Lust und Last der Individualisierung

Lust und Last der Individualisierung

von Ralf Hilgenstock -
Anzahl Antworten: 16
Nutzerbild von Besonders aktive Moodler Nutzerbild von Deutsche Moodle Übersetzer Nutzerbild von Entwickler Nutzerbild von Moodle Partner Nutzerbild von Translators
Wenn ich mir verschiedene Diskussionen rund um dwen Einstaz von moodle in den letzten Wochen ansehe, dann fällt mir auf, dass immer häufiger die Individualisierung der Systeme zum Thema gemacht wird.
Das ist schön, das ist nett. Aber: das ist auch problematisch.

moodle ist als open source System sehr stabil und auch unter Last gut zu administrieren. moodle ist aber auch ein äußerst komplexes System.

Jede Anpassung von moodle durch Veränderung des Codes und auch die Individualisierung hat weitgehende Auswirkungen:
  • die Systemstabilität wird u.U. in Mitleidenschaft gezogen.
  • das Systemupdate wird erschwert
  • der Support - auch in diesem Forum - wird immer schwieriger
  • der Nutzen von Handbüchern und Dokumentationen wird geringer, weil sie nicht mehr die installierten Systeme abbilden. Letztlich muss jeder sein eigenes Handbuch für die Nutzer schreiben.
Wer moodle modifiziert muß wissen, worauf er sich einlässt. In vielen Fällen steht er dann alleine da.

Ich habe noch nicht davon gehört, dass jemand sein Office-Programm so weit individualisieren will, dass es alle Knöpfe an anderern Punkten hat als der Standard.

Wie denkt Ihr über Notwendigkeit, Begrenzung und Folgen der Individualisierung von moodle Systemen?

Mittelwert:  -
Als Antwort auf Ralf Hilgenstock

Re: Lust und Last der Individualisierung

von Dag Klimas -
Nutzerbild von Besonders aktive Moodler Nutzerbild von Deutsche Moodle Übersetzer Nutzerbild von Translators
Hallo Ralf,

das sind die zwei Herzen die in einer Brust schlagen. Viele reden von 'Wiedererkennungswert'. Die Lernumgebung muss sich an das Umfeld anpassen - oder das Umfeld (Web-Auftritt, Logos usw.) müssen sich an Moodle anpassen. Wir haben uns für das Erstere entschieden ( www.lerncenter-bb.de ).

Moodle-Systeme unterscheiden sich schon bei der Frage, welche Blöcke biete ich an? Achte ich dabei z.B. darauf Navigation von Information zu trennen (hallo Urs, Danke für den Impuls bei der Konferenz!)?

Auch die Sprachregelung ist spannend. Wie löse ich für meine Lernumgebung das (West-)Deutsche (es ist spannend in Berlin zu leben und dabei einiges zu erleben) Problem Mensch und Menschin (der Mensch - weibliche Form also Menschin)? Wir sprechen daher von Mitgliedern (das=sächlich) statt von Teilnehmer/innen. Wie weit nutze ich englische Begriffe (upload statt Hochladen)? Wir haben dank eurer Unterstützung eine tolle Basisübersetzung. Nur wird sie für alle Regionen und Zielgruppen passend sein?

Für dich als Anbieter von Handbüchern ist dies natürlich fatal. Weil die Individualisierung der Totfeind von 'Standardwerken' ist. Ich danke dir übrigens auf diesem Wege für deine Werke! Und hier schlägt auch das zweite Herz. Wir führen auch Moodle-Schulungen durch. Diese werden wir 'auf' Standard mit entsprechenden Hinweisen fahren, außer es ist ein 'Firmenseminar' bei einer angepassten Version. Aber das ist normal in diesem Geschäft.

Für mich liegt derzeit die Grenze beim Eingriff in den Code. Wer hier Änderungen vornimmt, sollte nicht nur wissen was er tut, er sollte sich auch über den Pflegeaufwand im Klaren sein. Außerdem sollte er sich damit befassen, dass die Problemlösung nicht mehr kostenlos sondern konstenpflichtig erfolgt. Es ist ja kein Gemeinschafts- sondern ein Individualproblem zwinkernd

Ich freue mich auf Antworten ... und hoffentlich nicht nur zum Genus-Ansatz zwinkernd

Dag
Als Antwort auf Dag Klimas

Re: Lust und Last der Individualisierung

von Harald H -
Hallo Dag,
erst mal, sehr schöne Seite!
Wenn ich das richtig sehe, hast du aber lediglich das Moodle Template verändert?

