Evaluierung als Methode der Leistungssteigerung und Leistungsfeststellung

Evaluierung als Methode der Leistungssteigerung und Leistungsfeststellung

von Kathrin Lind -
Anzahl Antworten: 4

Vor einigen Wochen haben wir, Peter Sereinigg und ich, Reinhard Pristonig über moodle.org kennen gelernt, der an der Pädagogischen Akademie des Bundes in Graz als Koordinator für Informatik tätig ist. Nach einigen Gesprächen und einem Treffen, bei denen wir ihm unsere Tätigkeiten mit Moodle an unserer Fachhochschule ausführlich schilderten, wurden wir von ihm als Gastreferenten am Studientag der Pädagogischen Akademie, der heute, am 6.4.2005, stattfand, eingeladen. Ziel war es den rund 50 teilnehmenden Lehrenden und Vortragenden an der Pädagogischen Akademie eine kurze theoretische und dann eine etwas längere praktische Einführung zu Moodle und seinen Möglichkeiten als Tool zur Evaluierung als Methode der Leistungssteigerung und -feststellung zu geben.

Ablauf der Einführung:

1. kurze theoretische Einführung

Den TeilnehmerInnen wurde zuerst ein kurzer Einblick in Anforderungen gegeben, die an Studenten unserer Fachhochschule bestehen.
Besonderes Augenmerk wurde dann vor allem auf den Workshop gelegt, da es das komplexeste, aber auch interessanteste, Modul ist. Es bietet vor allem für Lehrende eine tolle Möglichkeit bietet, Peer Assessments durchzuführen. Peer Assessment beschreibt den Prozess, in welchem einzelne Personen die Arbeiten ihrer Kollegen bewerten. Gefragt ist dabei das evaluieren und diskutieren der Beiträge anhand von Kriterien, wobei durch bewerten und bewertet werden eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema erfolgt.
Angeschnitten wurde danach noch das Quiz Modul und die Möglichkeiten die dabei durch die Steuerbarkeit, zeitliche Begrenzung, Auswertbarkeit und Analysierbarkeit entstehen.

nach kurzer Kaffepause...
2. praktischer Übungsteil

Der praktische Teil fand in vier Computerräumen gleichzeitig statt, der Hauptbildschirm wurde über NetOp, der Ton über Skype in alle Räume produziert. Ziel der praktischen Übung war es die TeilnehmerInnen Moodle selbst aus Sicht eines Teilnehmers erfahren zu lassen , aber zwischendurch immer wieder die Sichten und Möglichkeiten des Lehrenden zu zeigen.
Auch im Mittelpunkt der praktischen Übung stand wie schon im theoretischen Teil der Workshop als Modul. Alle Teilnehmer haben mit ihrer großen Bereitschaft aktiv mit zu arbeiten dazu beigetragen, dass innerhalb des praktischen Teils ein ganzer Workshop durchlaufen werden konnte, vom Erstellen und hochladen der erstellten Beiträge bis hin zur gegenseitigen Bewertung und dem Erhalten des Feedbacks.
Des weiteren hatten alle Teilnehmer die Möglichkeit weitere Module wie Foren, Quiz, Lektion, WikiChat, Glossar und Journal unter, wenn nötig, ständiger Betreuung, auszuprobieren.

Ein ganz großer Dank gilt vor allem Reinhard Pristonig und seinem Team, die nicht nur die notwendige Technik, wie Skype und NetOp perfekt vorbereitet hatten und damit für einen reibungslosen Ablauf sorgten, sondern auch mit großem Engagement mit dabei waren.

Auf eine weitere Zusammenarbeit mit euch freue ich mich schon!

Kathrin

Mittelwert:  -
Als Antwort auf Kathrin Lind

Re: Evaluierung als Methode der Leistungssteigerung und Leistungsfeststellung

von Peter Sereinigg -

Das Workshopmodul ist das wohl komplexeste Gebilde, das Moodle zu bieten hat. Es ist aber auch das faszinierenste Instrument, mit dem viele neue methodisch/didaktische Wege beschritten werden können.

Wir haben das Workshopmodul jetzt in unzähligem Anwendungen ausprobiert, ausgetestet und den Zugang verfeinert.

