Eindrücke Infos'05

Eindrücke Infos'05

von Visvanath Ratnaweera -
Anzahl Antworten: 27
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Wie schon im Forum "Mitteleuropäische Moodle-Meetings" angekündigt waren wir bei Infos'05 http://www.infos05.de mit einem Moodle-Workshop präsent.

Die Teilnehmer waren Informatik-Lehrer von Sek.- und Gymnasial-Stufe aus allen Bundesländern. Entsprechend war die Bereitschaft für neue Ideen, Technologien und Inhalte gross.

Man ist überzeugt von der Qualität der Open Source Software. Der Zugang fällt ihnen trotzdem nicht leicht. Bei den informellen "Empfehlungen" hört man häufig über kommerzielle Software, Blackboard, WebCT, zum Beispiel. Moodle ist klar ein Begriff aber Erfahrung aus erster Hand war minim.

Was mich erstaunt hat, war die Begeisterung an einen reinen Wiki als "Kursplattform". In der Fülle von Features in Moodle ist Wiki ja nur ein Tool unter vielem!

Trotz all diesen Gratis-Software, oder vielleicht deshalb, haben die Leute Respekt vor Server-Wartung.

Also meine erste Frage: Gibt es nicht in den einzelnen Ländern Moodle-Server, quasi Pools für die Schulen? Mit einer gewissen Support und Beratung natürlich.

Der zweite Punkt ist Inhalt: Interessanterweise sind die Leute auf der Suche nach Inhalt! Ganz einfach wie wir Bücher und andere Literaturquellen suchen.

Frage zwei: Gibt's was wie Verlage oder sonstige "Kurse" fertiggepackt für Moodle?

Mittelwert:  -
Als Antwort auf Visvanath Ratnaweera

Re: Eindrücke Infos'05

von Martin Vögeli -
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90 Minuten sind einfach zu kurz für einen Moodle-Workshop...

Gefallen hat mir das offene WLAN für alle Tagungsbesucher ;)

Noch nichts zu sehen, aber immerhin: http://www.infos2006.de/
Als Antwort auf Martin Vögeli

Re: Eindrücke Infos'05

von Visvanath Ratnaweera -
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> 90 Minuten sind einfach zu kurz für einen Moodle-Workshop...

Das ist richtig. Entsprechend war das Ziel "die Einfachheit von Moodle aus erster Hand erfahren".

> Noch nichts zu sehen, aber immerhin: http://www.infos2006.de/

Nach den Ankündigunen am Schluss wartet die Stadt Siegen, aber erst in 2007! Siehe http://www.infos2007.de

Interessand it auch zeitlich überlappend wird vom 17. bis 20.09.2007 auch die "5. e-learning Fachtagung Informatik - DeLFI 2007" an der Universität Siegen
Als Antwort auf Visvanath Ratnaweera

Re: Eindrücke Infos'05

von Ralf Hilgenstock -
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Kursangebote von Verlagen z.B. unter:
http://moodle.de/course/view.php?id=84
Als Antwort auf Ralf Hilgenstock

Re: Eindrücke Infos'05

von Visvanath Ratnaweera -
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Hello Ralf

Ich sehe, dass Ihr einen Rahmen für Austausch geschaffen habt aber viel Inhalt ist noch nicht da.

Sonst "Material" wie CDs, Anleitungen habt Ihr kommerziell im Angebot.

Die Rolle von Verlagen hab ich nicht gesehen.

Ich denke auch a) Verlage b) Tauschbörsen werden in Sachen Inhalt die wichtigsten Rollen spielen. Die "mentalen" Barrieren werden wir nicht abschaffen, können aber überflüssig machen (vergleiche mit dem Buchdruck).

P.S.: Nimm nicht zu persönlich, aber die zahleichen Word und Excel-Datein haben mich abgeschreckt. Diese Bindung an propritären Formaten, der sogannte "propriatory lock-in" ist ein gigantisches Risiko für die gesamte Informationsgesellschaft.
Als Antwort auf Visvanath Ratnaweera

Re: Eindrücke Infos'05

von Ralf Hilgenstock -
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Hallo Visvanath,

ich nehms gar nicht persönlich.
MS-Produkte sind ein Risiko. Ganz klar. Die Situation ist aber so , dass ich hierüber derzeit problemlos einen Austausch von Dokumenten herstellen kann. Wenn ich ein OO-Dokument im OO-Format bereit stelle, können mindestens Zwei-Drittel der Nutzer diese Dateien nicht lesen, weil sie mit MS-Produkten arbeiten. Das kann nicht mein Ziel sein.
Ich denke aber, dass der Prozess zu offenen Formaten und zu OO-Lösungen (oder anderen) sich sehr schnell entwickeln wird. MS-Vista wird sich da als Beschleuniger erweisen. Übrigens: bevor das neue OO nicht als stable eingestuft ist, werde iche s auch nicht nutzen.

Jetzt noch zu diesem Kursraum. Hier ist der Verlag auf uns zugekommen und hat gesagt, wir haben den Content aufbereitet und bieten ihn an, testet ihn bitte für moodle. Danach haben wir es gemeinsam nach aussen präsentiert. Mehr soll in diesem Kurs nicht passieren. Content-Interessenten wenden sich direkt an den Verlag.
Wo ich gerne etwas auf die Beine stellen möchte ist der Tauschbereich. Da fehlen uns im Moment noch die Mit-Macher. Würdest Du etwas beisteuern.

Ach ja. Tauschbörsen sind natürlich für lau/umsonst. Wenn wir Handbücher erstellen und drucken, dann kostet das Geld und Zeit. Davon leben wir unter anderem auch. So ist das nun mal.