Ich bin der Meinung Moodle bietet bereits genügend Möglichkeiten zu Inidividualisiserung (verändern des Templates, Grafiken, einfügen von Blöcken usw.).
Veränderungen im SourceCode könnten doch (soweit sie sinnvoll sind) in den offiziellen Moodle Source Code mit aufgenommen werden.
Bei Veränderungen im Code hat man eben das Problem, dass man ständig nur damit beschäftigt ist seine Veränderungen in die neuen Moodle Releases einzubauen.

Wie schon gesagt, individualiesierung ist ok, reicht meiner Meinung nach aber aus die Templates, Blöcke, CSS Styles... zu verändern
lg
Harald


Als Antwort auf Harald H

Re: Lust und Last der Individualisierung

von Dag Klimas -
Nutzerbild von Besonders aktive Moodler Nutzerbild von Deutsche Moodle Übersetzer Nutzerbild von Translators
Hallo Harald,

zunächst danke. Ja, ich habe 'nur' an den Templates geschraubt. Code: nein.

Aber auch bei den Templates sollte man bei jeder Aktualisierung einen Blick in das Standardtemplate werfen. Wenn sich z.B. ein Dateidatum geändert hat, sollte eine stärkere Prüfung stattfinden.

Viele Grüße Dag
Als Antwort auf Dag Klimas

Mitglieder und ohne

von gelöscht -

Hallo Dag,

ich sehe, die "Retro-Welle" aus Mode etc. spült auch wieder die alten Sprach-Diskussionen hoch. Die Benennung von geschlechtsneutralen Bezeichnungen bzw. die weibliche/männliche Erwähnung hat immerhin erreicht, dass heute das große "Binnen-I" weit verbreitet ist oder zumindest die "Schrägstrich-Teilnehmer/innen" überall zu finden sind.

Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre wurde noch heftig überlegt, wie die weiblichen/männlichen Pendants heißen sollen bei z.B. beim Bauherr oder der Hebamme.

In einem Kurs bin ich Teilnehmerin, kein Mitglied.

Das Mitglied findet man normalerweise im Verein. Fehlt uns noch ein moodle-Verein? cool

Ciao

Renate

Als Antwort auf gelöscht

Re: Mitglieder und ohne

von Dag Klimas -
Nutzerbild von Besonders aktive Moodler Nutzerbild von Deutsche Moodle Übersetzer Nutzerbild von Translators
Hallo Renate,

'moodle-Verein' - Wieso? Der ist doch schon in Vorbereitung zwinkernd

'In einem Kurs bin ich Teilnehmerin, kein Mitglied.' Das ist deine Denkrichtung. Denn an einer Schule wärst du eine Schülerin .... Unsere Kunden sind Teammitglieder ... zwinkernd Und das ist genau die Stärke von Moodle: keine Begriffediktatur von z.B. 'Billy the Kid' lächelnd.

Auf die Genus-Diskussion gehe ich nicht weiter ein zwinkernd

Grüße an den Rhein

Dag
Als Antwort auf Dag Klimas

Re: Mitglieder und ohne

von Ralf Hilgenstock -
Nutzerbild von Besonders aktive Moodler Nutzerbild von Deutsche Moodle Übersetzer Nutzerbild von Entwickler Nutzerbild von Moodle Partner Nutzerbild von Translators
Hallo Dag,
ich habe mich lange zurückgehalten. Das mit dem moodle-Verein kannst Du Dir schenken, da wir bereits die europäische moodle-Zertifizierungsstelle errichtet haben.
Danach erfolgt künftig folgende Regelung:
  • Die moodle Administration darf nur durch geprüfte moodle-Admins vorgenommen werden. Die Administration ist nach jedem Update zu erneuern. Entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen erfolgen in Bälde. moodle-Admins dürfen diese Tätigkeit in einer Übergangszeit bis zum 31. Dezember 2005 noch ohne Prüfung ausüben.
  • Das Erstellen von moodle-Kursen ist nur geprüften moodle-Trainer/innen  erlaubt. moodle-Trainer/innen müssen eien angemessene pädagogische Qualifizierung, mindestens 5 Jahre hauptberufliche pädagogische Tätigkeit, eine 34-tägige moodle-Trainer/innen-Ausbildung, eine halbjährige moodle-Co-Trainer/innen-Tätigkeit und eine bestandene Prüfung mit drei Modellkursen nachweisen.
  • Die Teilnahme an moodle-Kursen ist grundsätzlich ohne formale Qualifikation möglich.
  • Derzeit werden die ersten moodle-Ausbildungstrainer/in zertifiziert. Sie alleine sind zur Durchführung von moodle-Trainer/innen-Ausbildung berechtigt.
  • Für die Durchführung von Audits werden derzeit noch Auditor/innen-Anwärter/innen gesucht.
Diese Maßnahmen erfolgen in enger Abstimmung mit dem DIN-Institut, der ISO-Organisation und dem TÜV.
Interessent/innen erhalten Informationen ausschließlich per E-Mail moodle-cert@moodle.de.



