erklärt wird.
Somit verbringen viele Menschen seit vielen Jahren ihre Zeit mit PDF-Dokumenten, WBTs und (noch etwas neuer) Video-Tutorials.
Auch diese Formate haben sicher ihre Berechtigung.

Aber ein lebendiger, gemeinschaftlicher Diskurs führt m.E. zu einer steileren Lern- und Erfahrungskurve.
Genau das kann Moodle durch kreative und mutige Ideen entfachen. Dazu sind aber mindestens 2 Fähigkeiten erforderlich:
  1. Die Möglichkeiten und Grenzen von Moodle müssen sehr gut bekannt sein und
  2. Struktur, Kreativität und ein fundiertes Konzept sind erforderlich damit das Lernthema richtig rüber kommt

Damit sehe ich eine lebendige Zukunft des eLearnings und raus aus dem PDF-Wald.

Viele Grüße,
Ralf Hagemeister


Als Antwort auf Ralf Hagemeister

Re: Lernplattformen wie wir sie kennen und nutzen sind kontraproduktiv ...

von Visvanath Ratnaweera -
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Hallo Ralf

2x Ja und eine Verstaendnisfrage:

> die Technik allein erstellt weder ein gutes Buch noch eine tolle Präsentation.
> ELearning wird häufig schnell mal nebenbei gewünscht, die IT installiert die Technik - und jetzt?

Ganz genau. Ich moechte die zwei Aussagen unterstreichen.

> Wenn eine Person fachlich versiert ist, dann bedeutet dies leider m.E. nicht, dass sie auch gute, verständliche, ansprechende und zielführende eLearning-Szenarien aufbauen kann.

Jetzt zum Verstaendnis: Du nimmst an, diese Person _muss_ auf eLearning umsteigen? Sonst ist ja nicht "leider", wen er seine Sache gut macht - ohne eLearning.
Als Antwort auf Visvanath Ratnaweera

Re: Lernplattformen wie wir sie kennen und nutzen sind kontraproduktiv ...

von Ralf Hagemeister -

Hallo Visvanath,

vielen Dank für die Rückfrage -  was habe ich gemeint:

Das "leider" bezog sich hier auch auf den Präsenzbereich.
Wenn eine Person fachlich sehr gut ist (z.B. in Chemie), bedeutet dies nicht, dass sie es auch gut erklären kann. eLearning macht es dann natürlich doppelt kompliziert.

Allerdings sollte auf keinen Fall alles eLearning werden, gerade im Schulbereich halte ich es oft für besser "einfach mal in den echten Wald zu gehen".

Schöne Feiertage und viele Grüße,

Ralf Ha.

Als Antwort auf Steffen Bachmann

Re: Lernplattformen wie wir sie kennen und nutzen sind kontraproduktiv ...

von Ralf Hilgenstock -
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Hallo Steffen,

ich finde die Ansätze, die einen Kurs über viele verschiedene Tools streuen, ebenfalls irritierend. Aktuell gibt es einen Trend einfach neue Tools mit ins Portfolio zu nehmen. Es heißt dann zum Bsp. Und die Diskussion machen wir in einer whatsapp-Gruppe.

Bei der Frage Struktur bin ich differenziert am argumentieren.  Ich würde hier Sek I unterscheiden von BBS und Erwachsenen und den Lernanlass.

Die Arbeit der Oskar von Miller Schule (BBS) in Kassel zeigt, dass sehr stark selbstgesteuerte Lernprozesse umsetzbar sind.

Beim betrieblichen Lernen  ist die Strukturierugsanforderung bei längeren Lernprozessen sicher gegeben.  Bei Learning Nuggets oder Mikro-Content sieht das für mich schon wieder anders aus.

Ralf

Als Antwort auf Ralf Hilgenstock

Re: Lernplattformen wie wir sie kennen und nutzen sind kontraproduktiv ...

von Steffen Bachmann -
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"Aktuell gibt es einen Trend einfach neue Tools mit ins Portfolio zu nehmen. Es heißt dann zum Bsp. Und die Diskussion machen wir in einer whatsapp-Gruppe."

Ja, dieser Trend nervt gewaltig! Erinnert an Kinder, die nicht zuende lesen, aber für das nicht-vorhandene Problem sofort 10 neue Lösungen haben.