Gruß Ralf


Als Antwort auf Visvanath Ratnaweera

Re: Eindrücke Infos'05

von Maik Riecken -
Hallo Visvanath,

Deine Einsicht, dass Inhalte fehlen, teilen wir bereits schon länger - eigentlich von Anfang an. Meine Kollegen Mike und Marc haben schon unglaublich viele Inhalte geschaffen, die auf http://www.moodleschule.de zu "besichtigen" sind.
Wir haben noch nicht weiter darüber gesprochen, aber aller Wahrscheinlichkeit nach werden die beiden bestimmt einige Materialien zu Kurspaketen zusammenfassen und auch frei anbieten. Darin sehe ich eine Zukunft - Verlage setzen eher auf proprietäre Lösungen (die meist nur auf einem OS laufen, also für viele Schulen absolut wertlos sind - Lizenzen usw.).
Ein Verlag wäre meiner Ansicht nach so lange wahnsinnig, Inhalte für Moodle zu entwickeln wie nicht über DRM o.ä. die Wahrung von Urheberrechten gewährleistet ist.  Wer in einer Schule arbeitet, weiß ganz genau, von welchem Problem ich dabei rede.
Wenn im übrigen ausgebildete Informatiklehrer Respekt vor der Serverwartung haben, dann läuft in deren Ausbildung meiner Meinung nach etwas grundsätzlich schief. Ich bin popliger Chemie- und Deutschlehrer und darf eigentlich nicht mehr können als ein Informatikkkollege, wenn es mit rechten Dingen zugeht. Es ist ja schön, wenn man Programmlogiken theoretisch analysieren und vielleicht auch mal umsetzen kann - es wird einem später als Schüler in der Wirtschaft ohne Anwendungsbezug wahrscheinlich aber nicht viel nützen. Getoppt wird das nur noch von Leuten, die meinen, das Informationsunterricht lediglich eine Einführung in MS-Office sei...

Gruß,

Maik
Als Antwort auf Maik Riecken

Re: Eindrücke Infos'05

von Ulrike Montgomery -

Hallo Visvanath und Maik,

ihr habt recht - Inhalte müssen her. Ein Lehrer mit vollem Deputat hat einfach keine Zeit, Inhalte für eine Lernplattform zu entwickeln. Ich habe nur ein halbes Deputat und komme kaum mit der Content-Erstellung nach.

Wir sollten uns ein Beispiel an den Briten nehmen. Dort stellt die National Learning Network http://www.nln.ac.uk/materials/common/Fact_Sheets.asp?from=home  Scorms für sehr viele Themen zur Verfügung. Diese Scorms können über das neue Object-Modul direkt in Moodle integriert werden, so dass ein Lehrer mit einem Klick an die Inhalte kommt. Ich habe diese Scorms gesehen und bin begeistert.

Leider dürfen die Scorms nur von Lehrern in GB heruntergeladen werden. Wir müssten unsere Kultusbehörden überzeugen, mit GB Verhandlungen aufzunehmen, um an die Scorms zu kommen (übersetzt sind sie schnell). Es gibt doch eine Menge EU-Gelder für eLearning. Allerdings habe ich die Befürchtung, dass meine Idee für unsere Behörden zu exotisch ist.

Gruß,

Ulrike

Als Antwort auf Ulrike Montgomery

Re:Lerninhalte für Schulen

von Ralf Hilgenstock -
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Kommt Zeit, kommen Lösungen.

Ok. Das ist etwas platt, aber der Ruf nach Fertigcontent war absehbar. Man wird sich nun überlegen müssen, was man will:

  • Einen Markt schaffen für Lehrmaterialien (wie im Bereich Unterrichtsmaterialien seit vielen Jahren). (z.B. AOL oder Verlag an der Ruhr u.v.a.m) Oder
  • Börsen in denen getauscht wird.

In Gesprächen mit Lehrern taucht dieses Thema in unterschiedlichen Formen immer wieder auf. Ein abgestimmtes Vorgehen, eine gemeinsame Erarbeitung von Inhalten und ein Austausch auf Schulebene - für mich die einfachste Lösung - scheint immer an mentalen Problemen zu scheitern.

Mittelfristig wird es vermutlich beides nebeneinander geben. Das ist nicht schlimm.

Viele Lehrer scheinen zugleich der Sammelleidenschaft zu frönen. Diese Eigenschaft sollte jedoch auch mit Geben verbunden sein. Aus meiner Perspektive haben Tausch- und Materialbörsen Zukunft.

Es gibt jedoch ein paar Voraussetzungen dafür:

  • Es steht ein Grundstamm an Material von ein paar Pionieren zur Verfügung.
  • Alle eingestellten Materialien sind frei von urheberrechtlichen Einschränkungen zumindest für den Schulbereich nutzbar. Mit dem Einstellen der Materialien wird dem Seitenbetreiber und den Nutzern der Materialien dies versichert.
  • Wer nimmt, gibt auch zurück. Alle Nutzer des Materials stellen selbst entwickelte Materialien zur Verfügung und geben zu den herunter geladenen Materialien nach der Sichtung Feedback und dem Einsatz im Unterricht eine qualifizierte Rückmeldung.
  • Es stehen technische Informationen zum Export/Import von Materialien für komplette Kurse und einzelne Lernakativitäten zur Verfügung.
  • Eingestellte Materialien werden entsprechend qualifiziert beschrieben:
    Fach, Schulform, Klasse, Inhalt, Lernziele, Einsatzeignung, genutzte Lernaktivitäten, moodle-Version

Wir sind bereit auf moodle.de entsprechenden Raum zur Verfügung zu stellen. (Hallo Maik, wir sollten überlegen wie wir dabei kooperieren können.) Es gibt bereits einige Interessenten, einen solchen Bereich zu moderieren. Bisher fehlte nur die Initialzündung. Ulrike, bist Du dabei?

Gruß Ralf
Vielleicht ergibt sich am Montag/Dienstag in Wien die eine oder andere Gelegenheit zum Gespräch darüber.

Als Antwort auf Ralf Hilgenstock

Re:Lerninhalte für Schulen

von Visvanath Ratnaweera -
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Das Forum lebt!

"Den Wunsch nach Inhalt" hab ich einfach weitergegeben. Genau anschuen sollte man es aller Fälle.