Bonn, den 1. April 2005

Breites Grinsenübel
coolBreites GrinsenBreites Grinsen
Als Antwort auf Ralf Hilgenstock

Re: Mitglieder und ohne

von Klaus Westermann -
Warum sind die Oberschulämter und der Lebenskontrolldienst nicht an der Zertifizierung beteiligt? Haben die etwas gegen Moodle?
Grüße Klaus
Als Antwort auf Ralf Hilgenstock

Re: Mitglieder und ohne

von Rainer Bergmann -

Hallo, ich will nicht verhehlen, dass mich diese Info sehr erschreckt hat.

Betrifft diese Regelung alle moodle-Anwendung, bzw. wird damit die GNU nicht völlig ausgehebelt?

Rainer Bergmann

Als Antwort auf Rainer Bergmann

Re: Mitglieder und ohne

von Visvanath Ratnaweera -
Nutzerbild von Besonders aktive Moodler Nutzerbild von Translators
"Betrifft diese Regelung alle moodle-Anwendung, bzw. wird damit die GNU nicht völlig ausgehebelt?"

Stimmt, auch GNU Hurd wurde an einem 1. April geboren lächelnd
Als Antwort auf Rainer Bergmann

Zertifikate//Lasst Euch doch keinen Bären aufbinden | war: Mitglieder ...

von Ralf Hilgenstock -
Nutzerbild von Besonders aktive Moodler Nutzerbild von Deutsche Moodle Übersetzer Nutzerbild von Entwickler Nutzerbild von Moodle Partner Nutzerbild von Translators

Sorry,

manchmal hilft Lesen bis zum Ende. Manchmal wird einfach alles geglaubt, egal wie un-sinnig es ist.

Aber im Ernst: Es gibt immer wieder Anfragen, ob es nicht möglich ist eine moodle-Trainer-Lizenz zu erhalten. Z.B. damit man sich ausweisen kann als kompetent im Umgang mit moodle.

International hat es eine Diskussion dazu gegeben, Zertifikate zu vergeben.

Übrigens gibt es solche Zertifikate im Linux-bereich schön längst. Sie dienen dazu Kompetenz nachzuweisen. http://www.computerwoche.de/index.cfm?pageid=257&artid=61139&type=detail&category=161

Nichts für ungut... oder sollten wir ernsthaft darüber nachdenken?

Ralf Hilgenstock

Als Antwort auf Rainer Bergmann

Re: Mitglieder und ohne

von Peter Sereinigg -

... ich glaube nicht dass das so einfach geht, denn wer entscheidet ob die Trainer Trainer sind und wer entscheidet ob die Entscheider dann Entscheider sind ...

Natürlich denken wir (das hat NICHTS mit dem Beitrag von Ralf zu tun!!!!)nach, ob/wie es möglich ist etwas Qualität in Ausbildungen zu bekommen, ich halte nur TÜF oder TOFF oder DOFF oder wie auch immer Reglementierungen für diese Art von Branche einfach zu schwerfällig. Was zertifizizieren wir dann technisches handeln, pädagogische Kompetenz, innovative Fähigkeiten oder erfolgreiche Lösungen ...???
Ich für meinen Teil bin ja gespannt, wenn  ich vor einer deutschen Zertifizierungsstelle "dieser Art" antanzen muss und dann etwas über meine Spezialthemen gefragt werde...

Aber es wird uns (fragt sich wer uns ist ...) schon etwas einfallen, dass dem Gedanken von Moodle entspricht und auch die hohen Qualitätsziele dahinter erfüllt.

Peter

p.s.: wir werden aber das Thema mit Sicherheit (!)auf der heuer im Herbst stattfinden internationalen - österr. Moodle Konferenz (vermutlich an der FH - Wien) ansprechen und bearbeiten!