"Die Arbeit der Oskar von Miller Schule (BBS) in Kassel zeigt, dass sehr stark selbstgesteuerte Lernprozesse umsetzbar sind."

Ja, die kenne ich und die achen das richtig gut. Dennoch denke ich, dass man eine Struktur bereitstellen sollte. Diejenigen, die sie nicht brauchen, können  ja davon abweichen, denjenigen, die sie brauchen ist damit geholfen.

Für mich ist das eine einfach handzuhabende Form von Differenzierung.


Als Antwort auf Steffen Bachmann

Re: Lernplattformen wie wir sie kennen und nutzen sind kontraproduktiv ...

von Anton Tremetzberger -
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Hallo Ralf, hallo Steffen,

den Trend der verschiedenen Tools kann ich gut nachvollziehen:

Wir haben viele Lehrende mit geringer Lehrtätigkeit (= nebenberuflich Lehrende). Die erreichen wir ganz schwer und denen fehlt dann oft der Zugang (z. B. Austausch mit anderen Lehrenden, Kontakt mit Hochschuldidaktik/E-Learning-Services, Möglichkeit für Schulungen/Weiterbildungen, etc.). Dann beschränkt sich die Nutzung des LMS halt nur auf das Notwendigste oder man hilft sich mit "anderen" Tools aus, die entweder schon bekannt sind oder von jemanden in der Gruppe getrieben werden.

Ich sehe aber auch, dass bestimmte Funktionen in den LMS-Systemen nicht oder nur eingeschränkt verfügbar, schwierig einzurichten/zu bedienen sind. Bevor sich die User über den internen LMS-Chat unterhalten, macht man eine WhatsApp-Gruppe, gemeinsame Dokumente bearbeitet man lieber auf Google Docs als im Wiki des LMS - weils schneller geht, weit verbreitet ist und jeder kennt sich schon damit irgendwie aus. Es ist aber auch teilweise Unwissenheit darüber, dass es diese Möglichkeiten mit den Bordmitteln des jeweiligen LMS-Systems gibt.
Natürlich, wenn eine Funktion nicht freigeschaltet ist (egal, ob aus technischen, datenschutzrechtlichen oder sonstigen Gründen), dann greift man auf Alternativen zurück. Würde ich auch tun.

Sicherlich kann man viel mit Plugins, Anpassungen oder Nutzung von LTI/SSO/Webschnittstellen, etc. hinbekommen. Aber oft muss es schnell gehen, am Besten gleich noch für die LV, die morgen stattfindet. Wir versuchen, alles so schnell und so gut wie möglich umzusetzen. Aber es dauert dann leider doch länger .... meist sind komplexe Prozesse dahinter (ob technisch oder organisatorisch), man kann es aus Ressourcenmangel einfach nicht in der gewünschten Zeit oder in dem gewüschten Funktionsumfang umsetzen oder die Funktion ist noch so neu, dass es einfach noch keine Lösung gibt. Die Umsetzung auch nur kleinerer Schritte kann dann schon mehrere Tage/Wochen dauern. Dann weichen die NutzerInnen halt auf Alternativen aus, die sich dann recht schnell gegen ein LMS behaupten und auch festigen.

BG Anton

Als Antwort auf Anton Tremetzberger

Re: Lernplattformen wie wir sie kennen und nutzen sind kontraproduktiv ...

von Visvanath Ratnaweera -
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Hallo Anton

Ich frage mich, ob du ein organisatorisches Problem mit Technik zu loesen versucht: Was den Lehrbeauftragten fehlt, fehlt einfach!
Als Antwort auf Steffen Bachmann

Re: Lernplattformen wie wir sie kennen und nutzen sind kontraproduktiv ...

von Visvanath Ratnaweera -
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Hallo Steffen

Zitat:
>> Aktuell gibt es einen Trend einfach neue Tools mit ins Portfolio zu nehmen. Es heißt dann zum Bsp. Und die Diskussion machen wir in einer whatsapp-Gruppe.
>
> Ja, dieser Trend nervt gewaltig! Erinnert an Kinder, die nicht zuende lesen, aber für das nicht-vorhandene Problem sofort 10 neue Lösungen haben.