Hier mal die kritischen Punkte:
  • "Händchen halten" oder "Hilfe für Selbsthilfe"?
    ein Auto schenken ist eines, dann Chauffeur spielen ist was anders!
  • Wo ist die Interaktion?
    Der grosse Plus bei Moodle ist ja der Klassenbetrieb. Sonst könnten wir ja mit Word un SCORMS kurzen Prozess machen
  • Wo ist die Individualität?
    Es wird nachgesagt, ein Lehrer benutze lieber die Zahnbürste eines Kollegen als seine Unterlagen. Und hier?
  • Wer schaut für die Qualität?
    Verbindlichkeit? Verantwortung?
  • Das zweite grosse Problem "Respekt vor Server-Wartung" ist immer noch nicht gelöst

Nicht da was grundsätzlich falsch wäre. Vergleiche mal die Inhalte mit Büchern. Das Wissen wäre vorhanden, sogar billig. "Unterrichten" muss man es trotzdem!
Als Antwort auf Ralf Hilgenstock

Re:Lerninhalte für Schulen

von Ulrike Montgomery -

Hallo Ralf,

natürlich bin ich dabei. Ich bastele gerade mit eXe einige Scorms für Franz. In Business English haben die Briten wirklich alles. Ein deutscher Lehrer bräuchte nur zusätzlich ein wenig Begleitmaterial zu erstellen.

Was der Tausch innerhalb der Lehrerschaft betrifft, wird dies ein sehr langer Prozess. Wie viele Kollegen arbeiten denn überhaupt schon mit Moodle? Wie ist die Ausstattung an den Schulen? Ich habe gerade wieder eine Lehrerfortbildung hinter mir an einem Samstag - die Kollegen kamen freiwillig - und jetzt können sie nicht in einen DV-Raum, weil unsere Schule aus allen Nähten platzt (wir haben mehr Berufsschulklassen als erwartet) und DV-Anwendungen Vorrang vor Moodle haben.  Es müsste in den Lehrplänen stehen, dass der Einsatz moderner Technologien auch in den allgemeinbildenden Fächern verbindlich ist, dann wäre es für die Schulen einfacher, mehr PCs anzuschaffen.

Man kann den Schülern nicht einfach die URL des Schulmoodles in die Hand drücken und sagen: Jetzt übt fleißig! Bei unserer Schülerklientel klappt es nur, wenn man ihnen Moodle im Unterricht zeigt und erklärt. Das geht eben nur in einem DV-Raum.

Leider kann ich nicht nach Wien, wir haben noch keine Herbstferien.

Gruß,

Ulrike

Als Antwort auf Ulrike Montgomery

Re: Eindrücke Infos'05 / Contenterstellung

von André Krüger -
Hallo zusammen,

ich bin der Meinung, dass genügend Inhalte vorhanden sind, wenn die Lehrkäfte bereit sind diese für einen Tausch zur Verfügung zu stellen. Hier habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Tausch zwischen Kollegen verschiedener Schulen meist problemloser verläuft als unter Kollegen derselben Schule. Warum wollen wir die Tauschbörse nicht neu beleben ?

Ich bin der Meinung dass viele Lehrer ihre Tests bereits als Word-Dokumente irgendwo abgespeichert haben. Diese nach moodle zu integrieren ist kein Problem, dafür kann ich gern eine kurze Anleitung zur Verfügung stellen. Wenn hier nur 100 Lehrer einen Test aufbereiten, haben wir eine gute Ausgangsbasis. Wer nicht tauschen will, kann ja gern bei den sehr einsatzbereiten Kollegen kaufen.
Hier würde ich sogar soweit gehen, dass es möglich ist, dies automatisiert zu unterstützen. Ich betrachte mich nicht als Contententwickler und kann dieses Projekt nur unterstützen, wenn andere bereit sind ihre vorhandenen Testfragen zur Verfügung zu stellen.

Für die Erstellungen von Scorm-Paketen gibt es inzwischen mehrere interessante Tools (Exe Weload ), die nach einer kurzen Erläuterung jeder begreift. Allerdings muss man hier sehr darauf achten, dass möglichst kurze Sequenzen erzeugt werden. Eine Alternative dazu ist HarvestRoad Hive, welches in der Lage ist Scorm-Pakete neu zusammen zu stellen.

In diesen Punkten liegen die Herausforderungen bei Einführungsprojekten. Ich kann die weniger begeisterten Kollegen nur überzeugen, wenn Sie mit möglichst wenig Aufwand Arbeitserleichterungen sehen, z.B. regelmäßige Tests ohne Korrekturstress. Auf der anderen Seite bin ich als Techniker nicht bereit ein System für 5 Prozent der Lehrkräfte zu betreiben, da ich dann erst einmal pauschal behaupte, dass hier nur einige "hyperaktive" Lehrkräfte, mir Arbeit machen wollen. Deshalb ist es meiner Meinung nach sehr wichtig, dass die Einführung gut vorbereitet wird, damit ich mit kleinen Schritten eine möglichst große Akzetanz schaffe.
Jetzt habe ich hier sicher viele Dinge erwähnt, die viele schon erlebt haben. Meiner Meinung nach liegt der Schlüssel aber nicht beim Content, dieses Problem kann gelöst werden. Viele Lehrkräfte müssen beim Einsatz von LMS ihre Methoden grundsätzlich ändern und dies bereitet vielen große Probleme.

Gruß André

Als Antwort auf André Krüger

Re: Eindrücke Infos'05 / Contenterstellung

von Maik Riecken -
Guten Tag zusammen,
So, hier kommt ja nun einiges auf den Tisch des Hauses, ich versuche mal, das ein wenig geordnet abzuhandeln:

