Frühere Beiträge auf Wunsch von Teilnehmern löschen

Frühere Beiträge auf Wunsch von Teilnehmern löschen

von Ralf Hilgenstock -
Anzahl Antworten: 1
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Von Zeit zu Zeit bekomme ich E-Mails mit der Bitte einen Forenbeitrag zu löschen, der vor einiger (längerer ) Zeit veröffentlicht wurde. Begründet wird dies damit, der Beitrag sei dem Verfasser peinlich, er würde in der Firma zu Problemen führen oder der Verfasser sei nicht mehr in der Firma.

Mich interessiert was andere zu solchen Anfragen denken und wie sie damit umgehen.

Ich habe dazu bisher immer folgende Haltung gehabt:

  • Wenn es sich um reale Kurse handelt, entscheidet das der Trainer/Dozent/Lehrer oder ggfs. der Admin des Systems.
  • Wenn es sich um Communities wie hier handelt, wird nur gelöscht wenn es offensichtlich für den Anfragenden zu negativen Konsequenzen führen kann oder der Inhalt rechtlich bedenklich ist. 
    Das hatten wir z.B. als mal jemand als Dateianhang eine Importdatei mit realen Nutzerdaten hochgeladen hatte. In allen anderen Fällen ist das hier genau so öffentlich wie der Artikel/Leserbrief in einer Zeitschrift, die anschließend in Archiven, Bibliotheken oder Datenbanken jederzeit abrufbar ist. 
  • In Foren wie diesen kann ein Nutzer ggfs. den Namen in seinem Account abändern, den Account stilllegen und einen neuen anlegen.

Wie wird damit an anderen Orten umgegangen? Wie wird das umgesetzt wenn die TN minderjährige Schüler sind und es sich um klasseninterne Kurse handelt? Und bei volljährigen Schülern, an der Hochschule, in der Weiterbildung, innerbetrieblich?


Gruß Ralf Hilgenstock

Mittelwert:  -
Als Antwort auf Ralf Hilgenstock

Re: Frühere Beiträge auf Wunsch von Teilnehmern löschen

von Stefanie Berger -
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Hallo Ralf, gute Frage lächelnd

Wenn ich im Hochschulmoodle gebeten werde zu löschen, dann respektiere ich den Wunsch und lösche. Die meisten Fälle stammen von Studierenden, die sich einer angehängten Arbeit oder einer Formulierung wegen schämen. Problematisch wird es nur dann, wenn es schon Reaktionen auf den Beitrag gab, so dass diese auch mit gelöscht werden würden, zwangsweise. In diesem Fall würde ich Rücksprache halten mit entweder dem Dozenten oder mit den anderen Verfassern im Thread.

Löschen kann bei uns nur der Administrator, also auch nicht der Trainer / Kursverantwortliche.

Den Hinweis, die "digitale Identität" ja ändern zu können, um der vermeintlichen "Peinlichkeit" zu entgehen, finde ich unnpassend, auch in öffentlichen unpersönlicheren Communities. Die digitale Welt ermöglicht beides – teilweise Verwischung durch Umbenennen im Account und Verwischung von einmal Geschriebenem durch Löschen – und immerhin können wir Beides in Moodle problemlos im Gegensatz bei anderen Communitieplattformen. Ich halte aber letztere Möglichkeit für die weitaus bessere und zwanglosere, zumal im Bildungskontext die Identitätsänderung eh nicht sonderlich praktikabel ist.

Klar können Leserbriefe an Zeitungen nicht rückgenommen werden, wenn sie einmal gedruckt sind, aber ein Forum ist eben auch keine Zeitung und daher nicht mit dem Medium vergleichbar. Warum sollte man Jemanden zwingen, wenn er sich einer Äußerung schämt, diese stehen zu lassen? Als Erziehungsmaßnahme – lerne du aus deinem Fehler und leb ab nun damit? Moodle ist ein System zur Bildungsunterstützung und Bildung ist ein Prozess, egal ob in einem kleinen internen Kurs oder in der großen öffentlichen Communitie. Wenn ein Forenbeitrag wirklich wie eingebrannt im digitalen Äther bleiben soll – nun auch in unserem guten Moodle lächelnd –, unlöschbar, sollte man deutlicher daruf hinweisen.

Ich denke auch, dass der Schritt eines Nutzers, sich an den Administrator zu wenden und damit einer konkreten Person direkt zu zeigen, warum er sich schämt oder was er zurück nehmen will, kein ganz leichter und daher nicht unbedacht ist.

Liebe Grüße
Stefanie