Hallo Andy,
zunächst einmal möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich mich damals nicht gemeldet habe. Das hat viele Gründe, aber höflich war es nicht.
Die Schulen hier bei uns, aber ich glaube auch anderswo, arbeiten sehr langsam, wenn es um Veränderungen geht. Auf der anderen Seite sind bei uns aufgrund von PISA viele Baustellen aufgemacht worden: Nachmittagsunterricht, Fortbildungsverpflichtung für Lehrer, Etablierung von Bildungsstandards, neue Abschlussprüfungen in Haupt- und Realschule, Zentralabitur, Schulprofilbildung ... Ich könnte die Liste noch eine Zeitlang fortsetzen. Das alles erzeugt bei uns nicht nur Hektik und eine gewisse Unübersichtlichkeit, sondern hat noch andere negative Seiteneffekte, vor allem für die Schüler, die wir Lehrer auffangen müssen.
Deine Informationen zu eurem Angebot werde ich an meine Schulleitung, aber auch an unsere übergeordneten "Entscheidungsträger" weiterleiten.
Sorry, aber deine Begründung, dass ihr euch von "Jagemann Consult" nicht in die offizielle Community einbringen wollt, habe ich nicht ganz verstanden. Kannst du das etwas genauer erläutern? Inwiefern ist Moodle kein Produkt? Weil es sich etwa schlecht vermarkten lässt? Weil es allen offen steht? Das ist doch der Sinn von "Open Source", sich nicht etwas von einigen wenigen von oben diktieren zu lassen, sondern gemeinsam mit anderen selbst zu bestimmen, wo es lang gehen soll und die "Revolution von unten" zu wagen. Da muss man sich schon entscheiden, ob man eine Community unterstützt und sich dabei manchmal auch eine blutige Nase holt oder ob man einen einen Sonderweg beschreiten will. Wem soll das im Übrigen auf lange Sicht nützen (Stichwort: Standards)? Wer begegnet hier denn wem auf eine typisch deutsche Art mit Skepsis? Mit dieser "typisch deutschen Art" mache ich, seit ich wieder in diesem Land bin, fast täglich so meine eigenen unglaublichen und abstrusen Erfahrungen, und langsam habe ich den Eindruck, dass hier bei manchen, vor allem bei den sog. "Entscheidungsträgern" grundsätzlich etwas in den Köpfen schief läuft. Das etwas über bestimmte Personen läuft, schließt doch nicht aus, dass man etwas für eine Gemeinschaft tut. Ich denke, gerade diese Gemeinschaft und die Hilfsbereitschaft, auf die man hier in den Foren immer wieder trifft, macht gerade die Stärke von Moodle aus.
Was hat es im Übrigen mit eurem Angebot auf sich, einen kompletten Server kostenlos zur Verfügung zu stellen, und warum und von wem ist das abgelehnt worden?
Sorry für meine kritischen Bemerkungen, aber mir ist nicht ganz klar, wie sich Leute, wie die von "moodleSCHULE", die für Offenheit stehen, für euch als Provider entscheiden sollen, wenn ihr euch abkapselt und in der Entwicklung von Moodle Sonderwege beschreitet. Im Grunde weiß ich aber einfach zu wenig über euch, um das beurteilen zu können. Vielleicht können wir das ja ändern.
Viele Grüße
Matthias Dietrich