Zu Andre:
Ich bin Gymnasiallehrer an einem großen Gymnasium mit 100 Kollegen. Wir sind zwei Kollegen, die Moodle aktiv nutzen. Das hat genau den Grund, dass Content fehlt. Die Initialzündung besteht doch gerade darin, dass ich z.B. als Ahnungsloser in einer Vertretungsstunde in den PC-Raum gehen kann und dort 30 Schüler sinnvoll und ohne jede Vorbereitung arbeiten sehe. Dabei lecken Kollegen eindeutig Blut und sind auch eher bereit, eigenes beizutragen. Wir werden jetzt aber Moodle für Comenius einsetzen (europäisches Projekt von sechs Schulen unterschiedlicher Nationen), Wir tun das, weil ich vor einem Jahr Schulungen zu Moodle angeboten habe, die viel besser verlaufen wären, hätte ich zeigen können: Guckt mal, das könnt ihr tun und jetzt zeige ich euch wie.
Marcs und Ickes laufendes Projekt erweist sich als ein weiterer Meilenstein auf diesem Weg: Sie bereiten Schülerinnen und Schüler auf die zentralen Lernstandserhebungen in NRW vor - haben dafür aber riesig viel Content geschaffen. Ich sitze dabei hauptsächlich im Maschinenraum wie du Andre (Technik), der zwar nötig ist, Moodle aber meiner Ansicht nach nicht einen Schritt in Sachen Bekanntheitsgrad weiterbringt. Das was zählt, sind die bunten klicki Bilder und die Musik und die Filme und die sich automatisch korrigierenden Tests und demnächst die runden Ecken auf moodleSCHULE.de oder der Aqua-Stil. Das ist für mich als Techniker traurig, aber so ist es wohl. Das Auto macht ohne Straße eben nicht so viel Freude.

Zu Ralf:
Die Tauschbörsenidee ist meiner Meinung in der bisher initiierten Form nicht umsetzbar, was sehr richtig an mentalen Problemen scheitert. Wer nicht mindestens ein halbes Jahr die große Pause als "Vollkollege" im Lehrerzimmer gesessen hat, kann sich von diesem Bereich keine Vorstellung machen, da wir hier nicht von Logik reden: Viele Kollegen wollen psychologisch gepackt werden, wofür so ein junger Langhaariger wie ich z.B. nur bedingt taugt *g*.
Für Niedersachsen kann ich als Wehrdienstverweigere zusätzlich momentan sagen, dass ich große Lust hätte, dem Kultusministerium ein gar und gar nicht pazifistischen Besuch abzustatten, hier einige Stichpunkte des letzten(!) Jahres:

Klassenteiler 32 (ab 33 wird geteilt)
Abitur nach 12 Jahren
Zentralabitur
Reform der Oberstufe (quasi im Klassenverband)
12-18 neue Konzepte, die eine Schule eigentlich erarbeiten soll
Abschaffung der Rahmenrichtlinien - Lernzielorientierung, bzw. auch noch Kompetenzmodell mit dabei
Massive Abwertung einiger Fächer für das Abitur (z.B. Chemie)
....

An Haupt- und Realschulen sieht es eher noch wirrer aus. Und da kommt ein Moodlevertreter und sagt: Nu mach mal Inhalte dafür...

Gleichwohl gibt es viele Kollegen, die dazu trotzdem bereit wären, aber keine Lobby haben: In Niedersachsen ist eine Agentur mit der Entwicklung eines neuen LMS beauftragt... Ich habe im letzten Winter in einem Wettbewerb mit Moodle gegen ein E-Mailprojekt und ein Wiki verloren (und habe es auch vorhergesagt) - die da oben begreifen anscheinend nicht einmal, was sie da in der Hand gehalten haben.

Es braucht also zunächst einmal auch Einfluss in den Entscheidungsgremien, obwohl ich persönlich das Feld lieber von unten aufrollen würde. Was eingesetzt wird, setzt sich durch (vgl. Arktur). Die Entscheidungsschlacht wird jedoch meiner Ansicht nach auf dem Feld bei Content geschlagen. Die Verlage kann man dabei meiner Meinung nach eigentlich abschreiben.

Maik


Als Antwort auf Maik Riecken

Re: Eindrücke Infos'05 / Contenterstellung

von Ralf Hilgenstock -
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Hallo Maik,

"Es braucht also zunächst einmal auch Einfluss in den Entscheidungsgremien, obwohl ich persönlich das Feld lieber von unten aufrollen würde. Was eingesetzt wird, setzt sich durch (vgl. Arktur)."

Ich bin da eher der Ansicht: das eine zu tun, ohne das andere zu lassen. Aus der Rolle Lehrer an der Schule ist es schwer hier aufzutreten. Diese Diskussion werde ich aber nicht in aller Öffentlichkeit weiter führen.

"Die Entscheidungsschlacht wird jedoch meiner Ansicht nach auf dem Feld bei Content geschlagen. Die Verlage kann man dabei meiner Meinung nach eigentlich abschreiben."

Die interessante Frage ist nun: wer hat den Content. Es werden genau die Verlage sein, die diese Frage dominieren. Im Hintergrund und nicht nur da, arbeiten alle Schulbuchverlage an der elektronischen Bereitstellung ihrer Contents. Dazu gehen Sie vielfältige strategische Partnerschaften ein. Sie wären schön blöd, wenn sie es nicht täten. Das ist einerseits eine Zweitverwertung, andererseits eine notwendige Zukunftsoption.

Was nun hier strategisch wichtig ist, ist eine Position aufzubauen in der den Verlagen klar ist, dass moodle kompatible Formate für sie existenziell sind.
Dafür entscheidend ist die Frage, ob vor und parallel zu den Verlagen von Lehrern Material in moodle zur Verfügung gestellt wird. Wenn es gelingt, hier kritische Massen aufzubauen ist der Weg für andere klar vorgezeichnet.

Die Materialien für die Lernstandserhebungen sind hier strategisch ein wichtiger Start-Punkt.
Gruß Ralf

Als Antwort auf Ralf Hilgenstock

Re: Eindrücke Infos'05 / Contenterstellung

von Maik Riecken -
Hach, da habe ich ja was angestellt...

Also:
moodleSCHULE.de war mal die Einzelkämpferschiene. Das Kind wird mehr und mehr erwachsen und unter den Lehrern in NRW bekannt - die Anmeldezahlen sprechen da für sich, das geht rapide hoch. An Resourcen, um Inhalte bereitzustellen und zu sammeln fehlt es uns glücklicherweise auch nicht, das war einmal. Ob, wo und wie dieser Content zur Verfügung gestellt wird, das entscheiden Marc und Mike irgendwann, irgendwie und irgendwo.

