Deutsche Moodler: Erstellung von Inhalten durch Schüler

Erstellung von Inhalten durch Schüler

von Steffen Bachmann - Freitag, 31. Juli 2009, 19:19

Ich habe folgenden Beitrag schon einmal im Forum "Moodle macht Schule" gepostet. Dort läuft aber so gut wie keine Diskusion, deshalb poste ich den Beitrag in der Hoffnung auf eine rege Diskussion in diesem Forum nocheinmal.

Hallo zusammen,
also wenn ich mir das hier so durchlese, bin ich am Überlegen ob solche Inhalte nicht von Schülern aufbereitet werden könnten.
Ich bin an einer beruflichen Schule tätig, wo Handlungsorientierung groß geschrieben wird. Durch diese Brille schaue ich natürlich zwinkernd

Als Szenario könnte ich mir vorstellen, das als Handlungsrodukt eben ein entsprechender für Moodle aufbereiteter Inhalt steht, der dann in der Präsentationsphase vorgeführt wird.
Dadurch wäre während des Handlungprozesses eine Anleitung und auch Kontrolle des Lehreres gegeben, so dass man von inhaltlicher Richtigkeit und einer guten Aufbereitung ausgehen kann. Die Ergebnisse könnten dann unter einer Open Content-Lizens bereitgestellt werden.
Ich denke auch, das der "Präsentationmarathon" am Ende des Handlungskreises etwas abwechslungsreicher wird. Ich würde mich über Anregungen, Anmerkungen, Ideen freuen.

Grüße Steffen Bachmann

Re: Erstellung von Inhalten durch Schüler

von Beat Bucher - Mittwoch, 2. September 2009, 02:21

Guten Abend

Bei mir erarbeiten die Schüler von Zeit zu Zeit (im Projektunterricht) Inhalte, die ich dann in einen Kurs integriere. Das Problem (zur Verfügung stellen) besteht darin, dass meine Schüler immer mal wieder gegen das geltende Urheberrecht verstossen, und ich deswegen die Inhalte lieber im geschlossenen Rahmen verwende. Selbstverständlich veröffentlichen wir nichts, was nicht veröffentlicht werden darf.

Viele Grüsse aus den Bergen: Beat

Re: Erstellung von Inhalten durch Schüler

von Hans Wiechert - Dienstag, 8. September 2009, 05:35

Hi,

bin neu hier und finde die Idee gar nicht schlecht, Inhalte von Schülern erstellen zu lassen, z.B. zur Erstellung eines Glossars oder Wikis, d.h. jeder Schüler bekommt die Aufgabe, einen bestimmten Unterrichtsgegenstand in Moodle reinzustellen, so dass man eine Art Wörterbuch zu einem gegebenen Thema erhält, dessen Inhalte dann auch in einer Klassenarbeit abgefragt werden können (nicht müssen!). Dies wären dann Inhalte, die aus der (konstruktivistischen!!) Feder der Schüler stammen und nicht aus Lehrerhand.

Übrigens habe ich sonst auch a bisserl bei den anderen Diskussionen gesurft, wollte aber nicht auf ewig alte Beiträge antworten, deswegen hier (wenn vllt auch ein wenig unpassend), ein paar Worte: Bezüglich der Verwendung von Moodle allgemein habe ich gar keine Erfahrungen, möchte im neuen Schuljahr aber moodlegestützt arbeiten. Eine Kollegin hat's aus meiner Sicht richtig gesagt: Man soll es nicht übertreiben und meinen, Moodle leite jetzt einen Paradigmenwechsel ein oder sowas, sondern einfach mal einen Kurs anlegen und ein paar Sachen mit Schülern ausprobieren, es zwingt einen ja niemand, dieses oder jenes zu tun. Ich denke, ich werde die Schüler und mich einfach ins kalte Wasser stürzen, man sieht dann ja schon bald, wo der Has' langläuft, ob sowas bei den Kiddies ankommt (ist übrigens auch ein Aspekt, der noch gar nicht so oft genannt wurde!), ist sicherlich auch eine Frage, wie man's rüberbringt. Ich dachte auch, ich lass' sie sich auch im Forum austauschen, was aber auch nach hinten los gehen kann, weiß' schon, sind ein paar "Haudegen" in der Klasse (if you know what I mean) - aber gut, wer nicht wagt, der nicht gewinnt oder so ...