Schon. Aber in dieser Diskussion geht es um erwachsene Bildung, habe ich den ersten Beitrag verstanden. Sonst die schreckliche Wirkung der "Flimmerei" (Manfred Spitzer) kennen wir allzu gut. Eine hast du bereits erwähnt!

>> Die Arbeit der Oskar von Miller Schule (BBS) in Kassel zeigt, dass sehr stark selbstgesteuerte Lernprozesse umsetzbar sind.
>
> Ja, die kenne ich und die achen das richtig gut. Dennoch denke ich, dass man eine Struktur bereitstellen sollte. Diejenigen, die sie nicht brauchen, können ja davon abweichen, denjenigen, die sie brauchen ist damit geholfen.

Die Arbeit der Oskar von Miller Schule kenne ich leider nicht. Ist das etwa im Sinne von Flipped-classroom von Prof. Spannagel & Co.? Meine Erfahrung mit jungen Erwachsenen ist, dass ihnen die nötige Reife fehlt (oder eben von der Flimmerrei geblended).
Als Antwort auf Visvanath Ratnaweera

Re: Lernplattformen wie wir sie kennen und nutzen sind kontraproduktiv ...

von Steffen Bachmann -
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"Schon. Aber in dieser Diskussion geht es um erwachsene Bildung, habe ich den ersten Beitrag verstanden."

Ja, eben. Und die Erwachsenen verhalten sich so:

"Ja, dieser Trend nervt gewaltig! Erinnert an Kinder, die nicht zuende lesen, aber für das nicht-vorhandene Problem sofort 10 neue Lösungen haben."

Das ist ja genau das, was ich kritisiere: App-Hopping.
Nicht schauen, was leistet eine Software, was geht mit Boardmitteln, wofür ist sie geeignet und dann als (verbindliches) Arbeitsinstrument nutzen. Aber auch schauen, durch welche andere Software sie gegebenenfalls sinnvoll ergänzt werden kann.
Sondern gleich die nächste App/Software ins Spiel bringen und die nächste und die nächste ... Und das ganze mit einem Tempo, so dass die anderen Beteiligten (die die apps ja nutzen sollen) gar keine Chance haben sich mal eingehend mit einer Variante zu beschäftigen.

Auf diese Weise profilieren sich die App-Hopper ("seht her was ich tolles im netz gefunden habe...") und erzeugen letztlich (wenn ein solcher Trend um sich greift) massenweise Karteileichen, nicht bzw. wenig genutzte Systeme und sabotieren letztlich die Arbeit der Kollegen, die sich um bereits bestehende Systeme kümmern.

Ich beobachte zunehmend, dass sich (nicht nur junge, auch gestandene) Erwachsene wie Teenies benehmen, unkontrolliert, ja fast hyperaktiv auf ihren Handys/Tablets rumdatteln auf der Suche nach der nächsten neuen App (die nur das kann, was ein beispielsweise vorhandenesn Moodle-System schon immer konnte). Das ist Kindergarten! Von Erwachsenen erwarte ich einigemaßen strukturiertes und zielgerichtetes Vorgehen.
So, jetzt ist aber Schluß mit der rumkritelei ;) ... vielleicht ist es auch etwas zugespitzt formuliert...


Als Antwort auf Steffen Bachmann

Re: Lernplattformen wie wir sie kennen und nutzen sind kontraproduktiv ...

von Ralf Hilgenstock -
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Hallo

ich denke, es wäre gut in der Diskussion zu differenzieren. Es gibt unterschiedliche Bildungsbereiche in denen mit verschiedenen Begriffen Möglichkeiten und Notwendigkeiten ausgelotet werden.