Thema Verlage:
Für einen Verlag ist es existenziell, mit seinen Materialien Geld zu verdienen. Seine Rechte kann er nicht im Bereich von OpenSource durchsetzen, dazu fehlt es Moodle an einer geeigneten Schnittstelle (die ich im System nicht dulden würde, wäre sie nicht hinreichend dokumentiert und da beißt sich die Katze in den Schwanz).

Übrigens sind viele dieser berühmten "Lehrerordner" zumindest in Teilen "Best of Verlag 1, 2, 3, 4...", d.h. keinesfalls frei von Rechten Dritter - was ein immenses Problem für eine Veröffentlichung ist - unbewusst wissen wir Lehrer ja nun doch, was wir da tun. Wir erfinden das Rad nicht ständig neu...

Aber:
In den Ausbildungseminaren der Lehrerfortbildung wird ständig exzellenter Content nach oftmals neuesten didaktischen Maßstäben von den angehenden Lehrern und Lehrerinnen produziert - hier wäre eventuell eine Quelle (Lehrprobenentwürfe enthalten immer Arbeitsblätter und komplette themengebundene Didaktisierungen)

Thema "Eigener Content":
Ich habe einiges an Werken von mir auf der Platte liegen. Das soll ich jetzt eintippen? Damit ist es doch überhaupt nicht getan - das muss doch für Moodle völlig neu didaktisiert werden denn gerade von euch beiden wurde auch schonmal kritisiert, dass Moodle oft nur als reine "Dokumentenablage" genutzt wird. Etwas aufzuschreiben kostet mich keine Zeit - das Denken davor, das zieht Resourcen - die habe ich als Lehrer momentan nicht und damit bin ich nicht allein. Ich grüble mehr über Reihenfolgen und Fragen - die Methoden und Materialien kommen später
dann automatisch.

Das Proprietäre werden die Verlage erst in dem Moment verlassen, in dem sich nennenswerte Konkurrenz am Horizont auch nur andeutet. Auf Moodle werden sie dabei nur bei einer Etablierung im Bildungswesen setzen. Die entscheidende Frage muss lauten: Wie kann ein Verlag, der für Moodle Inhalte bereitstellt, davon finanziell profitieren? Ich weiß nicht, wie das gehen sollte - Kurse können recht flott auf "Wanderschaft" gehen. Eine externe Verlinkung von Dateien könnte hier etwas bringen, ist aber auch nicht unumgehbar und setzt "alwas online" voraus. Bei einem Verlag online direkt Schüler arbeiten zu lassen - davor graust es mir wirklich.

Was habe ich denn als Verlag von diesen Allianzen? Was sagen denn die Großen zu dem Thema? Wir haben da schon einiges zu hören bekommen.

Gruß,

Maik
Als Antwort auf Maik Riecken

Re: Eindrücke Infos'05 / Contenterstellung

von Visvanath Ratnaweera -
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Hello Maik & Co.

Einzelkämpfer hin oder her, seid Ihr mit Herzblut dabei!

Ich versuche aus den vielen Inputs konkreten Ideen herauszu filtern.

Zum Hauptthema Inhalt:
- Wir sehen weiterhin Verlage und Tauschbörsen als Hauptquellen, wobei unsere Meinungen über ihre relative Stellung auseinander gehen. Die zwei Wege schliessen einander keinesfalls aus! Jede(r) sollte auf seiner Linie weiter arbeiten, oder noch schöner, als Gruppe.

- Maik's Vorschlag In den Ausbildungseminaren der Lehrerfortbildung wird ständig exzellenter Content nach oftmals neuesten didaktischen Maßstäben von den angehenden Lehrern und Lehrerinnen produziert - hier wäre eventuell eine Quelle kann ich nach dem Besuch von Infos'05 ganz gut vorstellen. (Bin eher der Techniker, Didaktik kommt nachher ;egg Ich überlege mir, wir eine konkrete Umsetzung aussehen könnte.

Das Nebenthema "von oben herab" oder "von unten aufrollen":
- obwohl das Wort "Kultusministerium" oft mit einem bitteren Geschmack ausgesprochen wird, hatte ich im "Pädagogoschien Forum" den Eindruck die Politik, mindestens in einigen Bundesländern, mache mit.

- Was braucht das Kollegium, Motivation vorausgesetzt, um offene Informatik-Technologien im Unterricht einzusetzen? Vielleicht können wir einen separaten Diskussionszweig dazu widmen.

Als Antwort auf Maik Riecken

Re: Eindrücke Infos'05 / Contenterstellung

von André Krüger -
Hallo Maik,

Du hast hier nichts angestellt anerkennend .
Für mich zeigt diese Diskussion wieder einmal, wie wenig ich eigentlich vom Schulsystem in Deutschland weiss. Ich hoffe, dass die Diskussion wieder einen kleinen Schritt dazu beiträgt, weitere Interessierte zu mobilisieren.

Ich würde mir wünschen, dass wir deinen Vorschlag aufgreifen und die Lehrerausbildung versuchen zu integrieren. Hier habe ich einen Kontakt in Karlsruhe, den ich  ansprechen werde.  Sollte er hier eine  Möglichkdeit  sehen, werde ich  dies hier mitteilen.

In einem Punkt kann ich Dir nicht zustimmen:
"Seine Rechte kann er nicht im Bereich von OpenSource durchsetzen, dazu fehlt es Moodle an einer geeigneten Schnittstelle (die ich im System nicht dulden würde, wäre sie nicht hinreichend dokumentiert und da beißt sich die Katze in den Schwanz)."

Dies wird bereits mit der Version 1.6 nicht mehr so sein. Wie sicher bereits bekannt ist, wird mit der Version 1.6. als einziges kommerzielles Produkt HarvestRoad Hive in moodle integriert. Ab diesem Zeitpunkt gibt es eine neue Schnittstelle, die für andere Anwendungen leicht modifiziert werden kann. Ich habe hier die Lösung von Marcus Schubert im Blickfeld, die eine Anbindung von OWL an moodle bieten wird.