Gruß,

Hans

P.S.: By the way: Der Konstruktivismus hat zwar viel Gutes an sich, aber dem Kritischen Realismus kann er natürlich nicht das Wasser reichen zwinkernd

Re: Erstellung von Inhalten durch Schüler

von Visvanath Ratnaweera - Mittwoch, 16. September 2009, 17:39

Hallo HW und alle

> finde die Idee gar nicht schlecht, Inhalte von Schülern erstellen zu lassen

Logisch, das ist der goldene Weg.

> Man soll es nicht übertreiben und meinen, Moodle leite jetzt einen Paradigmenwechsel ein oder sowas,

Sie hat Recht.

> sondern einfach mal einen Kurs anlegen und ein paar Sachen mit Schülern ausprobieren, es zwingt einen ja niemand, dieses oder jenes zu tun.

Ich würde es noch vereinfachen und sagen, tue das Kursmaterial auf Moodle und fahre im Klassenunterricht weiter. Das Kursmaterial soll jetzt nicht ein PDF-Baum sein, je nach Unterrichtsstufe mit Arbeitsblätter, Selbsttests, usw. ergänzen.

Die Betonung ist auf (vorhandenes) Arbeitsmaterial. "Mit Moodle mache ich's dann" klappt selten.

Re: Erstellung von Inhalten durch Schüler

von Steffen Bachmann - Donnerstag, 17. September 2009, 05:01

Aber das ist doch genau der Punkt!
Auf vielen Moodle-Seiten werden die Kurse (fast) ausschließlich als Container für pdf-Dateien benutzt. Wenn ich das will, dann brauch ich kein Moodle, dann reicht ein php-Script zum Dateiup- und download und 'n bissel Dateiverwaltung. Die gibts zu hunderten frei verfügbar im Netz.
Was mich interessiert ist die Nutzung der spezifischen Möglichkeiten, die Moodle bietet.
Und da sehe ich im wesentlichen Vorteile bei der Organisation des Unterrichtes inklusiver von Klausuren.
Ich denke mal für den Lerneffekt ist es egal, ob eine schriftliche Ausarbeitung mit einer Textverarbeitung geschrieben und anschließend ausgedruckt wird oder ob es in ein Wiki in Moodle getippt wird.
Es gibt verbal und nonverbal kodierte Information, die visuell und auditiv angeboten wird. Die sich daraus ergebenden Kombinationen sind an Tafel, OHP, Active Whiteboards, PCs usw. im wesentlichen gleich. Deshalb kann es auch für den Lerneffekt im Sinne eines nachhaltigen Lernprozesses nicht entscheidend sein welches Medium genutzt wird. Ich beziehe mich da auf Forschungen von Weidenmann u.a.
Deshalb liegt für mich der Vorteil von E-Learning und im speziellen von Moodle in der Verbesserung der Organisation von Unterricht sowie in der möglichen Asynchronität der Lernaktivitäten.

Grüße
Steffen

Re: Erstellung von Inhalten durch Schüler

von Hans Wiechert - Donnerstag, 17. September 2009, 06:30

@Steffen

Eben, die Organisation von Unterricht ist es, die den Mehrwert von Moodle ausmacht. Etwas zwar Profanes, aber gerade in der Hauptschule sehr Nützliches ist auch das Faktum, dass niemand mehr sagen kann, die Hausaufgaben seien weggewischt worden und sie/er habe nicht gewusst, was auf war. Wie gesagt, es sind eigentlich nur Kleinigkeiten, die aber für mich eine spürbare Arbeitserleichterung bedeuten.

Gruß,

HAns

Re: Erstellung von Inhalten durch Schüler

von Manfred Sargl - Donnerstag, 17. September 2009, 21:53

Meine Erfahrungen (wobei ich die mit Studierenden gemacht habe) sind:
Man kann mit der Lernende sehr gut über Moodle kommunizieren. die sind auch bereit Inhalte für Moolde zu erstellen. Aber nur wenn ihnen klar ist was es ihnen bringt. Das ERstellen der Inhalte muss einen klaren Mehrwert für sie haben. Das kann entweder eine Benotung sein oder noch besser eine soziale Motivation aus der Lerngruppe heraus. Sie dazu zu bringen ist aber sehr mühsam. Das Internet ist zuerst mal ein Bereich von den man Sachen runterladen kann. Wenn ich auf moolde viel PDF zur Verfügung stele unterstütze ich dies nur. Damit moolde zu einem Raum wird zu dem mehrere etwas beitragen muss dieser Raum belebt sein. es müssen dort interessante Sachen sein und dort Gespräche stattfinden. Es braucht also Foren, in denen sich was tut. Man muss sich aber überlegen, ob und wie man die Sachen auf Moodle benoten will, denn das kann die Kommunikationsbereitschaft sehr beeinflussen. Wenn bestimmte Diskussionen in Moolde und nicht mehr im Unterricht stattfinden, dann ist das eine große Zeitersparnis im Unterricht. Ich versuche auch bestimmte Fragen auerhalb des Unterrichts, die alle betreffen auf Moolde umzuleiten, dann muss ich die Frage nicht mehrmals beantworten und jeder hat die Frage und Antwort mitbekommen.
Zu einem Austausch, was an Kommunikation und Kooperation in Moodle geht und was sinnvoll ist, bin ich gerne bereit
Manfred Sargl

