Wie lange brauchen junge Menschen, ähnlicher Altersgruppe, um sich auf Gesprächsthemen zu einigen?
Ich habe vor einigen Wochen hier auf moodle.org Erich Driever kennengelernt, der am Kigali Institute of Science, Technology and Management (KIST) Kigali, in Rwanda (Ruanda) unterrichtet. Innerhalb von wenigen Stunden haben wir unter Verwendung von Foren und dann Skype uns auf einen Versuch verständigt, seine Studierenden und unsere Studierenden gemeinsam einmal "werken" zu lassen.
Vorweg, es war echt spannend zu erleben, wie zwei unterschiedliche Kulturkreise in 2,5 Stunden sich zuerst einmal in unterschiedlichen Chaträumen abtasteten, sehr vorsichtig, dann immer mutiger und am Schluss erfrischend provokant.
Kommuniziert wurde in 4 Chaträumen in englisch , die ich auf meinem Server unter Moodle speziell dafür einreichtet habe. Ruanda liegt in unserer Zeitzone. Alle beteiligten Studierenden wurden per Batchupload in den Kursraum automatisch eingetragen, das hat einiges an Anlaufproblemen erspart, die es aber immer wieder gibt und gerade bei so etwas dann Zeit kosten würden.
Der Ablauf:
- In einigen Vorgsprächen -und das meine ich damit wörtlich (Skype) haben Erich und ich mich darauf geinigt, für das erste Kennenlernen kein Thema vorzugeben, nur "findet zueinander".
Wie lange brauchen Menschen, ähnlicher Altersgruppe, um sich auf Gesprächsthemen zu einigen, wenn es so viele Unbekannte gibt? Richtig: 2-3 Sätze und es geht los, die erste vorsichtige Frage, eine Antwort, Nachfrage, ein anderer mischt sich ein/eine andere usw... und so gehts los - ohne viel tun. Innerhal kürzester Zeit "summte" es in den Chaträumen. Ich habe nicht vor hier inhaltliche Internas preiszugeben, aber nur als Zeichen, wie spannend so was werden kann:
Dass es bei uns 23 Jährige unverheiratete Studentinnen gibt, ohne Kinder ... ist für ein Land in dem teilweise mit 12 geheiratet wird schon was sehr außergewöhnliches ... - Gerade diese Gegensätze schaffen das verbindene der Diskussion, die nicht darauf aus ist, wqer hat das letzte Fußbalsspiel gewonnen, sondern da gehts ins inhaltliche eingemachte ohne große Vorgaben.
- In Summe waren an die 25 Studierenden an dieser Aktion beteiligt. Das war eine für uns für den ersten Versuch gerade noch überschaubare Größenordnung.
- Kathrin Lind, meine Diplomandin, die schon in der Vorbereitung sehr aktiv war und ich waren via skype konferenz auf den Lautsprecher im Seminarraum in Ruanda geschaltet, hörten so was passiert und konnten auch anweisungen geben, Fragen kamen dann per Chat.
Das hat super geklappt. - Vor Ort in Ruanda waren Erich Driever und sein Mitarbeiter Heinrich Rukundo MUTSINZI , die ihren Studierenden mit Rat und Tat zur Seite standen.
- Wir (Moderator/innen) hatten alle 4 Chatrooms offen und konnten so sehen, was wo gerade passiert oder auch nicht und zusätzlich kommunizierten wir via msn um so auch die Organisatoren/innen zu koordinieren.
- Teilweise habe ich später erfahren, taten das meine Studierenden auch und waren so virtuell gleich in mehren Theman vertreten.
- Erich hat schon während der ganzen Aktion Fotos geschossen und so waren die fehlenden TeilnehmerInnenbilder bei den Profilen schnell ergänzt.
Wie geht es weiter:
- In den nächsten 2 -3 Wochen werden die beteiligten Studierenden in einem gemeinsamen Forum sich Themen herausarbeiten, die für Sie wechselseitig interessant sind und so werden wir den Spassfaktor noch um einen inhaltlich gesteuerten Faktor, zielorientiert erweitern.
- Dann werden wir wieder in mehren Chaträumen, diesesmal aber zusätzlich auch französisch, uns mit den Themen beschäftigen
- Geplant ist eine anschließende Aufarbeitung im Forum oder WIKI, wir werden sehen ...
Danke Erich, dass wir das ausprobieren dürfen, ist echt toll!
Peter
p.s.: ... bei unseren Skype-Telefonaten hatte er 30 Grad plus und wir 15 Grad Minus ... und das ist ungerecht!