HarvestRoad Hive bietet die Funktionalitäten, die Verlage benötigen, damit die Zugangskontrolle und Nutzung von Materialien geregelt werden könnte. Damit kann dann über den normalen Link auf Arbeitsmaterialien, der entsprechende Zweig in HIVE durchsucht werden. Ob die Verlage bereit sind, damit Content zu einem vernünftigen Preis anzubieten bleibt abzuwarten.
Hier bin ich gespannt, was die nächsten Wochen bringen.

Gruß André

( jetzt bereits in Wien, bei leider sehr regnerischem Wetter )

Als Antwort auf Maik Riecken

Re: Eindrücke Infos'05 / Contenterstellung

von André Krüger -

Hallo Maik,

vielen Dank für die ausführliche Darstellung und euren Einsatz als Einzelkämpfer. Die moodle- Kurse von Marc und Icke ( moodleschule.de ) finde ich sehr gelungen und wünsche mir eigentlich, dass wir es gemeinsam schaffen eine Plattform zu finden, damit Ihr Einsatz nicht nur moralische Anerkennung findet. Hier bin ich gern bereit Unterstützung zu leisten. Ich denke aber als pädagogischer Laie, dass uns klicki Bilder und Musik bei der Wissenvermittlung keinen Schritt weiter bringen. Eine optische Auflockerung ist sicher ein zusätzlicher Anreiz, aber gerade die Erstellung dieser Materialien ist nicht unbedingt einfach und für den technisch nicht sonderlich interessierten eine unüberwindbare Hürde.

Ich kann mich deiner Meinung nicht anschließen, dass Content fehlt. Ich weiss nicht mehr genau, wer behauptet hat, dass Lehrer Jäger und Sammler von Materialien sind und mindestens 2 Ordner im Schrank stehen haben, aber dies ist der Ansatz. Diese Dinge sollten meiner Meinung nach genutzt werden, um Content zu erzeugen und dies können wir mit technischen Mitteln unterstützen. Vor einem Jahr hätte auch ich nicht genau gewußt, wie ich viele überzeugen kann, heute weiss ich mit welchen Hilfsmitteln ich viele begeistern kann. Ich weiss, dass ohne eure Eigeninitiative überhaupts nicht voran gehen würde. Als verantwortlicher Schullleiter kann ich aber kein System betreiben, was von 2% der Lehrkräfte genutzt wird. Ich kann hier keine guten Ratschläge geben, aber beim letzten Projekt hat sich ein Vorgehen in kleinen Schritte als Vorteil erwiesen.  

Gruß André

P.S: Ich muss jetzt die letzten Vorbereitungen für meine Wien Reise treffen, da ich bereits morgen früh fliege und bin daher in den nächsten Tagen nur eingeschränkt erreichbar.

Als Antwort auf André Krüger

Re: Eindrücke Infos'05 / Contenterstellung

von Marc Lachmann -
Hallo Forenleser,

"Ich weiss nicht mehr genau, wer behauptet hat, dass Lehrer Jäger und Sammler von Materialien sind und mindestens 2 Ordner im Schrank stehen haben, aber dies ist der Ansatz. Diese Dinge sollten meiner Meinung nach genutzt werden, um Content zu erzeugen und dies können wir mit technischen Mitteln unterstützen."

Diese "Behauptung" kommt von mir. Leider sind die Materialien mehr oder minder alle urheberrechtlich geschützt. Sie dürfen fotokopiert aber nicht online gestellt werden!!!

Der Ansatz "Schulverlage" zu überzeugen moodle-taugliche Materialien zu erzeugen, halte ich für zwingend notwendig. Gleichzeitig benötigen wir die kostenlose Kurserstellung durch fleißige Kolleginnen und Kollegen.

Dennoch bin ich sehr skeptisch, was Tauschbörsen leisten sollen und können.
Bitte schaut euch bekannte Materialtauschbörsen an, wie z.B. die "Mutter aller Tauschbörsen" die Zentrale für Unterrichtsmaterialien (ZUM e.V.).
- Nicht gut! Warum? - Nur ein Beispiel:
Wer wacht über die Qualität der Materialien?

Ich bleibe dabei. Das Gros der Materialien/Kurse muss jeder Lehrer auf seine Schüler, sein Thema, seinen Unterrichtsstil anpassen. Das gilt auch für den Einsatz von Lernplattformen. D.h. wir benötigen digitalen Medien, aber nicht die Kurse als Ganzes. (Ausnahmen bestätigen die Regel)
Wenn die Verlage einen Weg finden würden, ihre digitalen Unterrichtsmaterialien lizenzrechtlich so zu vermarkten, das der Einsatz in einem geschlossenen Online-System erlaubt ist, dann wären wir einen großen Schritt weiter.
Der Ansatz von Ulrike Montgomery erscheint mir da viel erfolgsversprechender.
Wir brauchen starke Partner, die uns Mediensquenzen erstellen, möglichst kostenlos.
Die Briten machen es uns vor.
Ulrike, warum tauscht du nicht mit uns? [Ich bin am franz. Kurs interessiert!]
zwinkernd

Was wir brauchen sind Leuchtturmprojekte und alltägliche Beispiel, die die Effizienz von moodle beweisen, um die Entscheidungsträger zu überzeugen.
Deshalb brauchen wir eine engere Zusammenarbeit der moodle-Befürworter.
(Eine starke Community entscheidet über sein oder nicht sein...)

Gruß aus Kleve
Marc
Als Antwort auf Marc Lachmann

Re: Eindrücke Infos'05 / Contenterstellung

von Visvanath Ratnaweera -
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Hello Marc

"Ich bleibe dabei. Das Gros der Materialien/Kurse muss jeder Lehrer auf seine Schüler, sein Thema, seinen Unterrichtsstil anpassen. Das gilt auch für den Einsatz von Lernplattformen. D.h. wir benötigen digitalen Medien, aber nicht die Kurse als Ganzes. (Ausnahmen bestätigen die Regel)
Wenn die Verlage einen Weg finden würden, ihre digitalen Unterrichtsmaterialien lizenzrechtlich so zu vermarkten, das der Einsatz in einem geschlossenen Online-System erlaubt ist, dann wären wir einen großen Schritt weiter."