In diesem Fall haben wir einen speziellen Weg gewählt,

  • zuerst einmal zu zeigen was kommt auf die TeilnehmerInnen zu, das ganze drum herum.
  • dann ein Einstiegsbeispiel, dass das Thema überlebbar macht. Es ist eine alte Weisheit, dass zwei Unbekannte gleichzeitig kaum zu lösen sind. Wenn das Workshopmodul eine Unbekannte ist und jetzt kommt noch eine Unbekannte als Thema dazu, dann muss das ja scheitern. Wenn das Thema schon zum Problem wird kommt niemand zum Hauptthema - Workshop. Die Angst sich zu blamieren ist groß
  • Gerade der Workshop lebt nicht von der Phase erste Einreichung er lebt von dem danach...
    d.h. Von der Lust der TeilnehmerInnen sich bei den Bewertungen so richtig auszutoben. Nur damit das klappt brauchen die Input und der muss auch Spass machen - Spass ist gerade dabei ein wesentlicher Erfolgsgarant.
  • Was bieten wir LehrerInnen war unser lang disktuiertes Thema davor und das kam heraus: Gerzeit ist in Österreich eine emotionale Diskussion LehrerInnenen ganztägig und in den Ferien als Lernbetreuung zu verpflichten. Das kennt von den TeilnehmerInnen keder/jede inn und auswendig. Jetzt brauchen wir nur per Zufallsprinzip zwei inhaltliche Lager (Pro/Contra) und los gehts.
    • Jeder schreibt, abhängig von seinem Lager 3 Pros und 3 Contras und das ist der erste Input, anonym und ja nicht ernst gemeint, bewußt mit falschen Argumenten und auch tendenziell (so stand es auch in der Anleitung und das garantier genug Inputs für die nächste Runde)
    • Um die Wartezeiten zu überbrücken, gabs dazwischen andere Module zum ausprobieren, wie Test, Lektion,... aber alle mit viel Humor und motivierend zu stöbern. Da hat sich Kathrin mit kleinen Videos und Animationen ausgetobt, um auch zu zeigen, wie motvierend Evaluierungen sein können
    • Nach kurzer Zeit gabs dann schon erste virtuelle und reale Diskussionsgruppen ...

Das waren dann die Zeiten , wo über NetOP (Bildschirm wird übertragen) und Ton (Skype) der TrainerBildschirm in 4 Räumen gezeigt wurde. D.h. Immer weider zwischendurch zeigten wir, was sieht jetzt der Trainer, was tut er, kann er tun.... denn das interessiert vor allem diese Gruppe. Das gab auch wieder Ansporn weiterzumachen, um zu sehen, was da bewegt wird un das provozierte die wichtigen Fragen.

Wichtig war aber in einigen Phase die reale Präsenz und nicht nur die Onlineverfügbarkeit. Ich lege doch noch Wert auf diesen Kontakt, das Gespräch. Kathrin Lind und ich waren so abwechselnd in den Räumen unterwegs, erklärten, zeigten, gaben Perspetiven und spiegelten das via NetOP und Skype auch sofort in andere Räume.

Das Ergebnis kann vielleicht so zusammengefaßt werden:

  • Beim Vortrag entsteht oft der Eindruck - das kenne ich ja ...
  • Dann in der Umsetzung gibt es erste Probleme
  • Dieses führen zum Gespräch und daraus werden Chancen und Möglichkeiten erkannt
  • Das macht wieder Freude am ausprobieren
  • und die Tatsache defakto in zwei Lagern zu sitzen (TeilnehmerIn/selbst und TrainerIn/optisch) bringt ganz neue Einblicke
  • Am Schluss gabs dann (überwiegend) gutgelaunte und optimistische TeilnehmerInnen, die ihre Chancen damit erkannten.

Kathrin Lind und ich arbeiten gerade an einem Moodle TrainerInnenseminar, das nur nach diesem Prinzip dualen Prinzip aufgebaut ist und nach Blendet Learning Regeln ablaufen wird - Präsenz und Offline. Eine Methoiden die wir vielfach schon angewendet haben
Bisher haben wir damit noch jede Gruppe positiv an diese Thematik herangeführt. Hier gibt uns der Erfolg recht.