  • Schule: wenn wir denn eine angemessene Ausstattung hätten was würden wir denn dann tun und welche Rolle spielen Whatssapp und Co. ? Wie gehen wir mit Widerständen um und wie gestalten wir den Prozess zur stärkeren Nutzung digitaler Medien in einer primären Präsenzschule.
  • Berufsausbildung: Wenn das Arbeitsleben digitaler wird kann sich die Berufsausbildung nicht verschließen. Tut sie auch nicht. Und welche neuen Formen der Kooperation Schule-Betrieb ergeben sich? Angesichts von immer schneller ändernden Berufsbildern kommen wir kaum hinterher. (Wie) helfen uns digitale Tools dabei?
  • Betriebliche Weiterbildung: Wie gestalten wir die Digitalisierung im Unternehmen? Welche neue Rolle hat die Personalentwicklung? Wie kommen wir aus der SCORM Falle?
  • Hochschule: Digitalisierung ist auch hier ein Stichwort.
  • Erwachsenenbildung, VHS, ausserbetriebliche Berufliche Bildung:  MILLA ein Kunstgebilde oder eine Perspektive? Digitale VHS und  erweiterte Lernwelten etc. 

Als Antwort auf Ralf Hilgenstock

Re: Lernplattformen wie wir sie kennen und nutzen sind kontraproduktiv ...

von Steffen Bachmann -
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Ich zitiere mal aus einer Mail, die ich eine Arbeitsgrupp meiner Schule geschrieben habe:

"Generell denke ich, dass "Lernen 4.0", "Digitalisierung", "Smarte Schule" usw. Buzzwords sind, zu deren Inhalt von den Erfindern dieser Wörter wenig beigetragen wird.

Unsere Schule verfügt bereits weitgehend über digitalisierte Arbeitsprozesse, sowohl auf Lehrer, als auch Schüler  und Verwaltungsseite.

Es ist also nicht eine Frage der ob digital oder nicht, der Apps usw.. Die Frage ist m.E. die nach einer neuen/anderen Menschenführung.

Hilfreich dabei ist, mal auf den Haufe-Quadranten zu schauen.

Der kommt aus dem Managementbereich beschreibt das Spannungsfeld zwischen Organisationsform und Mitarbeitertypen, was sich gut auf Schule übertragen lässt. Für eine smarte Schule sollten wir schauen, dass wir den Unterricht in Richtung "Agiles Netzwerk" öffnen und "Überlastetes Organisation" sowie "Schattenorganisation" vermeiden. Anteile an "Wirkung und Kontrolle" werden wir immer haben, da am Ende der Ausbildung, des BG usw. Zertifikate mit harten Kriterien stehen.

Die Begriffsinhalt von "Lernen 4.0", "Digitalisierung", "Smarte Schule" usw. müssen m.E. also die Frage beantworten, wie können uns digitale Werkzeuge bei der Öffnung von Schule hin zu einem "Agilen Netzwerk" unterstützen.

 

zu 1. Smart ist m.E. eine Schule die weitgehend freie Entfaltung der Schüler*innen und Lehrer*innen, selbstorganisierte und nachhaltige Lernprozesse, diskriminierungsfreien Zugang ermöglicht."


Hinzu kommt m-E. mindestens ein lernpsychologischer Aspekt:

Ab wann brauchen Schüler die Feinmotorik nicht mehr für den Lernprozeß?  Also ab wann können wir auf die Feinmotorik (z.B. Schreiben mit der Hand) zugunsten von Wischen, Klicken, "Knöpfe drücken" verzichten? ...bzw.  wenn Smatphones/Tablets etc. vorher genutzt werden sollen, wie/wo wird die nötige Feinmotorik angewendet?



Als Antwort auf Steffen Bachmann

Re: Lernplattformen wie wir sie kennen und nutzen sind kontraproduktiv ...

von Visvanath Ratnaweera -
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Hallo Steffen

Du hast geschrieben:
> Ja, eben. Und die Erwachsenen verhalten sich so:
>
> "Ja, dieser Trend nervt gewaltig! Erinnert an Kinder, die nicht zuende lesen, aber für das nicht-vorhandene Problem sofort 10 neue Lösungen haben."
> [...]
> Das ist Kindergarten! Von Erwachsenen erwarte ich einigemaßen strukturiertes und zielgerichtetes Vorgehen.
So, jetzt ist aber Schluß mit der rumkritelei ;) ... vielleicht ist es auch etwas zugespitzt formuliert...

Etwas zugespitzt vielleicht schon, aber jemand muss Klartext reden. Und du hast mir aus dem Herzen gesprochen! Vielen Dank!
Als Antwort auf Ralf Hilgenstock

Re: Lernplattformen wie wir sie kennen und nutzen sind kontraproduktiv ...

von Marcus Lauer -

Hallo Ralf,

auch ich habe mir so einige Gedanken um die Zukunft von Moodle gemacht. Bei vielen von Dir angesprochenen Aspekten gehe ich vollkommen mit.