Als Antwort auf Ralf Hilgenstock

Re: Mitglieder und ohne

von Dag Klimas -
Nutzerbild von Besonders aktive Moodler Nutzerbild von Deutsche Moodle Übersetzer Nutzerbild von Translators
Lieber Ralf,

vielen Dank für deinen lieben Hinweis (war: Das mit dem moodle-Verein kannst Du Dir schenken,) der Inhalt wird sicherlich ein möglicher Diskussionspunkt sein.

Zur Zertifizifizierung: Für Nonames ohne Erfahrung sicherlich sehr interessant. André wird übrigens auch ohne Zertifikat mein System weiterhin betreuen. Und wer Inhalte sauber und gut umsetzt, wird auch ohne Zertifikat diese über uns durchführen / anbieten können.

Bei dem gebotenen Umfang wird es sicherlich Umsatzgarantien geben.

Viele Grüße

Dag

PS War das jetzt ein Themenbeitrag a la Benetton?
Als Antwort auf Ralf Hilgenstock

Re: Lust und Last der Individualisierung

von Gisela Hillenbrand -
Nutzerbild von Deutsche Moodle Übersetzer Nutzerbild von Translators
Hallo Ralf,

ich gehöre zu denjenigen, die in den letzten Wochen eine ganze Reihe von Fragen zum Thema Individualisierung in den Foren gestellt hat.
Dies geschah mit folgendem Hintergrund:
An unserer FH haben wir Moodle in diesem Sommersemester erstmals produktiv im Einsatz und sind quasi im Status "Testen unter realen Bedingungen". Dabei verstehe ich mich als Administratorin in erster Linie als Dienstleister für die Professoren (die die Kurse erstellen und damit das System zum Leben erwecken) und Studenten (die dann in den Kursen lernen und arbeiten sollen).
Nun kommen grad in der Einführungsphase viele Fragen nach dem Motto "Wie geht das und das?" - "Ach, das geht so nicht?" - "Na dann muss ich erst überlegen, ob ich das nutze."
Aus diesem Grund habe ich - mit Blick auf eine schnelle Lösung - an einigen Stellen in den Code eingegriffen.
Mein Bestreben ist es aber, diese Eingriffe, wo immer es geht zu vermeiden bzw. Moodle-spezifische Alternativen zu suchen, auszuprobieren und dann auch zu propagieren - schon im eigenen Interesse, denn ich muss das System ja pflegen.
Wenn schon Anpassungen/Änderungen, dann würde ich es auf jeden Fall bevorzugen, dass man Vorschläge an die Developer weiterleitet - damit sie bei "allseitigem" Bedarf in die Gesamtentwicklung eingearbeitet werden kann.
Allerdings hab ich hier eine gewisse Hemmschwelle, Vorschläge an die Developer zu unterbreiten, da mir unsere FH-Änderungswünsche dann doch zu spezifisch erscheinen traurig

Gisela Hillenbrand

Als Antwort auf Gisela Hillenbrand

Re: Lust und Last der Individualisierung

von André Gänßler -

Moin, moin,

 

ich denke auch, dass Moodle ausreichend Anpassungsmöglichkeiten bietet. Blöcke lassen sich verschieben und ausblenden, etc.

 

Will man die Themes so nicht, kann man sich das für sich optimalste Theme aussuchen und per Hand die Farben etc. ändern. Auf der Moodle-Konferenz wurde gesagt, dass hier die Dokumentation in den entsprechenden Dateien in der neuen Version verbessert sein soll. Ansonsten muss man halt ausprobieren und vor allem alle Änderungen und deren Auswirkungen dokumentieren.

 

An den Code sollte man sich wirklich nur trauen, wenn man genug Ahnung und vor allem Zeit hat, sich von der Seite in das System reinzuknien. Und das haben sicherlich die Wenigsten von uns.

 

Eine Anpassung halte ich für Corporate Identity und mein pädagogisches Design für wichtig. Da reichen oft gleiche Farben und Symbole. Die Teilnehmer als überwiegend geschlossene Gruppe werden ja in ein für sie meist neues System eingeführt, da ist eine Totaloperation, wie sie sich größere Firmen leisten können, nicht nötig, um ein vollkommene Anpassung zu erzielen. Den Ansatz von Dag halte ich da für sinnig.

 

Sehr gut fand ich den Beitrag auf der Moodle-Konferenz, in dem vorgeschlagen wurde, die einzelnen Blöcke erst nach und nach zu aktivieren, um so am Anfang die Orientierung zu erleichtern.