Da hast Du vollkommen recht!

"Was wir brauchen sind Leuchtturmprojekte und alltägliche Beispiel, die die Effizienz von moodle beweisen, um die Entscheidungsträger zu überzeugen."

Hier bin ich nicht so sicher. Schauen die "Entscheidungsträger" auf den Inhalt? "Leuchtturmprojekte" vielliecht. Wie sind sie auf den Turm gelandet, ohne Politiker meine ich?

"Deshalb brauchen wir eine engere Zusammenarbeit der moodle-Befürworter.
(Eine starke Community entscheidet über sein oder nicht sein...)"


Tönt vernünftig, wobei ich die Gemeinde nicht allzu viel spalten würde, z.B. Quell-offene Plattformen und Standard-Formate statt nur Moodle.
Als Antwort auf Visvanath Ratnaweera

Re: Eindrücke Infos'05 / Contenterstellung

von Marc Lachmann -
Hallo Visvanath,

"Was wir brauchen sind Leuchtturmprojekte und alltägliche Beispiel, die die Effizienz von moodle beweisen, um die Entscheidungsträger zu überzeugen."


Diese Fragen müssen gestellt werden:
WER (von den pol. Entscheidungsträgern) kennt zum gegenwärtigen Zeitpunkt "moodle"?
Wie kann es sein, dass im Schüler und Lehrer stärksten Land NRW eine Plattform gewält wird (ich meine CLIX), die nicht nur proprietär ist, sondern auch Lizenzkosten verursacht?
Wie kann es, dass die deutschlandweit bekannte und genutze Lernplattform lo-net.de (Lehrer-Online) auf eine Plattform umgestellt wird, die nicht moodle heißt?
Die Antwort ist klar. moodle ist (noch) unbekannt!
Hier treten Firmen oder Interessenvertreter auf, die abseits der Entwicklung an der Basis Entscheidungen treffen.

Was machen die moodleaner? Jeder kocht sein Süppchen.
Ralf Hilgenstock, sie sind im Prinzip derjenige, der die Allianz zwischen Firmen, Hochschulen, politischen Entscheidunsgträgern und Schulpraktikern schmieden kann.
Der Schulmeister aus der Kleinstadt bekommt kein Gehör.

Bei der "Organisation" der Community kann es nur darum gehen, Leute einzuladen und nicht auszuschließen. Aber gerade moodle mit der "Notwendigigkeit" zur Anmeldung verhindert einen regen Austausch.
Surft man durch die moodles dieser Welt - ich habe schon viele gesehen - dann steht man fast immer vor verschlossenen Türen. Positive Ausnahme ist moodle.org. Auch wir von moodleSCHULE.de oder moodle.de von Ralf oder die diversen Lernboxen und Testcenter sind überwiegend abgeschlossen. Eine Registrierung ist vielleicht aus kommerziellen und datenschutzrechtlichen Gründen sinnvoll. Der Community sind sie nicht zuträglich.
(Denke ich an Communities, dann denke ich an Wikipädia.)

Offenheit und ein breites Angebot sind für mich der Schlüssel zum Erfolg.
Hand aufs Herz, welche deutsche Plattform leistet das?

Gruß
Marc Lachmann

PS: Wir denken darüber nach unseren Trainingscenter für zentrale Prüfungen zu öffnen. Die über 300Zeitstunden, die wir zur Erstellung brauchten, warten auf eine breitere Nutzung. Zunächst gilt es Entscheidungsträger zu beeindrucken und weitere strategische Partner zu finden...
Als Antwort auf Marc Lachmann

Re: Eindrücke Infos'05 / Contenterstellung

von Marc Lachmann -
Kleine Ergänzung:
"Ralf Hilgenstock, sie sind im Prinzip derjenige, der die Allianz zwischen Firmen, Hochschulen, politischen Entscheidunsgträgern und Schulpraktikern schmieden kann. Der Schulmeister aus der Kleinstadt bekommt kein Gehör."

Nur um hier nicht den Eindruck zu erwecken, ich würde jemanden die Qualifikation absprechen.
Ralf Hilgenstock steht stellvertretend für die professionellen moodle-Anbieter, im Unterschied zu den technisch und didaktisch-methodisch interessierten Lehrerinnen und Lehrern.

Marc
Als Antwort auf Visvanath Ratnaweera

Re: Eindrücke Infos'05 / Contenterstellung

von André Krüger -
Hallo Visvanath,

"Tönt vernünftig, wobei ich die Gemeinde nicht allzu viel spalten würde, z.B. Quell-offene Plattformen und Standard-Formate statt nur Moodle. "

Diesem Punkt kann ich voll unterstützen. Wie Ulrike bereits festgestellt hat, ist Scorm im Moment wahrscheinlich das beste Format. Ich habe zwar im Moment große Mühe, Lehrkräften die entsprechenden Tools zu zeigen. Nachdem einige erkannt haben, dass Sie damit plattformunabhängig bleiben, sind Sie bereit dies zu unterstützen.

Gruß André

Als Antwort auf André Krüger

Re: Eindrücke Infos'05 / Contenterstellung

von Leonhard Küllinger -
wir haben in Österreich innerhalb der letzten 3 Jahre einiges an Content und Rezepturen zusamengebastelt, vieles ist aus Copyrightgründen nicht im Netz zu finden. Schade. Trotzdem ist hier eine Seite zu nennen in der ordentlich "approbierte" Inhalte aus den Notebookklassen zur Verfügung stehen.

www.e-teaching-austria.at

Was mit den anderen Inhalten passiert kann ich jetzt noch nicht sagen.
Als Antwort auf Marc Lachmann

Re: Eindrücke Infos'05 / Contenterstellung

von Ulrike Montgomery -

Hallo Marc,

den Franz. Kurs könnt ihr gern haben.  Urheberrechtlich gibt es keine Probleme, da ich nichts Eingescanntes habe. Alles ist Marke Eigenproduktion oder externe Links. Ich muss jetzt nur noch die MP3 Dateien löschen. Ich habe nämlich die Begleit- CDs zum Lehrbuch in MP3 umgewandelt und hochgeladen. Ob das erlaubt ist, weiß ich nicht. Es hat meines Wissens nach noch niemand außer mir gemacht. 