Wir am Pädagogischen Landesinstitut in Rheinland-Pfalz versuchen immer zwei Sichtweisen abzudecken. Zum einen betreuen wir mehrere Hundert Schulen die Moodle nutzen, zum anderen nutzen wir Moodle für die Lehrer-Fort- und Weiterbildung seit über 10 Jahren sehr intensiv.

Was mich momentan umtreibt ist der Ausschnitt Mobile Learning im schulischen Bereich. Moodle ist immer noch nicht optimal auf die Nutzung mit mobilen Endgeräten ausgelegt. 

- Content ist nur verfügbar wenn man online ist

- Die App hat noch enormen Nachholbedarf

- Moodle ist vorrangig eine Web-Anwendung


Für den Bereich Fort- und Weiterbildung ist das nicht weiter tragisch. Long Distance Learning ist da angesagt. Aber an Schulen ist die Situation vollkommen anders. Über kurz oder lang werden dort (fast nur noch?) mobile Geräte zum Einsatz kommen. Aber auch dort wäre ein LMS - verbunden mit einem MDM sinnvoll. Das sollte dann aber app-gestützt ablaufen


Junge Lernende fragen sich (auch im Umgang mit der App):

- Warum ist wirklich nichts verfügbar wenn man offline ist?

- Wieso ist das Messaging nur rudimentär vorhanden?


Das ist jungen Lernenden die mit Smartphones/Tablets arbeiten kaum mehr zu vermitteln. Ich habe die Befürchtung dass Moodle den Anschluss verliert im Bezug auf die Geräte mit denen Learning Management Systeme zukünftig bedient werden.

Ich sehe hier aber auch eine große Chance. Im unterrichtlichen Bereich ist die Nutzung einer Lernplattform sicher noch nicht zufriedenstellend etabliert. Neue, einfacher zu bedienende Endgeräte erschließen uns aber auch neue Zielgruppen. Sowohl bei Lehrenden als auch bei Lernenden. Erstere würden aber erwarten, dass ein Kurs auch auf einem mobilen Endgerät (durch eine App) einfach und unkompliziert aufgebaut werden kann.

Es gibt hier bestimmt gute Ansätze die ich nicht kenne - mein Anliegen ist den Ausschnitt Mobile Learning im Hinblick auf Moodle auch in den Focus zu stellen.

Als Antwort auf Marcus Lauer

Re: Lernplattformen wie wir sie kennen und nutzen sind kontraproduktiv ...

von Ralf Hilgenstock -
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Hallo

ich verstehe deine Fragen nur zum Teil.

1. Offline Verfügbarkeit: Die App erlaubt das Offline Arbeiten. Es ist erforderlich zuvor den Inhalt herunterzuladen. Das ist nötig weil er sich ja jederzeit ändern kann. Bei manchen Apps, die statisch sind, gibtes das nicht. Die Inhalte werden wenn der Nutzer online ist synchronisiert.  Es ist auch gut wenn der Nutzer den Inhalt erst herunterladen muss, da sein Speicherplatz begrenzt ist. 

2. Das Messaging wird auch mit der App unterstützt.

3. In der nächsten Version werden auch Blöcke in der App unterstützt.

4. Wenn ihr Zusatzplugins verwendet, müssen diese ggfs. noch app-fähig gemacht werden.

5. Die Frage MDM müssten wir mal tiefer diskutieren.  Hierzu mehrere Aspekte: Mehrere Nutzer nutzen das gleiche Endgerät. Der App Login ist aber persönlich. Also muss sichergestellt werden, dass der zweite Nutzer nicht mehr im App Account des ersten arbeitet.  Zudem erfolgt ein Download für jeden Nutzer. Wann ist der Speicher voll und wie wieder wieder geleert.
Ein LMS ist hier anders konzipiert wie eien Lernapp ohne Speicherung. Der Nutzer soll ja auch die Möglichkeit haben geräteunabhängig zu lernen, am Scvhul-Pc beginnen, auf dem Schul-Tablet weiter arbeiten, unterwegs im Bus das Handy nutzen und zuhause vlt. wieder am PC dran weiterarbeiten.  Genau dann brauche ich eine Webapplikation.