Re: Erstellung von Inhalten durch Schüler

von Maik Riecken - Freitag, 18. September 2009, 01:22

"Deshalb kann es auch für den Lerneffekt im Sinne eines nachhaltigen Lernprozesses nicht entscheidend sein welches Medium genutzt wird."

Ich bin kein Forscher. Ich möchte aber aus meiner Praxiserfahrung heraus behaupten, dass dieser Satz definitiv nicht stimmt. Der Inhalt bestimmt das Medium und die Methode - nicht umgekehrt.

Gruß,

Maik

Re: Erstellung von Inhalten durch Schüler

von Hans Wiechert - Freitag, 18. September 2009, 02:38

@ Maik

Haha, sag' das mal den Jungs, die den neuen BP in B-W erstellt haben - "kompetenzorientiert" ist der, Inhalte werden dann danach angepasst - und nicht umgekehrt. So sehr viele auch über den neuen BP unken - ich finde ihn in Ordnung, denn die Inhalte ändern sich in unserer schnelllebigen Gesellschaft ständig. Wenn mit Kompetenzen gearbeitet wird, kann man viel flexibler operieren und muss sich nicht in ein starres Inhaltskonzept hineinzwängen.

Gruß,

Hans

P.S.: Und wieder ran an die U-vorbereitung grrrrrr schläfrig

Re: Erstellung von Inhalten durch Schüler

von Maik Riecken - Freitag, 18. September 2009, 03:17

"Wenn mit Kompetenzen gearbeitet wird, kann man viel flexibler operieren und muss sich nicht in ein starres Inhaltskonzept hineinzwängen."

Kompetenzen sind in meinen Augen wertlos ohne inhaltliches Fundament. Wir überschreiten bildungspolitisch in meinem Augen zur Zeit einen höchst gefährlichen Grat:

Extrem gesagt sollen wir vermitteln, wie man über Dinge spricht. Die Dinge verstehen braucht man dabei nicht, weil es ja Instrumente gibt, die uns die Inhalte aufschließen - z.B. Wikipedia oder andere technische Hilfsmittel (deren Konzepte funktionieren primär, weil es Menschen mit inhaltlichen Kompetenzen auf der Welt gibt, nicht weil es welche mit methodischen gibt).

Wir können nicht eine Generation von Harvestern (Erntern) und Rekombinierern erziehen, sondern müssen auch an das neu zu erschaffende Wissen (Inhalte!) denken.

Mit meinen Kompetenzen wäre die Leitung einer ****-Bank wahrscheinlich auch nicht schlechter gelaufen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das fachliche Wissen der Führungsriege dort dem methodischen überlegen war.

Das Inhaltskonzept war noch nie "starr" - allenfalls die Hauscurricula einzelner Schulen. Ob ich den Humanismus an der Ringparabel oder Iphigenie einführe, sollte egal sein. Sonst wäre der Humanismus schließlich kein Konzept von Bedeutung, welches sich zu unterrichten nachhaltig lohnt. Durch den Vergleich (huhu - eine Kompetenz!) des Humanismus mit anderen Konzepten entsteht Wissen.

Weil sich Wissen schnell verändert und im Unfang ständig wächst, kann und sollte man Wissen also nicht mehr vermitteln, sondern ausschließlich Methoden, um sich Wissen anzueignen? Wie beurteile ich denn das neu erworbene Wissen, wenn ich es nicht in einen inhaltlichen Kontext, der mir zur Verfügung steht, einordnen kann?

Ach ja: Überprüfbarkeit von Kompetenzen - da hat ja noch niemand einen Plan zu. Stattdessen gibt es inhaltlichen(!) Gleichschritt in Form zentraler Prüfungen mit inhaltlichem(!) Erwartungshorizont (die ich periodisch, aber nicht andauernd für sehr sinnvoll halte).

Mir fehlen oft die Worte angesichts der schleichender Legimation von unterrichtlicher Verantwortungslosigkeit durch ausschließliches(!) "Kompetenzieren"....

