In zehn Jahren spricht niemand mehr von den heutigen Lernplattformen

In zehn Jahren spricht niemand mehr von den heutigen Lernplattformen

von Visvanath Ratnaweera -
Anzahl Antworten: 7
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Als Antwort auf Visvanath Ratnaweera

Re: In zehn Jahren spricht niemand mehr von den heutigen Lernplattformen

von Maik Riecken -
Darüber schreiben immer mehr Autoren. Die Qualität von deren Glaskugel wird wahrscheinlich massiv von Methodik und Didaktik bei der tatsächlich Nutzung abhängen. Übrigens: Dass Kinder und Jugendliche so kompetent bei der Nutzung von Internetdiensten wären, wie das gerne immer dargestellt wird, kann ich aus meiner Erfahrung heraus nicht bestätigen. Benutzungstechnisch mag das zutreffen...

Gruß,

Maik
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Re: In zehn Jahren spricht niemand mehr von den heutigen Lernplattformen

von Visvanath Ratnaweera -
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> Dass Kinder und Jugendliche so kompetent bei der Nutzung von Internetdiensten wären, wie das gerne immer dargestellt wird, kann ich aus meiner Erfahrung heraus nicht bestätigen.

Ich denke, hier gibts Allerlei. Hier ist ein aktuelles Beispiel: http://www.symlink.ch/article.pl?sid=09/03/28/2311234&mode=nested

Es geht um und
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Re: In zehn Jahren spricht niemand mehr von den heutigen Lernplattformen

von Ralf Hilgenstock -
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Hallo Visvanath,

Die Ausage "In 10 Jahren spricht niemand mehr vo den heutigen Lernplattformen" ist selbstverständlich völlig richtig. Wer spricht heute noch von der Software aus 1999. Wissen Sie noch welches Betriebssystem, welche Arbeitsplatzsoftware und welche Internetfunktionen sie damals genutzt haben?

Aber darum gehtes nicht wirklich.

Es ist seit geraumer Zeit eine Masche, jede neue Entwiclung so zu verkaufen als sei sie die Ablösung allen vorher bekannten Verfahren und Methoden.

Tatsächlich geht der Weg dahin, neue Medien als zusätzliche Optionen in die didaktische Planung aufzunehmen.
Im betrieblichen Bereich wird es weiterhin Vorträge, Präsenzseminare, Handreichungen in gedruckter Form, Coaching und online Medien jeder Art geben. Es wird selbstgesteuertes und fremdgesteuertes online Lernen geben.

Ralf Hilgenstock
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Re: In zehn Jahren spricht niemand mehr von den heutigen Lernplattformen

von Steffen Bachmann -
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Ja, das war bei dem Multimediaboom in den 90ern auch so. Inzwischen hat sich wohl herausgestellt, das damit nachaltige Lernprozesse nur bedingt gefördert werden. Was sehr gut gefördert wird ist "Klickkompetenz" zwinkernd
Insofern kann ich dem voll zustimmen.
"Es ist seit geraumer Zeit eine Masche, jede neue Entwiclung so zu verkaufen als sei sie die Ablösung allen vorher bekannten Verfahren und Methoden. Das ist großes Marketinggetöse, entweder um irgendwelche Produkte zu verkaufen oder um sich selbst darzustellen.
Letztendlich wird es das nicht geben, unser Hirn funktioniert nunmal seit 5000 Jahren ziemlich gleich... Evolution ist halt nicht so schnell.

Grüße
Steffen
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Re: In zehn Jahren spricht niemand mehr von den heutigen Lernplattformen

von Ralf Hilgenstock -
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Hallo Steffen,

die Frage ist dann aber, ob unser Gehirn seit 5000 Jahren wie folgt gepolt ist: wir lernen am Besten durch gemeinsames Sitzen im Klassenraum und durch dem gespannten Zuhören bei den Erzählungen eines Lehrers.

Diese Form von Schule und Unterricht eine recht neue Erfindung ist, ist sie eigentlich auch nicht gerade optimal. Oder? Kritisch betrachtet ist der Unterricht mit 30 Schülern und Einheitsprogramm und die Vorlesung/das Seminar an der Uni mit 700/60 Studenten nicht das Ergebnis der hirn-optimierten Lernstrategien, sondern einer ökonomischen Rationalisierung und Industrialisierung von Lernen.

Die Frage ist also: welche Didaktik braucht es in welchen Situationen?

Welche Einfluß hat dabei, dass das scheinbar relevante Wissen alle 2-3 Jahre, manchmal auch kürzer outdatet ist? Wie können wir nachhaltiges langfristig relevantes Wissen von nur kurzfristig bedeutsamem Wissen unterscheiden?