 

Ich halte es für die beste Lösung, wenn der Lehrende den Einstieg ins System mit den Teilnehmern in Präsenz vornimmt, halt bei der KickOff-Veranstaltung. Anstelle eines Standard-Werkes ist mir eine Anpassung der Handouts lieber, auch wenn es ein Arbeitsaufwand ist. Die einzelnen Funktionen, Blöcke, etc. kann man so auch modular aufbereiten. Dies sollte bei einem Standard-Werk auch möglich sein, ist ja teilweise durch die Einteilung in Kapitel zwangsweise gegeben.

 

Mir ist noch ein Aspekt eingefallen: Trotz der gegebenen leichten Anpassungsmöglichkeiten bleibt Moodle doch optisch recht stark Moodle, halt mit seinem typischen Charakter, jedenfalls nach meiner Einschätzung. Open Source ist leider noch nicht immer aus der billig, also taugt es weniger-Ecke raus. Vielleicht sollte man da offensiver die eigene Moodle-Nutzung eben wegen seiner Vorteile herausstellen. Eine ist halt die leichte Anpassung im gewissen Maße, was ja für die Wiedererkennung für TeilnehmerInnen an Kursen unterschiedlicher Anbieter, die Moodle nutzen, ein echter Vorteil ist. Spricht dagegen vielleicht etwas bei Firmenkunden oder so?

 

Renate, wie heißt die männliche Hebamme? Hebammer? Hebammerich?

 

Ich bin Befürworter der weiblichen und männlichen Nennung, hänge gerne das -Innen an und gönne dann den Teilnehmer(inne)n eine Klammer, weil sonst das kleine Häkchen bei der männlichen Version fehlt. Ich lass, dass die geschlechtberücksichtigenden Schreibweisen mittlerweile weniger genutzt werden.

 

Am Bildschirm haben sie den Nachteil, dass sie das Lesen erschweren. Da versuche ich, mal weibliche und mal männliche Bezeichnungen zu wählen. Da die männliche Version meist kürzer ist, würde es gar für die Nur-Nutzung der männlichen Form sprechen. Studentenfutter in Studierendenfutter (ASTA FH Düsseldorf vor einigen Jahren) ist da vielleicht eine gute Lösung.

 

Dag, es gibt zumindest in meiner Diplom-Arbeit eine MitgliedIn, also eine weibliche Form des Mitglieds. Habe ich nach der Abgabe festgestellt... zwinkernd)

 

Viele Grüße und Ahoi!

 

André

 

 

Als Antwort auf André Gänßler

Re: Lust und Last der Individualisierung: Gender und Gestalt

von Eva Willkop -
Hallo Mudelaner/innen,

sehr witzig, dieser Doppelstrang! War mir bisher unbekannt. Ich könnte sprachregelungstechnisch noch die Anpassung an die deutsche Rechtschreibung vorschlagen...

Zur Frauenfrage:
a) "Mitgliedinnen" gibt es eigentlich selten, aber - im Ernst - "Mitgliederinnen" (mehr im Plural als im Singular). Das könnte sich tatsächlich durchsetzen.
b) "Hebamme": Nein, Hebammern und Krankenbrüder gibt es nicht, aber Geburtshelfer und Krankenpfleger: Männer sind keine Enten, sie lassen sich doch nicht von weiblichen Formen ableiten! (z.K.: ich bin halbe Sprachwissenschaftlerin ...)

Zur Individualisierung:
Im Vergleich z.B. zu CMSen wie Mambo oder RedDot finde ich es bei Moodle eigentlich ganz einfach, über Template-Variation etwas ganz Individuelles zu erreichen. Ich hätte viel weiter gehen können, wenn ich gewollt hätte.

Im Moment passe ich gerade die DaF-Homepage (www.daf.uni-mainz.de) an die DaF-Plattform an (noch recht instabil, denn ich klaue mir Template-Elemente aus Moodle). Wenn das klappt, kann ich demnächst mit 2 fast identischen css-Dateien oder evtl. sogar einer einzigen den php-Bereich von Moodle und die html-Homepage parallel abändern kann (mit gemeinsamen Images/Ikons etc., aber auch ähnlichen Blöcken). Dann spare ich mir ein CMS, das mir viel zu aufwändig ist.

Generell also bin ich wirklich sehr zufrieden: Individualisierung und Coorporate Design (in meinem Fall die Vorgaben der Universität) - diesen Spagat hat mir Moodle unglaublich vereinfacht.

Schöne Grüße

Eva W.