Das schreibt einer, der klassischen Unterricht genossen hat und in der schnelllebigen Welt von Heute inkl. neuer Medien gut zurechtkommt.

Gruß,

Maik

PS: So - jetzt steige ich von der Palme wieder herunter...

Re: Erstellung von Inhalten durch Schüler

von Hans Wiechert - Freitag, 18. September 2009, 04:20

Sicher, Inhalte sind wichtig (geht ja gar nicht ohne), aber was mich am 94er-Bildungsplan gestört hat, war der Aufbau über LPE's, der einem zwingend Inhalte vorschreibt, sogar mit Wochenzahl. Man ist so in seiner pädagogischen Freiheit als Lehrer schon eingeschränkt, finde ich. Ansonsten hast Du Recht, ich komme mit dem Medium Internet gut klar und möchte meine Schüler auch auf diesen Weg bringen!

Gruß,

Hans

Re: Erstellung von Inhalten durch Schüler

von Steffen Bachmann - Freitag, 18. September 2009, 05:52

Der Informationsgehalt von Text und Bild/Grafik hängt bei vergleichbarer Darstellungsqualität nicht wesentlich vom Medium (z.B. OHP, Tafel, Beamer) ab. Ebenso werden die gleichen Informationsknäle genutzt, also der visuelle im o.g. Beispiel.
Und es werden auch die gleichen kognitiven Resourcen beansprucht (die für die Verarbeitung von verbal und nonverbal kodierten Informationen). Auch das ist nicht abhängig davon, ob diese Informationen per OHP, Tafel oder Beamer präsentiert werden.
Insofern ist das Medium eben nicht entscheident.

Re: Erstellung von Inhalten durch Schüler

von Maik Riecken - Freitag, 18. September 2009, 13:43

Ich kann ja immer nur von mir sprechen. Texte lese ich immer noch viel lieber (und öfter!) auf Papier und ich male auch sehr gerne auf Papier herum - das funktioniert unabhängig von jedweder IT-Technik und für mich wesentlich individueller als z.B. bei einer Projektion.

Die Projektion z.B. Smartboard unterstützt mich in einem weiten Schritt bei der Auswertung z.B. von Gruppenarbeitsergebnissen, die schmeiße ich unter die Kamera und gut ist.

Bilder: "Computerkunst" ist ausstauschbar, das auf Papier gemalte Bild nicht. Das ist ein gutes Beispiel für einen Lernprozess, der sehr wohl vom Medium abhängt und(!) gleichzeitig die curricular geforderten Kompetenzen (z.B. Selbstkompetenz) wesentlich stärker abbildet als die Bedienung eines Zeichenprogrammes.

Um das technisch individuell umsetzen, bräuchten alle SuS ein Gerät, was der Bildschirmarbeitsplatzverordnung entspricht und das Milieu einer durchschnittlichen deutschen Schultasche dauerhaft übersteht.

Der Satz mag teilweise stimmen für frontal-rezeptive Setups - in seiner Absolutheit für alle Lernprozesse halte ich ihn immer noch für falsch.

Gruß,

Maik

Re: Erstellung von Inhalten durch Schüler

von Steffen Bachmann - Freitag, 18. September 2009, 14:10

"Der Satz mag teilweise stimmen für frontal-rezeptive Setups..."
Darauf wars im wesentlichen bezogen. Und auch eher auf die Informationsphase in der Hnadlungsorientierung, die ist nunmal eher rezeptiv.

Grüße
Steffen

Re: Erstellung von Inhalten durch Schüler

von Visvanath Ratnaweera - Samstag, 19. September 2009, 16:41

Hallo Steffen

Danke für die anregende Diskussion!

Vorab: Meine Antwort vorhin hat keine allgemeine Gültigkeit. Erstens, sie war auf die Frage bezogen und zweitens, ich kann nur von meiner Erfahrung reden. Item:

> Auf vielen Moodle-Seiten werden die Kurse (fast) ausschließlich als Container für pdf-Dateien benutzt.

Stimmt. Was ist da falsch?

> Wenn ich das will, dann brauch ich kein Moodle, dann reicht ein php-Script zum Dateiup- und download und 'n bissel Dateiverwaltung.

Mit flexibler Authentisierung auf LDAP, usw? Automatische Kursgenerierung und Einschreibug? Falls die Wünsche dann kommen ein Forum drauf? Abgabe von Aufgaben?

> Was mich interessiert ist die Nutzung der spezifischen Möglichkeiten, die Moodle bietet.
Und da sehe ich im wesentlichen Vorteile bei der Organisation des Unterrichtes inklusiver von Klausuren.