Was meinst du?

ralf




Als Antwort auf Marcus Lauer

Re: Lernplattformen wie wir sie kennen und nutzen sind kontraproduktiv ...

von Steffen Bachmann -
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"- Content ist nur verfügbar wenn man online ist"

Ja, so muss das m.E. auch sein. Deshalb ist es ja eine Online-Plattform und keine "pdf-Schleuder". Der Inhalt eines Facebook-Accounts ist ja auch nur verfügbar, wenn ich dort online bin.


"- Die App hat noch enormen Nachholbedarf"

Ja, das ist ein generelles Problem bei den Apps: Sie müssen für jedes Betriebssystem extra entwickelt und gepflegt werden. Meistens wird das dann nicht für alle verfügbaren Betriebssysteme (gleich gut) getan und damit die jeweils anderen ausgeschlossen. Dabei gibt es unter jedem Betriebssystem eine sehr universelle App namens Browser, die die Nutzung eine Online-Plattform unabhängig von spezifischer App-Entwicklung möglich macht.


"- Moodle ist vorrangig eine Web-Anwendung"

Ja, das ist ein erheblicher Vorteil. Web-Interfaces sind überall und auf allen Betriebssystemen verfügbar. Eine Web-Anwendung muss also nur einmal entwickelt und gepflegt werden. Für den Anwender ist es ein Vorteil, weil er nicht auf spezifische Betriebssysteme oder Endgeräte festgelegt wird. In BYOD-Umgebungen oder dort, wo auch mit privaten Endgeräten gearbeitet wird ein erheblicher Vorteil, wie ich meine.


"Junge Lernende fragen sich (auch im Umgang mit der App):

- Warum ist wirklich nichts verfügbar wenn man offline ist?"

Eben weil man offline ist. Das ist eine immanente Eigenschaft einer Web-Anwendung, aber auch jeder App die ihre Inhalt aus dem Netz zieht. Soviel grundlegendes Systemverständnis sollte auch bei Schülern da sein, zumal die ja oft auch mit diversen anderen Apps online sind.


"- Wieso ist das Messaging nur rudimentär vorhanden?"

Das funktioniert inkl. Benachrichtigungen, solange man online ist. Ist bei Whatsapp nicht anders.


"Das ist jungen Lernenden die mit Smartphones/Tablets arbeiten kaum mehr zu vermitteln."

Das ist Bestandteil von Medienkompetenz. Medienkompetenz ist nicht (nur), eine Datei zu öffnen. Medienkomeptenz ist, zu verstehen, das ein Netz (Internet) verteilte Ressourcen bedeutet und das man eben nicht immer weiß, woher die Inhalte kommen, die man momentan gerade auf dem Bildschirm sieht (plus alle Konsequenzen, die sich daraus ergeben). Dazu gehört auch, zu verstehen, dass man nur dann Zugriff auf eben diese verteilten Ressourcen haben kann, wenn mein Endgerät mit dem Netz verbunden ist.


"Erstere würden aber erwarten, dass ein Kurs auch auf einem mobilen Endgerät (durch eine App) einfach und unkompliziert aufgebaut werden kann."

Das geht bereits. So, wie man ein Facebook-Profil mit einem Handy ausfüllen kann, geht das auch mit einem Moodle-Kurs. Ein Moodle-Kurs hat evtl. mehr Inhalt und kommt m.E. das Verhältnis von nocht gut lesbarerer Schriftgröße zu Bildschrimgröße ins Spiel.
Das ist aber kein Problem, das von Moodle gelöst werden könnte. Es gibt bereits Themes, die sehr gut skalieren, aber klar, Verbesserungen sind das sicher immer möglich.


Als Antwort auf Steffen Bachmann

Re: Lernplattformen wie wir sie kennen und nutzen sind kontraproduktiv ...

von Ralf Hilgenstock -
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Hallo Steffen,

ich will hier mal die Lanze brechen für die App Entwickler.