Danke an Reinhard und sein Team, ich freue mich auch hier auf weitere Aktivitäten.

Peter

p.s.: wer jetzt fragt aber was hat das mit dem Thema der Veranstaltung zu tun ... das was hier beschrieben haben läuft bei uns wöchentlich, ergänzt um virtuelle Teams ... das zusammen heißt dann (permanente) Mitarbeit und das wollen doch alle und das führt zu einem wesentlichen Notenbestandteil und wer es schafft jetzt noch schlechte Ergebnisse zu haben, sollte Fehler auch mal bei sich suchen ...

Als Antwort auf Peter Sereinigg

Re: Evaluierung als Methode der Leistungssteigerung und Leistungsfeststellung

von Dag Klimas -
Nutzerbild von Besonders aktive Moodler Nutzerbild von Deutsche Moodle Übersetzer Nutzerbild von Translators
Herzlichen Dank dir liebe Kathrin und dir Peter für eure interessanten und zugleich für mich spanenden Berichte.

Folgendes möchte ich aus eigener Sicht gerne ergänzen/bestätigen:
Zitat: >>Es ist eine alte Weisheit, dass zwei Unbekannte gleichzeitig kaum zu lösen sind. Wenn das Workshopmodul eine Unbekannte ist und jetzt kommt noch eine Unbekannte als Thema dazu, dann muss das ja scheitern. Wenn das Thema schon zum Problem wird kommt niemand zum Hauptthema - Workshop. Die Angst sich zu blamieren ist groß

Vor kurzem durfte ich an einem Test des Workshop-Moduls teilnehmen. Für mich war der Weg das Ziel. Also: Wie ist der Weg, welche Impulse/Ideen gibt es bei der Realisierung, worauf sollte ich achten, wie habe ich mich gefühlt.

Das war mein Ziel. Aber anscheinend nicht das Ziel aller Teilnehmer/innen. Da gab es 'Reklamationen' wegen der Punktevergabe. Diese Diskussionen und Denkhaltungen lenkten vom Ziel 'Sammeln von Erfahrungen beim Einsatz des Moduls' ab. Sie hatten aber auch einen positiven Nebeneffekt: 'Wie gehe ich mit Personen um, die sich ungerecht beurteilt fühlen?'

Es lernt sich an einfachen Beispielen einfacher als an komplexen. Komplexe Inhalte sind dann das Vertiefen oder Aufbauinhalte.

In diesem Sinne Happy-Moodling

Dag
Als Antwort auf Dag Klimas

Re: Evaluierung als Methode der Leistungssteigerung und Leistungsfeststellung

von Eva Willkop -
Lieber Herr Klimas,

bin ich damit gemeint? Dann haben Sie das falsch verstanden: Ich habe mich nicht über die Punkte beschwert sondern darüber, dass ein Punktvergabe-Fehler, der durch das System nahegelegt wurde, nicht korrigiert wurde, auch nach mehrfachem Nachhaken nicht (die Bewertung wäre ja sehr schön gewesen).

Ich bin schon lange im Lehrberuf, und wenn mir z.B.  eine Studentin zeigt, dass ich in der Klausur eine Aufgabe nicht berücksichtigt habe, korrigiere ich meine Bewertung natürlich. Nicht mehr und nicht weniger erwarte ich auch online. Ist das so schlimm?

Ansonsten fand ich den Workshop auch ganz toll. Zu denken gibt mir aber, welche Technik ich dazu bräuchte. Kann das auch unter halb vorsinnflutlichen Bedingungen gehen (mindestens die Hälfte der Leute an einem 56-Modem und ohne vertiefte Computer-Kenntnisse) ? Hat jemand damit Erfahrungen gemacht?

Schöne Grüße

Eva Willkop
Als Antwort auf Eva Willkop

Re: Evaluierung als Methode der Leistungssteigerung und Leistungsfeststellung

von Peter Sereinigg -

das Modem sollte kein Problem sein und EDV - Kenntnisse .... browsen genügt ...

Peter Sereinigg