Das ging aus der ursprünglichen Frage nicht hervor. Ich dache es handle sich um die minimale Lösung. Klar, Moodle bietet unzählige Interaktionsmöglichkeiten. Ich hoffe, die akademische Freiheit gilt noch ;-(

> Ich denke mal für den Lerneffekt ist es egal, ob eine schriftliche Ausarbeitung mit einer Textverarbeitung geschrieben und anschließend ausgedruckt wird oder ob es in ein Wiki in Moodle getippt wird.

Da bin ich nicht gleicher Meinung. Das Produkt ist nicht die Präsentation sondern die Erarbeitung - der Weg dorthin. Es kommt noch dazu, dass man online oberflächlicher liesst als auf Papier.

> Es gibt verbal und nonverbal kodierte Information, die visuell und auditiv angeboten wird.

> Einverstanden.

> Die sich daraus ergebenden Kombinationen sind an Tafel, OHP, Active Whiteboards, PCs usw. im wesentlichen gleich.

Einwand! Wo ist die "nonverbale" Kommunikation an PCs? Und die technischen Möglichkeiten dieser Medien unterscheiden sich gewaltig. Ich denke nur an eine Unterrichtsstunde zum Wissenschaflichen Diskurs: Aus einem Originalwerk und zwei abgeleiteten Werken sollte jeder der 17 Teiilnehmen seine Version herausgegeben. Die 20 Werke waren dann Input für weitere Arbeiten. Natürlich keine langen Berichte, trotzdem gross in Zahl. Es ging nur weil es genug Wände gab rund um das Zimmer.

> Deshalb kann es auch für den Lerneffekt im Sinne eines nachhaltigen Lernprozesses nicht entscheidend sein welches Medium genutzt wird. Ich beziehe mich da auf Forschungen von Weidenmann u.a.

Wie gesagt, meine waren (punktuelle) Beobachtungen in meinem Umfeld.

> Deshalb liegt für mich der Vorteil von E-Learning und im speziellen von Moodle in der Verbesserung der Organisation von Unterricht sowie in der möglichen Asynchronität der Lernaktivitäten.

Das ist ein breites Thema, sieh http://moodle.org/mod/forum/discuss.php?d=117071

Re: Erstellung von Inhalten durch Schüler

von Steffen Bachmann - Sonntag, 20. September 2009, 20:33

"Das ist ein breites Thema, sieh http://moodle.org/mod/forum/discuss.php?d=117071"

Ich habe den o.g. Thread gerade überflogen und er diskutiert eigentlich genau das Problem. Es gibt ein neues Medium, das heißt Moodle und wenn wir das einsetzten ergibt sich automatisch ein "neuer" Unterricht.
In diesem Medium werden, wie in bzw. mit vielen anderen neuen und alten Medien, die gleichen Inhalte im wesentlichen auch gleich dargestellt. Das ist, denke ich, ein stückweit Notwendigkeit, weil die physiologischen und pschologischen Vorgänge in unserem Hirn sich in den letzten paar-tausend Jahren nicht wesentlich geändert haben und insofern Lernen heute genauso funktioniert wie vor 2000 Jahren bei den alten Griechen. Das zeigt anderseits aber auch das das Medium nicht so entscheident für den Lernprozeß ist.

Eine Anmerkung noch zu o.g. Thread: Es entsteht für mich der Eindruck, das ein konstruktivistischer Philosophieansatz Vorraussetzung ist für Lernarangements mit Moodle, mit Handlungsorientierung u.ä.. Ich bin in meiner Grundeinstellung Materialist und mit Handlungsorientierung und Moodle sehr gut leben. Meine philosophische Grundeinstellung bietet da auch genügend Begründungen, Zusammenhänge, Sichtweisen.

"Wo ist die "nonverbale" Kommunikation an PCs?"
Nonverbal kodierte Information ist Bild, Grafik usw.. Und die kann ich habe auch mit 'nem Dia haben aber eben auch am PC.

Was ich hier eigentlich mit meinen auch provokanten Thesen will ist eine rege Diskussion um didaktische Konzepte zum Einsatz von Moodle. Und das muß über einen reinen Datei-Container hinausgehen.
Und das ist und bleibt für mich zunächst die Grundfrage:
Lassen sich mit Moodle Lernprozesse gestalten die sich im Hinblick auf Nachhaltigkeit mit anderen, "alten" Medien nicht gestalten lassen und wenn ja, wie?
Oder erleichtert es mir als Lehrendem "nur" die Unterrichtsorganisation (auch im Sinne der Lernenden)?

Grüße
Steffen

Pädagogisches Forum

Erstellung von Inhalten durch Schüler