Ich war gerade mit meinem Sohn (17 Jahre) in England. Eine Feststellung, die wir mal wieder gemacht haben: im Englischunterricht wird nicht das Anwenden der Sprache in Alltagssituationen, das Hören und Verstehen von Alltagsenglisch, das kulturell unterschiedliche oder die Anwendung der Sprache in lebendigen Gesprächen gelernt. Statt dessen wird ein theoretisches Englisch, welches zwar verstanden, manchmal aber für schrecklich altmodisch gehalten wird, vermittelt. Und so der Originalton seines Englischlehrers: wir machen hier das gleiche wie im Deutschunterricht, halt nur auf Englisch, also Literatur.
Kein Wunder, dass sich viele anschließend kaum trauen, die Sprache auch zu verwenden.

Die Frage ist also, was soll wie gelernt werden?

Zentral erscheint mir durch Interaktion zwischen Menschen, durch gemeinsames Tun. Das kann durchaus Online passieren. Aber es handelt sich nicht um die Mensch-Maschine Interaktion, sondern um die Mensch-Mensch Interaktion.

Ralf

Als Antwort auf Ralf Hilgenstock

Re: In zehn Jahren spricht niemand mehr von den heutigen Lernplattformen

von Steffen Bachmann -
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"wir lernen am Besten durch gemeinsames Sitzen im Klassenraum und durch dem gespannten Zuhören bei den Erzählungen eines Lehrers"

Nein, aber oft gut gemeinsam und auch durch Zuhören lächelnd

Es gibt Studien (Stichwort Weidenmann) über die Nachhaltigkeit von Lernprozessen und die sagen, das die gleichzeitige Präsentation von verbal kodierter, auditiver Infomation (erklären bzw. zuhören) und nonverbal kodierter, visueller Information (Bild, Grafik) am nachhaltigsten ist (ist etwas vereinfacht, aber ich denke die Kernaussage stimmt so).
Und dabei ist es egal ob Bilde oder Grafik per OHP, Beamer, Papier usw. präsentiert werden.
Das heisst nicht, das ich allen sogenannten "neuen Medien" abgeneigt gegenüberstehe, wohl aber der Behauptung, dass damit nachhaltigere Lernprozesse verbunden wären.
Diese Medien haben aus meiner Sicht für den Lehrprozess wesentlich größere Bedeutung. Sie ersparen mir erheblich Arbeit bei Pkanung, Organisation und Durchführung von Unterricht.

Grüße
Steffen

Als Antwort auf Steffen Bachmann

Re: In zehn Jahren spricht niemand mehr von den heutigen Lernplattformen

von Sylvio Runge -
>in 5000 Jahren...
Also soweit kann keiner denken. Wenn man schaut was vor erst 100Jahren war (grusel)....

>von software von 1999 spricht heute keiner mehr....
Das stimmt so eigentlich nicht. Software die entspr. weiter gepflegt wird, gibt es duchaus noch heute (und da stärker als davor; bzw. die wunden von einem größeren aufgekauft). Ich denke da z.b. an Windows oder X11 (läuft auf sämtlichen aktuellen unixen, auch dem MAC) als bekannte Vertreter ;) Auch Anwendungssoftware; z.b. von MS (office), autodesk, corel oder eagle usw. usw. usw.


Also ich finde Herr Hartmann hat schon irgendo nicht so Unrecht ;) Warum kann das (Texte, Bilder, Sprache, Video..) denn in einem LMS bzw. irgend einem vernetzten Modul nicht auch (oder sogar besser/transparenter) passieren? Der Vorteil ist eindeutig, daß nicht alle Studenen/Schüler gleichzeitig zusammen sein müssen und man sich das bei bestimmten Lehrveranstaltungen selbst und viel felxibeler einteilen kann.
Lest Euch mal (Learning Delphi 2008) ; http://www.mmb-institut.de/2004/pages/trendmonitor/download/MMB-Trendmonitor_2008_I.pdf durch...

Ich denke auch daß die traditionelle Tafel bzw. FlipChart/PowerPoint-Show's zwinkernd und das klassische gebunden Buch "langfristig" verschwinden ; d.h. es wird ins Netz "abwanderern" (Stichwort: soziale Netze etc.) bzw. halt bei den book-reader/Notebook... Der Dozent oder Lehrer etc. wird bestimmt auch nicht "überflüssig"; eher im Gegeneteil (er ist dann halt auch "im netz" und arbeitet einen Teil seiner Arbeit dort) ....



S.