In den letzten Jahren ist die App so weit entwickelt worden, dass alle Funktionen in der App genutzt werden können. Naturgemäß lassen sich Chat und LTI nicht offline nutzen.

Bisher waren die Kursblöcke in der App ausgespart worden.  Das wird sich in Kürze ändern.

Ich würde euch bitten bei der Diskussion die Defizite, die ihr wahrnehmt, konkreter zu machen, um sie zu diskutieren und ggfs, weiterzuleiten.

Ralf

Als Antwort auf Ralf Hilgenstock

Re: Lernplattformen wie wir sie kennen und nutzen sind kontraproduktiv ...

von Steffen Bachmann -
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Hallo Ralf,

ich habe kein problem mit der Moodle-App. Kurse offline zu bearbeiten ist DER Vorteil dieser App.

Brauche ich die Offline-Bearbeitung nicht, weil ich eine gute Netzverfügbarkeit habe, reicht ein Browser.
Und der funktioniert eben auf allen Systemen.

Die Nachteile von Apps, die ich oben beschrieben, sehe ich allg. für alle Apps. Daher verfolge ich (insbesondere bei Web-Services) den Ansatz: Für alles was im Browser geht muss ich keine App haben und mich damit von den Entwicklern/deren Firmen abhängig machen.


Als Antwort auf Steffen Bachmann

Re: Lernplattformen wie wir sie kennen und nutzen sind kontraproduktiv ...

von Marcus Lauer -

Hallo,

vielen Dank für die Antworten und weiteren Aspekte die sie aufwerfen. ich kann dem absolut zustimmen dass die App sich stark verbessert hat. In Foren offline Nachrichten schreiben - so dass diese späterhin eingetragen werden - tolle Sache! Auch Kurse vorab herunterladen um sie in "Phasen des offs" zur Verfügung zu haben: Wichtig! Die Anmerkungen wie junge Lernende das sehen sind natürlich überspitzt. Ich will zum Ausdruck bringen dass diese Nutzer einen ganz anderen Erfahrungshintergrund haben wie wir. Ich bin mit der rasanten Entwicklung des PCs groß geworden. Viele Dinge erledige ich auch heute lieber am PC. Das gilt für Schülerinnen und Schüler überhaupt nicht, die sind so sozialisiert dass es auch mit einem kleineren Display funktioniert - man dieses aber als Vorteil ständig verfügbar hat. Man kann darüber denken wie man will:

Gegen den Trend zu kämpfen ist immer schwierig. Aktuelle Statistiken zeigen dass nur noch 1/3 der Websites vom Desktop/Notebook aus angesteuert werden. Mittlerweile 2/3 entfallen auf Tablets und Smartphones. Wer hätte das vor 10 Jahren voraussagen wollen. Und es wird sich noch weiter verschieben. Viele haben zu Hause nur noch ein Familien-Tablet - der PC ist auf dem Rückzug.

Wie bereits angesprochen scheint sich dieser Trend im schulischen Bereich besonders zu zeigen. Ich gehe hierbei davon aus dass jeder Schüler und jede Schülerin zukünftig ein eigenes mobiles Gerät für den Unterricht / das Studium hat. Alles andere kann ich nicht richtig ernst nehmen bzw. stellt eine Zwischenlösung dar (Tablet-Koffer zum Ausleihen, "wir gehen jetzt mal in den PC-Raum" usw.). Die digitalen Schulbücher sind auf dem Vormarsch - spätestens hier werden personalisierte Geräte verpflichtend.

Wir werden zukünftig viel mehr Zeit investieren müssen, um die Themes (und auch die Kurse selbst) "tablettauglich" zu gestalten. Denn in der Tat kann ein optimiertes Theme die App in vielen Bereichen ersetzen/ergänzen.

Ein letzter Aspekt der mir wichtig ist und sich auf den Ursprungsbeitrag bezieht: Wir sollten nicht vergessen, dass letztlich nicht die Lernenden entscheiden ob eine Lernplattform zum Einsatz kommt sondern die Lehrenden. Es kommt hier in der Tat auf deren "Mindset" an. Alles was dazu beiträgt das Erstellen von Kursen (auch z.B. über die App?) zu vereinfachen bzw. intuitiver zu gestalten stärkt die Akzeptanz.

Grüße, Marcus