Der Kurs richtet sich allerdings nach dem Lehrplan für höhere Berufsfachschulen, d.h. es ist auch Wirtschaftsfranz, und Handelskorrespondenz. Eure Lehrer müssten sich das herauspicken, was für Realschulen in Frage kommt.

Deshalb meine Idee mit Scorms. Da geht das Auswählen wesentlich einfacher als bei einem normalen Moodle-Kurs.

Zur Zeit arbeite ich an einem reinen Anfängerkurs, der sich nach dem Lehrbuch Cours Intensif I (Klett-Verlag) richtet.

Hat jemand Content für Mathematik? (Grundrechenarten, Bruch- und Prozentrechnen). Das fehlt bei uns.

Wir brauchen unbedingt eine enge Zusammenarbeit aller Moodle-Lehrer im deutschsprachigen Raum  (das widerspricht natürlich unserem Bildungsföderalismus - es ist doch gar nicht erwünscht, dass man mit den anderen Bundesländern kooperiert - jeder kocht sein eigenes Süppchen und dass ein anderer Kollege vielleicht ein besseres Rezept hat, kriegt man gar nicht mit).

Vielleicht können wir das ein wenig ändern.

Gruß,

Ulrike

Als Antwort auf Ulrike Montgomery

Re: Eindrücke Infos'05 / Contenterstellung

von Marc Lachmann -
Hallo Ulrike,

(das widerspricht natürlich unserem Bildungsföderalismus - es ist doch gar nicht erwünscht, dass man mit den anderen Bundesländern kooperiert - jeder kocht sein eigenes Süppchen und dass ein anderer Kollege vielleicht ein besseres Rezept hat, kriegt man gar nicht mit)

dieses Denken ignoriert eine internetbasierte, grenzen- und ideologienüberschreitende Zusammenarbeit von Lehrern. lächelnd
Vielen Dank für den Französisch-Kurs. Mit Scorm haben wir noch keine Erfahrung.
Wärst du bereit diesen schönen, einfachen Kurs bei moodleSCHULE in den Beispielbereich einzuspielen???
 
"Ich habe nämlich die Begleit- CDs zum Lehrbuch in MP3 umgewandelt und hochgeladen. Ob das erlaubt ist, weiß ich nicht. Es hat meines Wissens nach noch niemand außer mir gemacht.
"
Wenn ich dich richtig verstehe, dann ist dieses Vorgehen noch bis Ende 2005 gesetzlich erlaubt. Danach darfst du urheberrechtlich geschütztes Material in virtuell abgeschlossenen Räumen nicht mehr anbieten. (Diese INFO ist mit Vorsicht zu genießen!!!) Siehe Hinweis der Uni-Berlin.

Zur Zeit arbeite ich an einem reinen Anfängerkurs, der sich nach dem Lehrbuch Cours Intensif I (Klett-Verlag) richtet.
Solche Infos gehören nicht in ein öffentliches Forum, da dies urheberrechtlich bedenklich ist. Es gibt leider auch windige Rechtsvertreter...
Aber schön zu wissen.

Nochmals ein dickes Kompliment zu deinem Artikel in moodle@work.
Einige meiner Kolleginnen und Kollegen müssen nun diesen Artikel lesen!!!
(Sonst kündige ich die Freundschaft! zwinkernd )
 
Ich melde mich per Email bei dir.

Marc

Als Antwort auf Marc Lachmann

Re: Eindrücke Infos'05 / Contenterstellung

von Visvanath Ratnaweera -
Nutzerbild von Besonders aktive Moodler Nutzerbild von Translators
Für ein Wochenende ist es einiges gelaufen, nicht? zwinkernd

Ich hoffe, dass in "Wien" weitere Austausch stattfindet und wir am Schluss ein paar Ideen konkret umsetzen können, auch wenn sie nur "Süppchen" sind.

Grüsse
Visvanath
Als Antwort auf Visvanath Ratnaweera

Re: Eindrücke Infos'05, Podiumsdiskussion

von Visvanath Ratnaweera -
Nutzerbild von Besonders aktive Moodler Nutzerbild von Translators
In diesem Zusammenhang möchte ich die Podiumsdiskussion im Anschluss der Tagung festhalten:

Informatik in der Schule - Fach oder fächerübergreifendes Prinzip?

30.9.2005, 11:00 - 12:00 Uhr, HS3

Seit Jahren klopft das Fach Informatik an die Schultür und möchte eingelassen werden. - Und: Was ist erreicht?

In allen Bundesländern gibt es in der gymnasialen Oberstufe das Grundfach Informatik und in einigen Ländern auch das Leistungsfach Informatik. Eine Abiturprüfung in Informatik ist meistens möglich. In der Sekundarstufe I ist die Situation heterogener. Von der Arbeitsgemeinschaft über Wahlfach, Wahlpflichtfach bis hin zum Pflichtfach gibt es alles. Die GI (Gesellshaft für Informatik) fordert jünst im Memorandum zur Schulinformatik erneut ein generelles Pflichfach Informatik in der SI. - Andererseits gibt es die Vorstellung, dass es keines speziellen Faches bedarf, um Kindern un Jugendlichen informatische Bildung zu vermitteln. Dies kann und muss in vorhandenen Unterrichtfächern erfolgen. Konkrete Vorhaben sind zwar häufig gescheitert - man denke an die Informationstechnische Grundausbildung -, aber das lag nicht an der Idee, sondern an der Umsetzung, also an widrigen Umständen in der schulischen Wirklichkeit.

Mit der Podiumsdiskussion wird ein erneuter Versuch unternommen, die gestellte Frage zu beantworten. Die Diskussion verspricht interessant zu werden, denn die Teilnehmer auf dem Podium vertreten ganz unterschiedliche Erfahrungen und Sichten zur informatischen Bildung.